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Zehn Tore in fünf Spielen: „Spieler der Woche“ wird zum Torjäger auf die alten Tage

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Von: Matthias Kleineidam

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Verdammt gut drauf aktuell: Büderichs Stürmer Mark Risse (rechts).
Verdammt gut drauf aktuell: Büderichs Stürmer Mark Risse (rechts). © Thomas Nitsche

36 Jahre alt und so torgefährlich wie nie: Seit der Winterpause dreht Büderichs Mark Risse so richtig auf - und schießt sich mit vier Toren gegen Schwefe und zehn in fünf Meisterschaftsspielen zum „Spieler der Woche“.

Büderich – Mit 36 Jahren zeigt es Mark Risse seinen teils deutlich jüngeren Gegenspielern. Zum 8:0-Erfolg von Blau-Weiß Büderich beim punktlosen Tabellenletzten TuS Schwefe steuerte der Angreifer einen Viererpack bei. Er erzielte das 1:0, per Elfmeter den Treffer zum 4:0-Pausenstand und die beiden letzten Tore.

Damit hat Risse in allen fünf Partien nach der Winterpause getroffen – und in dieser Zeit zehnmal. Insgesamt kommt er bei 15 Einsätzen auf 19 Saisontore und ist in der Torjägerliste mit Bright Nkeni Eboagwu vom TuS Bremen gleichgezogen. Matthias Kleineidam unterhielt sich am Tag nach dem höchsten Saisonsieg mit dem „Spieler der Woche“, der auch als Motorsportler im Einsatz ist.

Mark Risse ist übrigens nicht nur ein herausragender Fußballer, sondern ist auch im Motorsport untwegs.

Und in der kommenden Saison bekommt er junge Konkurrenz durch einen Rückkehrer.

Bester Torjäger in der Kreisliga A – wie hört sich das an?

Das hört sich schon mal gut an, aber ich teile mir den ersten Platz ja mit Eboagwu aus Bremen.

Waren Sie schon mal so weit oben in der Torjägerliste?

Vor Westönnen habe ich ja auch in Büderich gespielt. Damals habe ich, glaube ich, 16 Tore geschossen. Erster in der Torschützenliste war ich aber noch nicht.

Steckbrief

Name: Mark Risse

Alter: 36 Jahre

Familienstand: ledig

Beruf: Oberbrandmeister

Bisherige Vereine: BW Büderich, SV Welver, Feuerwehr Dortmund, RW Westönnen

Im Verein seit: 2021

Position: Stürmer

Rückennummer: 13

Ich spiele Fußball, weil es für mich der perfekte Ausgleich zum Alltag ist.

Bei BW Büderich Fußball zu spielen, ist eine Herzensangelegenheit, weil es mein Heimatverein ist und ich das familiäre Umfeld im Verein schätze.

Mein Lieblingsverein ist Werder Bremen.

Mein fußballerisches Vorbild ist Claudio Pizarro.


Hatten Sie schon mal einen Viererpack geschafft oder ist es ein Novum in Ihrer Laufbahn?

Ich kann mich nicht daran erinnern. Ich denke, in der Jugend habe ich es vielleicht mal geschafft. Im Seniorenbereich waren es drei Tore maximal in einem Spiel. Ich habe mich geärgert nach dem Spiel in Schwefe, hätte noch zwei, drei Tore mehr schießen können. Weil der Gegner aber nicht ganz so stark war, will ich die vier Treffer nicht überbewerten.

Erst jeweils ein Treffer gegen Bad Sassendorf, in Höingen und gegen Hovestadt, dann drei Tore beim 5:0-Erfolg bei der SpVg Möhnesee und jetzt vier gegen Schwefe. Da kann sich RW Westönnen II, am Donnerstag (19 Uhr) der nächste Gegner, ja auf was gefasst machen.

Westönnen ist ein anderes Kaliber als Möhnesee oder Schwefe. Ich denke, dass wir mehr gefordert werden und es ein knappes Spiel wird. Warten wir mal ab, wer von der ersten Mannschaft aushilft. Westönnen II hat am Wochenende ja auch Unterstützung bekommen. Natürlich will ich meiner Mannschaft immer mit meinen Toren helfen, aber dass ich wieder so viele schieße, denke ich eher nicht.

Mark Risse
Mark Risse © Risse

Warum läuft es für Sie in diesem Jahr besser als in der Hinserie?

