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Kreisliga A: Gnadenloser Spitzenreiter und Dramatik im Keller

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Von: Thomas Müller, Frank Zöllner

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Der BV Bad Sassendorf überrollte das Schlusslicht Welver.
Der BV Bad Sassendorf überrollte das Schlusslicht Welver. © Uta Müller

Das Duell Erster gegen Letzter war von Anfang an eine klare Angelegenheit, nachdem der Meisterschaftsanwärter schon in der zweiten Minute durch Yannick Wandzioch vorlegte. Im Keller und Abstiegskampf geht das Drama weiter.

BV Bad Sassendorf – SV Welver 12:0 (5:0). „Wir haben es seriös gespielt und unsere Stärken ausgespielt, ohne aber dabei arrogant zu spielen“, sagt BVS-Trainer Luigi Brusciano. Dabei habe man Respekt gehabt vor dem Gegner: „Für uns war es ein Spiel wie jedes andere auch: Wir waren sehr fokussiert“, macht der Trainer deutlich, dass für ihn die Tabellensituation kein Grund gewesen sei, die Welveraner zu unterschätzen. „Wir haben in der Höhe verdient gewonnen“, sagt Brusciano, auch wenn sein Team noch die ein oder andere weitere gute Chance für ein noch höheres Ergebnis liegen ließ.

In der Kategorie „Katastrophe“ hat unterdessen Welvers Trainer Dennis Hohn die deutliche Niederlage verortet und bereits den Haken dahinter gesetzt. Dabei habe sein Team sich durchaus etwas ausgerechnet gegen den Liga-Primus, der sowohl die beste Offensive als auch die beste Defensive stellt. „Wir hatten einen guten Schlachtplan“, sagt Hohn, fügt aber hinzu, dass es nicht gelungen sei, den umzusetzen. Stattdessen sei die Defensive ein Totalausfall gewesen, aber auch das Zweikampfverhalten insgesamt sei nicht gut gewesen. „Wir waren jedes Mal zu weit weg“, bemängelt Hohn.

Tore: 1:0 Wandzioch (2.), 2:0 Hölscher (16./Strafstoß), 3:0 Walsh-Trick (26.), 4:0 Martens (33.), 5:0 Schrader (44.), 6:0 Dietz (48.), 7:0 Schrader (50.), 8:0 Walsh-Trick (52.), 9:0 Förster (61.), 10:0 Miller (67.), 11:0 Walsh-Trick (78.), 12:0 Walsh-Trick (83.).

SVW Soest II – BV Sassendorf II 4:3 (2:1). Ein wilder Ritt endete mit dem glücklicheren Ende für die Gastgeber, die sich den Sieg insgesamt aber vielleicht auch mehr verdienten.

Denn in den ersten 44 Minuten hatten die Soester das Spiel gut im Griff, führten dank der Tore von Nsengiyumva und Woloszyn mit 2:0, ehe Hoffmann mit der letzten Aktion der ersten Hälfte zum 2:1 traf. „In der ersten Hälfte hatten wir zu wenig Zugriff im Zentrum, der Zeitpunkt des Anschlusstores war natürlich sehr glücklich“, sagte BVS-Coach Jens Gieseke, dessen Team durch das Tor Auftrieb bekam und nach Wiederbeginn zunächst auch deutlich besser war. „Wir waren nicht mehr so konsequent, kassieren den Ausgleich und sogar den Rückstand“, berichtet Soests Trainer Frank Petersmann von einem völligen Leistungsabfall: „Das waren sehr zerfahrene 20 Minuten von uns nach der Pause. Sassendorf hätte sogar auf 2:4 oder 2:5 erhöhen können.“ Taten die Gäste aber nicht: „Normalerweise müssen wir drei oder vier Tore mehr machen“, meinte Gieseke, der mit ansehen musste, wie sein Team das Spiel aus der Hand gab. Immerhin: „In der Summe bin ich mit der Leistung zufrieden, für ein Auswärtsspiel war das schon mal besser.“

