Ab Ende September bekommen wir Probleme, wenn wir dann immer noch nicht in die Bördehalle können. Dann möchten die Outdoor-Sportarten berechtigterweise ihre Zeiten in den anderen Hallen zurückhaben.
Seit Wochen ist der Strippenzieher dabei, den Notfallplan vorzubereiten und nun in die Tat umzusetzen. Stehen am ersten Spieltag am ersten September-Wochenende noch hauptsächlich Auswärtsspiele an, folgte am zweiten September-Wochenende ein Spieltag mit 13 Heimspielen – ein Großteil davon würde normalerweise in der Bördehalle stattfinden. Wolfgarten und der Vorstand um Kai Schönfeld und Markus Behrens haben für Ersatz gesorgt.
„Mir wird derzeit zumindest nicht langweilig“, scherzt Wolfgarten angesichts unzähliger Mails, die er verschicken, und Telefonate, die er mit Staffelleitern, Schiedsrichtern und Gegnern führen muss. Neue Spielorte, neue Termine – alles muss miteinander abgestimmt werden.
Dabei steht immer im Raum: Das Ergebnis der letzten „Beprobung“ kann doch noch Entwarnung geben. Sollte es die geben, läuft alles doch so normal wie möglich. „Wenn wir die Mitteilung bekommen, dass es doch geht, müssen wir schauen, inwieweit wir zurückrudern können“, sagt Wolfgarten. Die Hoffnung besteht zumindest, zumal man mit dem Kreis Soest ständig in Kontakt steht.
Doch die STV-Handballer wären töricht, hätten sie sich nicht auf den Notfall vorbereitet. „Es war nicht unser Ziel, diesen Plan B auszupacken. Wir wären am liebsten nach den Ferien Anfang August in die Halle zurückgekehrt“, so Wolfgarten, der permanent dabei ist, Spiele der zwei Herren-, zwei Damen- und 13 Jugendmannschaften zu verlegen.
Nachwuchsteams weichen auf andere Hallen im Soester Stadtgebiet aus, wo die Handballer auch sonst immer mal aktiv sind. Perfekt ist das nicht, aber immerhin eine funktionierende Lösung. Dabei erfuhr der STV viel Unterstützung seitens der Stadtverwaltung und anderer Vereine, die ihre Hallenzeiten wegen des noch guten Wetters gar nicht nutzen, wie Fußballer der DFB-Partnerschule, der SSC Soest oder die Leichtathleten des LAZ Soest.
Während die Trainingssituation zumindest erträglich ist und die Jugendmannschaften im Schulzentrum und in der Dülberghalle vorübergehend gut unterkommen, ist es bei den Landesliga-Damen und Oberliga-Herren, die einiges an Publikum anziehen, schon komplizierter.
4. September (Sonnstag) beim TuS Ferndorf II in Kreuztal
10. September (Samstag) bei Eintracht Hagen II in Hagen
17. September (Samstag) bei Villigst-Ergste in Schwerte
24. September (Samstag) gegen Haltern-Sythen in Werl
1. Oktober (Samstag) bei Westfalia Herne in Herne
Bei den Frauen hilft eine Spielverlegung, sodass im September nur ein Heimspiel ansteht, das dann in der Convos-Halle mit Publikum und ohne Tribüne laufen soll. Das wird zumindest ein spannendes Experiment.
Bei den Herren ist die Lage, gelinde gesagt, bescheiden. Die ersten fünf Spiele ihrer Saison bestreiten Trainer Max Loer und Co. zumindest nicht zu Hause. Nach einem Heimspieltausch mit Eintracht Hagen II am zweiten Spieltag sind die ersten drei Partien auch offiziell auswärts. Am 24. September steht ein „Heimspiel in Werl“ an. Der HSC Haltern-Sythen tritt zum Spiel in die Werler Dreifachhalle an. Bereits am Nachmittag bestreitet dort die zweite Mannschaft des STV ein Bezirksliga-Heimspiel gegen den ASV Hamm III. Es gibt also einen kompletten Soester Heimspieltag in Werl.
„Die Stadtverwaltung Werl kommt uns da sehr entgegen, war sehr hilfsbereit. Wir können die Halle zu den Bedingungen nutzen, wie sie ein Werler Verein bekommt, dürfen auch Harz benutzen“, berichtet Wolfgarten. Auch die Handballer vom Werler TV packen mit an, helfen beim Catering.
So gut der Plan B auch ausgearbeitet ist, aus Sportler-Sicht bleibt er eine Not-Lösung. Für Max Loer und Co. ist die Lage überhaupt nicht befriedigend, aber auch sie müssen mit dem Notfallplan leben. „Der Vorstand macht, was er kann. Für uns ist der Saisonstart so dennoch alles andere als optimal.“ Und das Ende ist für alle (noch nicht) in Sicht. Sollte weiterhin die Halle für den Vereinssport geschlossen bleiben, wächst das Problem der Handballer, die dann zu Plan C greifen müssten.
Denn während Plan B gerade noch läuft, wird an Plan C schon gewerkelt. In der dunklen Jahreszeit wird alles etwas schwieriger. „Ab Ende September bekommen wir Probleme, wenn wir dann immer noch nicht in die Bördehalle können. Dann möchten die Outdoor-Sportarten berechtigterweise ihre Zeiten in den anderen Hallen zurückhaben“, so Wolfgarten, der schon dabei ist, Trainingszeiten für seine Mannschaften außerhalb der Stadtgrenzen zu organisieren.
Bleibt abzuwarten, wie weit Plan B räumlich und zeitlich noch ausgeweitet werden muss.