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Luis Gran vom Oberligisten Soester TV im Interview über Saisonziele, den großen Umbruch und Hallensituation

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Von: Thomas Müller

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STV-Kapitän Luis Gran meldet sich nach überstandener Verletzung zurück; pünktlich zum Start in die Aufstiegsrunde.
Luis Gran ist auch weiterhin Kapitän der STV-Handballer. © Thomas Müller

Luis Gran ist mit 25 Jahren schon einer der erfahrensten Spieler beim Soester TV. Er führt die Oberliga-Handballer als Kapitän in eine außergewöhnliche Saison.

Soest – Am Sonntag startet der Soester TV auswärts in Ferndorf in eine außergewöhnliche Saison – es gibt nicht nur so viele Spiele wie nie zuvor dank einer 17er-Liga. Soest geht auch erst einmal ohne Heimstätte in die Saison. Luis Gran erhielt im Trainingslager erneut das Vertrauen der Mannschaft, führt sie in der kommenden Saison als Kapitän. Als Co-Kapitän steht ihm Lars Wiggeshoff zur Seite, Silas Bruyn ist der „Kinderkapitän“, der das Sprachrohr der ganz jungen Spieler ist.

Vor dem Saisonstart spricht Gran im Interview darüber, wie es ist, mit 25 Jahren schon zu den erfahrensten Spielern zu gehören, welche Ziele sich der Soester TV gesetzt hat und wie die Mannschaft mit der Hallenproblematik umgeht.

Herzlichen Glückwunsch zur Wiederwahl als Kapitän – mit 25 Jahren sind sie nicht nur erfahrenster Spieler, sondern auch dienstältester Spieler.

Ja, richtig. Ich bin in der letzten Drittliga-Saison mit Birk Muhr gekommen, damit sind wir wohl die dienstältesten Spieler in Soest. Alle anderen sind nach und nach dazu gekommen. Und mit 25 Jahren gehöre ich zu den älteren Spielern.

Junge Mannschaften, besonderer Stil – dafür ist der Soester TV bekannt. Was für einen Handball bekommen die Zuschauer kommende Saison vom STV zu sehen?

Wir werden sicherlich so auftreten, wie in den vergangenen Jahren. Soest macht aus, dass dort immer wieder viele junge Spieler zusammenkommen. Wir müssen zusehen, dass wir die neuen Spieler gut in die Mannschaft integrieren. Es ist ja nicht der erste große Umbruch, der in Soest stattfindet. Es kann sein, dass es diesmal schwerer wird, weil wir diesmal sieben Leistungsträger verloren haben. Aber ich bin guter Dinge, dass wir das hinbekommen. Was wir in der Vorbereitung bislang gezeigt haben, beweist, dass wir auf einem sehr guten Weg sind.

Der Kader des Handball-Oberligisten Soester TV vor der Bördehalle, die die STV-Handballer erst einmal  nicht benutzen können.
Der Kader des Handball-Oberligisten Soester TV vor der Bördehalle, die die STV-Handballer erst einmal nicht benutzen können. © Thomas Müller

Was für Ziele hat die Mannschaft?

Wir haben uns Ziele gesteckt und darüber gesprochen, was wir für einen Handball spielen wollen. Grundsätzlich wollen wir wieder ein unangenehmer Gegner sein, der wir auch schon über viele Jahre waren.

Wir müssen es hinbekommen, dass die Mannschaften nicht gerne gegen uns spielen und wir müssen zusehen, dass wir einen erfolgreichen Handball spielen. Es wäre schön, wenn wir am Ende im Mittelfeld landen und wenn es gelingt, nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben. Ganz klar: Der Klassenerhalt steht in dieser Saison an erster Stelle.

Wir haben schon eine tolle Entwicklung hinter uns, seit wir in die Vorbereitung gestartet sind. Das muss man ganz klar so sagen.

Wir arbeiten stark an uns und das wird auch ein Ziel während der Saison sein: Im Laufe der Saison soll eine Entwicklung bei uns sichtbar sein.

Wegen der besonderen Art Handball zu spielen, wird Soest ja auch immer zu den Geheimfavoriten gezählt. Wen sehen Sie vor der Saison als Kandidaten für die Topplätze?

Ziemlich weit oben sehe ich Eintracht Hagen II und TSG Altenhagen-Heepen mit seinen Möglichkeiten und Zielen. Eintracht Hagen hat zudem gute Ergebnisse in der Vorbereitung erzielt, unter anderem den Drittligisten Schalksmühle geschlagen, und hat noch einige Spieler aus dem Zweitliga-Kader dazubekommen.

Die Liga ist in diesem Jahr extrem groß, mit 17 Mannschaften und 32 Spielen pro Team. Wie gehen Sie damit um?

So eine Saison gab es noch nie, sie wird auf jeden Fall sehr kräftezehrend.

Umso wichtiger ist es, die jungen Spieler zu etablieren, sodass man die Spielzeiten auf viele Schultern verteilen kann und möglichst verletzungsfrei durch die Saison kommt.

Die Qualität wird auch höher sein als in der vergangenen Saison, dadurch dass mit Altenhagen-Heepen, Menden und Volmetal viele Absteiger aus der 3. Liga dazugekommen sind. Die Oberliga hat auf jeden Fall qualitativ sehr dazugewonnen.

Das sind alles auch klangvolle Namen und es werden sicherlich viele schöne Spiele, auf die man sich freut. Wir haben natürlich die Hoffnung, dass wir den ein oder anderen Gegner mit großem Namen schlagen und ärgern können. Das sollte unser Ziel sein. Trotzdem gibt es auch Spiele, in denen man punkten muss, wenn man am Ende mit dem Abstieg nichts zu tun haben möchte.

Alles, was man zusätzlich gegen große Gegner holt, ist schön. Grundsätzlich sollten wir uns auf die Pflichtaufgaben besonders fokussieren.

In Soest gibt es ja immer etwas Besonderes – in diesem Jahr ist es eine Halle, die man (zumindest erst einmal) nicht benutzen kann.

Bei den Heimspielen ist es extrem ärgerlich, dass wir erst einmal nicht in der Bördehalle spielen. Wir sind eine Mannschaft, die in den vergangenen Jahren sehr heimstark war. Und wir hoffen, dass es auch so bleibt, wenn wir in eine andere Halle ausweichen müssen – und dass wir dadurch nicht viele Fans verlieren. Wir würden uns freuen, wenn viele den Weg in die Halle finden, ob nach Werl oder wohin auch immer. Wir hoffen, dass wir auch heimstark auftreten können, mit der Unterstützung der Zuschauer. Es wäre schön, wenn uns die Situation gar nicht so sehr beeinflusst. Es ist schade für den Verein, schade für die Zuschauer, dass wir eine schöne neue Halle haben, die aber nicht nutzen können.

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