Fußball, Kreisliga A: SVW Soest II - BV Bad Sassendorf II
Soest II siegte im Duell der Reserven. © Thomas Müller

Mit dem Ergebnis waren nur die Soester zufrieden – Petersmann freute sich auch, dass sich seine Mannschaft ins Spiel zurück kämpfte: „Aufgrund der guten ersten Hälfte und der kämpferischen Vorstellung zum Spielende war der Sieg für uns verdient.“ Theo Wenselowski sorgte in der vierten Minute der Nachspielzeit für jubelnde Soester, während die Gäste unglücklich am Bonuspunkt gegen den Abstieg vorbeischrammten.

Die Tabelle der A-Kreisliga Soest

Tore: 1:0 Nsengiyumva (17.), 2:0 Woloszyn (40.), 2:1 Hoffmann (45.), 2:2 Al Nasir (48.), 2:3 Gerdesmeyer (76.), 3:3 Ponomarenko (83.), 4:3 Wenselowski (90.+4).

Der sportliche Leiter Daniel Horstschäfer leitet die Wende ein

BW Büderich – Germania Hovestadt 2:2 (2:1). Die Germania hat die erhoffte Reaktion auf das 1:6 in Sönnern von Donnerstag gezeigt.

Die erste Halbzeit war nicht gut und in der zweiten Halbzeit haben wir noch nachgelassen.

Felix Bömer, Trainer BW Büderich.

Für die Gastgeber war die Partie nach einer 2:0-Führung hingegen eine herbe Enttäuschung. „Jetzt müssen wir es am Freitag besser machen. Die erste Halbzeit war nicht gut und in der zweiten Halbzeit haben wir noch nachgelassen“, sagte Büderichs Trainer Felix Bömer. Die Gastgeber verloren schnell den Ball, hatten keine Ruhe im Spielaufbau – trotz der 2:0-Führung. Zudem mussten Wrede und Kampmann mit schwereren Sprunggelenksverletzungen vom Platz.

Fußball, Daniel Horstschäfer, Sportlicher Leiter Germania Hovestadt.
Daniel Horstschäfer, Sportlicher Leiter bei Germania Hovestadt. © Hoffmann

Beim 1:0 traf Kiko von der Strafraumkante und beim 2:0 durch Tom Scheele ging ein individueller Fehler voraus. Doch der eingewechselte sportliche Leiter der Gäste, Daniel Horstschäfer, verkürzte in „echter Stürmermanier“ (so Trainer Kai Wintjes). „Er ist zwar schon 47 Jahre, hat aber die Qualität und war ein echter Aktivposten“, erklärte Wintjes.

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Er freute sich, dass sein Team so stark zurückkam: „Nach dem 0:2 hätte man erwarten können, dass die Köpfe runter gehen. Aber das Gegenteil war der Fall.“ Stürmer Mirsad Masuku glich aus und Horstschäfer hatte sogar spät noch die Siegchance auf dem Fuß.

Tore: 1:0 Kiko (12.), 2:0 Scheele (32.), 2:1 Horstschäfer (41.), 2:2 Masuku (64.).

RW Westönnen II – SC Neuengeseke 2:2 (1:0). Die mit vier Spielern aus dem Bezirksliga-Kader verstärkte RWW-Reserve tritt auf der Stelle, Neuengeseke hält den Abstand nach unten. „Wir hatten das Spiel gut im Griff. Wir können gegen eine Top-A-Liga-Mannschaft zur Pause 3:1 führen, liegen aber hinten“, sagte SCN-Trainer Pietro Peters. Denn während Klöne oder Italia für sein Team vergaben, zeigte Mika Laenen, Leihgabe von RWW I, seine Klasse und traf zum 1:0.