Es liegt einerseits daran, dass ich in der Hinrunde nicht immer dabei war, weil ich auch Kart fahre. Ich habe nur zehn Spiele gemacht, davon zwei oder drei als Verteidiger, da das Personal fehlte. Über die Winterpause habe ich jedes Freundschaftsspiel mitgemacht und ordentlich trainiert. Ich bin einigermaßen fit, und wenn man einmal so einen Lauf hat, dann geht es manchmal von alleine. Ich muss allerdings ehrlich gestehen: Es hätten in dieser Saison viel mehr Tore sein müssen, ich stand öfters mal alleine vorm Tor.

Die ersten beiden Spiele nach der Winterpause gegen Bad Sassendorf und in Höingen hattet Ihr verloren. Mit sieben Punkten aus den vergangenen drei Partien scheint die Mannschaft die Kurve gekriegt zu haben, oder?

Wir wollten gut ins Jahr starten, weil die Vorbereitung ganz gut war. Gegen Bad Sassendorf kann man verlieren, die Niederlage gegen Höingen war ärgerlich. Ich denke, jetzt haben wir uns wieder gefangen, wobei die letzten Gegner – abgesehen von Hovestadt – nicht die besten waren. Gegen Westönnen II und Günne wollen wir auch wieder jeweils drei Punkte holen.

Trainer Koch: „Durchtrainiert bis zum Gehtnichtmehr“

Dominik Koch, Spielertrainer von BW Büderich, und Mark Risse haben eine Wette laufen. „In der Winterpause, als er neun Saisontore hatte, habe ich zu ihm gesagt: ,Du machst keine 20 in dieser Saison‘“, berichtet Koch. „Da geht es auch um ein bisschen Bier.“ Jetzt hat Risse bereits 19 Treffer auf seinem Konto. Kochs nicht ganz ernst gemeinte Reaktion nach dem Viererpack: „Ich habe ihm gesagt: ,Du weißt schon, wo du nächste Woche spielst: hinten links.‘“

Spaß beiseite. „Mark ist bei der Berufsfeuerwehr. Er ist durchtrainiert bis zum Gehtnichtmehr. Auch wenn er 36 Jahre als ist – das könnte er noch viele Jahre weitermachen, so fit wie er ist“, sagt Koch. Den Titel „Spieler der Woche“ habe sich Risse verdient. „19 Tore muss man erst mal machen, keine Frage. Die hat er sich erarbeitet.“ Allerdings legt der Coach und Teamkollege gleich wieder den Finger auf die Wunde. „Wenn man nur die 100-prozentigen Chancen sieht, die er hatte, dann hätte er locker über 30 Tore haben müssen“, sagt Koch und schiebt mit einem Lachen hinterher: „Die Einfachsten versiebt er halt immer. Und nach dem Spiel hat er große Klappe und sagt: ,Ich habe doch einen gemacht.‘ Er hätte aber fünf machen müssen.“

Zwei Drittel der Ligaspiele hat Büderich absolviert, ist Tabellenfünfter. Sieben Punkt Rückstand sind es auf den Vierten Bad Sassendorf, der Vorsprung auf den Sechsten SuS Günne beträgt sechs Zähler. Ist es Euer Ziel, Platz fünf zu halten? Oder ist noch mehr möglich?

Oben anzugreifen, wird schwierig. Wir befinden uns im Niemandsland der Tabelle, wollen unseren fünften Platz aber auf jeden Fall verteidigen. Was am Ende dabei herumkommt, werden wir sehen.

Wer macht das Rennen in der Kreisliga A: der SC Lippetal, der TuS Bremen, der SVW Soest II oder Bad Sassendorf?

Ich gehe von Lippetal aus, weil sie einfach den besten Kader haben. Danach kommt für mich Bad Sassendorf. Sie sind auch sehr gut aufgestellt. Bei den anderen beiden Vereinen gab es ein bisschen Unruhe, daher sehe ich sie nicht mehr so im Vorteil.

Sie stehen bei 19 Saisontoren. Wie viele sollen es werden?

In dieser Hinsicht habe ich mir keine Ziele gesetzt.

Wie lange trauen Sie sich noch zu, in der Kreisliga A auf Torejagd zu gehen?

Für die nächste Saison habe ich zugesagt. Auch bei uns im Verein findet ein kleiner Umbruch statt. Mit den Neuzugängen – das sind gute Verstärkungen – und dem neuen Trainer (Felix Böhmer wird zweiter Spielertrainer neben Dominik Koch/Anmerkung der Redaktion) sind wir fürs kommende Jahr gut aufgestellt. Ich sehe optimistisch in die neue Saison. Dann werde ich auf jeden Fall noch spielen. Was danach passiert, schauen wir mal. Ich bin ja nicht mehr der Jüngste.

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