Ich glaube, dass wir in der stärksten der drei Staffeln spielen.
„Ich glaube, dass wir in der stärksten der drei Staffeln spielen“, blickt Daniel Fröhlich auf die Konkurrenz vom 1. FC Köln, Bayer 04 Leverkusen, Bonner SC, Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach, FC Schalke 04, FC Viktoria Köln, Fortuna Düsseldorf, MSV Duisburg, Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen, SC Paderborn 07, SC Preußen Münster, VfB 03 Hilden und VfL Bochum. Allerdings: „Eine Sensation wäre der Klassenerhalt nicht und da tun wir schon einiges für“, stellt er das Licht seiner eigenen Mannschaft gegen den Nachwuchs von Erst- und Zweitligisten nicht unter den Scheffel. „Ich glaube, dass viele Teams unser Niveau haben. Gegen die großen Gegner werden wir zu 90 Prozent nichts holen, aber die zehn Prozent Chance wollen wir dennoch nutzen“, will er sich nicht verstecken.
Besonders eines der bisherigen Testspiele unterstreicht, dass sich Fröhlich mit seinem Team auch nicht verstecken muss. „Beim Hamburger SV haben wir nur knapp in der letzten Minute mit 2:3 verloren. Da hätten wir auch gewinnen können“, so der Coach, „ich glaube nicht, dass wir eine blinde Truppe haben“, sei das Niveau seiner Mannschaft vorhanden. So gelang auch gegen die Landesliga-Senioren des TuS Lohe ein 2:1-Sieg in der Vorbereitung. In Oestinghausen wurde die Landesliga-A-Jugend aus Rhynern mit 8:1 geschlagen. Beim TSV Havelse aus der U19-Regionalliga Nord gab es nur eine knappe 2:3-Niederlage. Beim 0:0 gegen den letztjährigen Westfalenliga-Rivalen Eintracht Dortmund tat sich der SC Verl wie in der Meistersaison schwer. In Hultrop gelang Freitag der Turniersieg.
Ist denn der Aufwand (noch) größer geworden für den Trainer nach dem Aufstieg? Ja und nein. „Das ist fast ein Fulltime-Job“ erklärt Daniel Fröhlich, „ich bin immer für meine Spieler da, muss ständig erreichbar sein“. Auch das Training wurde von drei- auf viermal die Woche hochgeschraubt. „Mit Hin- und Rückfahrt bin ich vier Stunden unterwegs“, so der Lippstädter. Dazu kommen die Vorbereitung der Einheiten und Testspiele. Wie viele Stunden er damit pro Woche leistet? „Das weiß ich gar nicht so genau“, sagt der Trainer vor seiner siebten Saison in Ostwestfalen.
Aber immerhin fällt in der A-Jugend-Bundesliga die aufwendige Spiele-Beobachtung weg – zumindest die Fahrten zu Spielen der Konkurrenz. „In der Westfalenliga bin ich viel rumgefahren, in der Bundesliga werden alle Spiele aufgezeichnet“, kann Fröhlich da auf einen Stream im Internet zurückgreifen.
Dennoch: „Alles ist intensiver geworden“, stellt der ehemalige Hultroper fest. „Der Aufwand ist für den ganzen Verein höher geworden. Alle Spieler müssen zu einem Orthopäden und Internisten“, plaudert er aus dem Nähkästchen. Er selber muss sich mit Doping-Bestimmungen einlesen und auseinandersetzen.
Zudem gilt es, neue Spieler zu „versorgen“. Vier US-Amerikaner und zwei Kanadier wurden „geholt“, die aus einem U18-Projekt des FC Schalke 04 stammen. Da geht es vom SC Verl darum, ihnen eine Wohnung zu besorgen und ein Fahrrad zur Fortbewegung. Immerhin: „Der Verein muss da nichts bezahlen“, sagt Fröhlich, vielmehr würden die Eltern der Spieler für die Kosten aufkommen.
Auch einen Spielort für die A-Jugend müssen Fröhlich und Verein noch finden – ab Ende September/Anfang Oktober. „Dann wird das Stadion umgebaut für die 3. Liga, da müssen mehr Sitzplätze her“, schildert der A-Jugend-Trainer. Zudem würde neues Flutlicht und eine Rasenheizung installiert. „Wir hoffen, dass wir ab Februar wieder in Verl spielen können.“
Am 14. August beginnt die Saison für Daniel Fröhlich und seine Mannschaft um 11 Uhr beim 1. FC Köln – und damit die große Aufgabe „Kampf um den Klassenerhalt“. In der Hoffnung, dass das siebte Jahr kein verflixtes Jahr wird, wie man so oft hört...