Fußball, RW Westönnen, Mika Laenen
Mika Laenen © Zöllner

Nach der Pause legte der Gastgeber nach. „Aber die Mannschaft hat wieder Biss und Moral gezeigt“, lobte Peters. Fabio Italia (74.) per Kopf nach einer Flanke und Matthias Klöne (89.) glichen aus. Schulte-Overbeck erzielte sogar in der Schlussminute den vermeintlichen Siegtreffer, wurde aber zum Unmut von Peters zurückgepfiffen.

Beim Gast fiel kurzfristig Stammkeeper Rupp krank aus, dafür ging Jugendkeeper Sören Rullich ins Tor und machte seine Sache gut. „Insgesamt ist das 2:2 verdient. Aber wir müssen bis zur Pause schon dreimal wechseln und schaffen es nicht, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Wir müssen jetzt weiterarbeiten“, sagte RWW--Trainer Klaus Borghardt angesichts des Abstiegskampfes.

Tore: 1:0 Laenen (32.), 2:0 Schröer (46.), 2:1 Italia (74.), 2:2 Klöne (89.).

TuS Niederense – SC Lippetal 2:3 (2:1). Die Gastgeber bleiben wie vor vom Abstieg bedroht und stehen gerade zwei Punkte über dem Strich. Nachdem es in den letzten Partien zwei deutliche Niederlagen waren, gelang es im Heimspiel zwar, eine starke Leistung zu zeigen und das Spiel für lange Zeit offen zu halten, doch der Favorit setzte sich durch.

„Die Zuschauer haben 60 sehr starke Minuten von unserer Mannschaft gesehen. Wir waren lange mit 2:1 in Führung und haben einfach überragend gespielt. Dass Lippetal das erste Tor mit dem ersten Torschuss macht, ist natürlich unglücklich“, sagte TuS-Trainer Michael Gerbracht. „Das 3:1 hätte alle Stimmen verstummen lassen und alle Zweifel beseitigt, aber so bleibt das Spiel offen. Ein extra Lob möchte ich an unsere Torschützen Paul Tropmann und Cedric Beba aussprechen, welche heute nicht nur durch ihre Tore, sondern ihre gesamte Leistung überzeugt haben“, so Gerbracht weiter.

„Wir haben uns sehr schwergetan und hatten lediglich zwei dominante Phasen. Zum Ende hin konnten wir den Ball laufen lassen und auch über die Außen agieren und schließlich die Räume nutzen, die sich baten“, fasste Gästetrainer Nicky Schwartze zusammen.

Tore: 0:1 Völkel (16.), 1:1 Tropmann (23.), 2:1 Beba (37.), 2:2 Kourouma (67.), 2:3 Kühn (85.).

SuS Scheidingen – TuS Wickede 1:0 (1:0). Sie sind der große Gewinner des Wochenendes: Die Spieler des SuS Scheidingens – und das nicht nur wegen des eigenen 1:0-Siegs gegen die TuS Wickede. Denn während Günne, Welver und Niederense ihre Partien verloren haben und Westönnen II nur einen Zähler holte, kämpft sich der SuS Scheidingen mit dem Erfolg an Tabellenplatz 12 auf zwei Punkte heran, zur TuS Wickede auf Platz elf sind es drei Zähler. „Wir haben eine tolle Reaktion gezeigt, wir haben viel Gas gegeben“, ist Trainer Tim Brans zufrieden mit der Vorstellung seines Teams, das in der Vorwoche noch völlig desolat aufgetreten war. „Wir haben Gegner und Ball laufen lassen“, sagt er. Das einzige Tor durch Lars Hilsmann fiel schon in der fünften Minute.

Tim Brans (vorne) und David Pyka bleiben weiter das Scheidinger Trainergespann.
Tim Brans (vorne) und David Pyka sahen einen wichtigen Sieg ihres Teams im Kellerduell. © Heinke, Sebastian

Wickede verschlief die ersten 20 Minuten, hatte danach unter anderem durch einen Lattentreffer von Sven Grauer eine große Ausgleichschance. Auch Christian Marchese und Levermann in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit hatten dicke Chancen, zudem traf Lopes noch die Unterkante der Latte.

