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„Ich wollte einfach laufen“ - Silvesterlauf-Sieger van Staa startete ohne Druck

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Von: Michael Rusche

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Silvesterlauf 2022: Die Siegerehrungen
Die Silvesterlauf-Sieger über die 15 Kilometer: In der Mitte Gewinner Sascha van Staa, links Malik Farhat als Zweiter und rechts Manuel Kruse, der auf dem dritten Platz lief. © Frank Zöllner

Sascha van Staa hatte sich gar nicht viel vorgenommen für den Silvesterlauf, mit einem Platz auf dem Podium maximal geliebäugelt. Am Ende gewann er den Lauf von Werl nach Soest.

Soest – Er war selber ein wenig überrascht. Denn obwohl er mehrere Monate lang keinen Wettkampf bestritten hatte, entschied er den 41. Sparkassen-Silvesterlauf von Werl nach Soest für sich. Nach den 15 Kilometern erreichte Sascha von Staa aus Dortmund (LC Rapid) nach 48:07 Minuten als erster Mann das Ziel auf dem Soester Marktplatz.

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Erst seit zehn Jahren läuft der 30-Jährige dabei im Verein, „vorher war ich Fußballer“, verriet er im Gespräch mit Anzeiger-Redakteur Michael Rusche. Der gebürtige Dortmunder wohnt inzwischen „nebenan“, damit meint er Schwerte.

Wie haben Sie den Lauf erlebt?

Es lief gut, wenn man das Tempo halten kann oder sogar noch einen Ticken schneller wird. Die Strecke kenne ich ja noch von vor einigen Jahren. Wenn Gegenwind ist, ist die Strecke nicht so schön, weil es ja so lange Geraden sind, aber mit Rückenwind, dann läuft es ja.

Sie sind also zum zweiten Mal hier gelaufen, wann war Ihr erster Start?

Ja, zum zweiten Mal, ich glaube, 2015.

Und mit der Zeit zufrieden heute?

Ich hatte mir jetzt nicht so viel vorgenommen, wollte einfach mal ohne Druck laufen. Das ist mein erster Lauf seit August. Ich wollte einfach mal. Ich glaube, bei den Bedingungen kann man deutlich schneller laufen. Aber mit der Form war das das Maximum. Ich war auch kaputt. Dass es dann zum Sieg reicht, ist umso schöner.

Erster Lauf seit August, also verletzt gewesen?

Nein, wir haben Nachwuchs bekommen und dann hat man andere Prioritäten. Und dann hatte ich einmal Corona leider, da musste ich ein, zwei Wochen raus nehmen. Danach habe ich wieder trainiert, aber halt nicht so konsequent.

Das sagen die Läufer auf den Plätzen zwei und drei

Zwar kam er knapp hinter dem Sieger ins Ziel, zufrieden zeigte sich Malik Farhat von der LG Hamm aber dennoch. „Der Lauf hier war mega-cool. Der Rückenwind hat schon viel ausgemacht. Es ist besser geworden, als ich vorher geplant hatte; sowohl von der Zeit als auch von der Platzierung her. Von daher: Alles super gelaufen. Ich bin hier schon zweimal den Fünfer und jetzt zum zweiten Mal den 15er gelaufen. Besonders toll an diesem Lauf ist die Stimmung hier. Die Leute an der Strecke machen richtig gute Laune.“

Manuel Kruse von der „Running Crew“ Münster landete auf dem dritten Platz. „Das war mega-gut. Mein Trainer hat mir diesen Lauf empfohlen, ich bin zum ersten Mal hier. Ich bin von Anfang an vorne mitgelaufen. Bis Kilometer elf ist alles super gelaufen, danach hatte ich einen kleinen Hänger, ehe es wieder besser lief, sodass ich den dritten Platz halten konnte. Ich laufe eigentlich hauptsächlich Marathon, habe da eine Bestzeit von 2:29 Stunden. Das war mein erster 15er; da musste ich ganz anders leiden. Ich war nur eine Sekunde pro Kilometer als beim Zehn-Kilometer-Training.“ ru

Was hat Sie zum Silvesterlauf gebracht?

Ich laufe eigentlich immer gerne Silvester, bin schon mehrere Male woanders gelaufen. Jetzt wollte ich mal wieder hier laufen. Logistisch muss man immer gucken, aber jetzt, wenn meine Frau dabei ist, ist das alles immer einfacher, dann kann sie mit dem Auto hierhinkommen. Ich wollte dieses Jahr unbedingt laufen, auch wenn ich nicht so top im Training bin. Heute hat es geklappt irgendwie, habe ich etwas Glück gehabt.

Also vom Sieg ein wenig überrascht?

Man liebäugelt natürlich immer mit einem Sieg, aber „Top Drei“ hatte ich mir schon vorgenommen.

Wie hat sich der Lauf für Sie entwickelt?

Ich war immer in der ersten Gruppe, dann sind die ersten beiden etwas weggelaufen. Ab Kilometer zehn bin ich wieder rangelaufen. Zwei, drei Kilometer vor Schluss bin ich dann alleine gelaufen.

Bessere Einteilung als die anderen?

Ja, vielleicht die Erfahrung aus mittlerweile zehn Jahren. Die Taktik war gut, langsamer anzufangen. Die Beine waren eigentlich nicht so gut, aber der Wind und die Strecke: Die Bedingungen waren top. Und der Regen tat gut.

Welchen Stellenwert hat der Sieg für Sie?

Ich habe mir das mal immer für irgendwann vorgenommen, aber in Zukunft.

Bestzeiten über die 15 Kilometer im Kopf?

Ich bin ja nur vor sieben Jahren die 15 Kilometer gelaufen. Sonst einmal in Bertlich, da gibt es auch 15 Kilometer. Zuletzt in Soest waren die Bedingungen nicht besser, da müsste ich aber mit der Zeit nachschauen. So 47 Minuten hoch oder 48 tief.

Also nächstes Jahr wieder dabei als Titelverteidiger?

Das möchte ich auf jeden Fall. Wenn ich fit bin und wenn wir nicht weg sind.

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