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„Ein Punkt wäre für uns verdient und wichtig gewesen“, sagt TuS-Trainer Tobias Walter. Angesichts von zwölf Ausfällen sei die Leistung aber gut gewesen.

Schwere Verletzung trübt Scheidingens Sieg

Bitter: In der 88. Minute verletzte sich Scheidingens Marcel Rother ohne Gegnereinwirkung schwer. Er wurde mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Das Spiel war für rund 25 Minuten unterbrochen.

Tor: 1:0 Hilsmann (5.).

SuS Günne – SC Sönnern 1:6 (0:1). Am Ende würde man sich den Boden immer selbst und den Füßen wegreißen, umschrieb der Günner Trainer Jörg Fischer die Niederlage. „Das ist ernüchternd. Ich denke, das Ergebnis spiegelt das Spiel nicht ganz wider. Aber wir machen hinten einfach zu viele individuelle Fehler und stehen nicht kompakt genug. Wir hatten in der zweiten Hälfte gute Chancen auf den Ausgleich durch Puppe oder Brandenburg“, sagte der Trainer des Drittletzten, der nach der fünften Niederlage in Serie tief im Abstiegskampf steckt.

Fußball, SC Sönnern, Frank Vollenberg
7 Tore in vier Tagen: Sönnerns Spielertrainer Frank Vollenberg weiß wieder, wo das Tor steht. © Zöllner

„Natürlich ist das enttäuschend, aber wir haben noch sieben Spiele vor uns und wir sollten uns nicht aufgeben“, richtet Fischer seinen Blick nach vorne.

Werler Ortsteilderby unter Flutlicht

Das Werler Ortsteilduell zwischen dem SC Sönnern und BW Büderich wird am Freitag, 21. April, vorgezogen. Das von beiden Spielertrainer Frank Vollenberg (Sönnern) und Dominik Koch (Büderich) propagierte „Spiel um Platz drei“ findet somit auf dem Türkenplatz unter Flutlicht statt.

Die Gäste feierten den zweiten klaren Erfolg binnen vier Tagen und nutzten die Lücken in der Abwehr des Gegners. „Am Ende war es zu hoch, Günne hat gekämpft. Von meiner Mannschaft war das eine sehr starke Leistung“, lobte Sönnerns Spielertrainer und Dreifach-Schütze Frank Vollenberg.

Tore: 0:1 Hardes (25.), 0:2 Vollenberg (47.), 1:2 Brandenburg (52.), 1:3 Lohmann (73.), 1:4 Vollenberg (77.), 1:5 Langenhorst (84.), 1:6 Vollenberg (85.).

Debakel für Möhnesee daheim gegen Höingen

SpVg Möhnesee – Höinger SV 0:7 (0:3). Die Matrosen gingen baden gegen weiter formstarke Höinger. Nach einem unglücklichen Gegentor nahm das Spiel seinen Lauf.

„Wir wollten eigentlich hinten sicher stehen und das gelingt auch für die erste Viertelstunde, dann kassiert man ein blödes Gegentor und nach der Roten Karte ist das Spiel gelaufen. Zudem ist eine Mannschaft wie Höingen dann eben auch so gut, mit elf Spielern gegen unsere zehn zu dominieren“, fasste Möhnesees Trainer das Spiel zusammen.

„Nach dem 3:0 ist das Spiel eigentlich gelaufen. Dabei muss man sagen, dass Möhnesee in der Anfangsphase auch Chancen auf die Führung hatte. Insgesamt war es ein gutes Spiel, wir sind gut in die Partie hineingekommen und such ab der 60. Minute hatten wir eine sehr gute Phase. Alles in allem war der Sieg auch in der Höhe verdient“, sagte Gäste-Trainer Jan Gretenkort. bensch

Tore: 0:1 Lange (19.), 0:2 Schlüter (20.), 0:3 Reinsch (22.), 0:4; 0:6 Lange (60.;75.), 0:5 Risse (75.).

Rote Karte: für Schürmann (SpVg., 36.).

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