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Dachschaden in Werl: Schnee bedroht das Warsteiner Masters

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Von: Dominik Maaß, Frank Zöllner

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Zum Winter gehören Hallenfußball (Szene vom Warsteiner Masters 2020) und Schnee: In der Werler Dreifachhalle ist das nur noch bedingt kombinierbar.
Zum Winter gehören Hallenfußball (Szene vom Warsteiner Masters 2020) und Schnee: In der Werler Dreifachhalle ist das nur noch bedingt kombinierbar. © Thomas Nitsche

Der Stadt Werl droht die nächste teure Dachsanierung – nun ist die Dreifachhalle betroffen. Wie Fachbereichsleiterin Iris Bogdahn am Donnerstagabend im Schul- und Sportausschuss mitteilte, hat ein Fachmann Risse an den Brettschichtbindern entdeckt, die das Dach tragen.

Werl – Das führt zu Einschränkungen in der Nutzung und könnte im Januar 2023 auch Auswirkungen auf Hallenfußball-Veranstaltungen wie die Stadtmeisterschaften und die Vor- und Endrunde des Warsteiner Masters haben. Denn ab einer Schneedecke von fünf Zentimetern werde die gesamte Halle aus Sicherheitsgründen vorsorglich gesperrt – somit fehlt hier eine Planungssicherheit.

Dieter Bethlehem, Organisator des Warsteiner Masters, war am Freitag überrascht von der Nachricht. „Die Sicherheit geht vor, keine Frage. Ich bin aber ein bisschen überrascht. Da muss ich jetzt erst einmal Gespräche mit der Stadt führen und mir einen Kopf machen“, sagt Bethlehem.

Muhammad Rasit Tekin wird vom Sportlichen Leiter Dieter Bethlehem in Hilbeck begrüßt.
Dieter Bethlehem (rechts), Organisator des Warsteiner Masters.. © Zöllner

Die Stadtmeisterschaften, die Fatihspor Werl in diesem Winter ausrichten würde, fanden vor der zweijährigen Corona-Zwangspause immer am ersten Januar-Wochenende (in 2023 wäre das am 8. und 9. Januar) statt. Die Vorrunde des „Masters“ war für den 15. und 16. Januar, das Final-Wochenende für den 28. und 29. Januar vorgesehen. „Ich muss einen Plan B haben“, meint Bethlehem.

Laut Verwaltung seien die Schäden bei der Demontage der defekten Trennvorhänge aufgefallen. In einer Pressemitteilung heißt es, es handele sich um „Schwindrisse“, die typisch seien für Holzbauteile. „Bei hohen Brettschichtholzbindern können diese Risse jedoch unter Umständen zu einer Reduzierung der Tragfähigkeit führen.“ Deshalb sei eine Sanierung notwendig.

Sanierung und Prüfung erst im Frühjahr

Die Sanierung und die Prüfung der weiteren Brettschichtholzbinder könne erst im Frühjahr starten, sagte Bogdahn. Erst dann sei eine Fachfirma verfügbar. Zu den Kosten könne sie zurzeit noch keine konkreten Aussagen machen, sagte Bogdahn auf Nachfrage von Thomas grümme (SPD). Dazu gebe es noch zu viele Unwägbarkeiten. Laut Fachbereichsleiterin Alexandra Kleine wird aber an einer Kostenschätzung für die Änderungsliste im Haushalt gearbeitet. Das gleiche gelte für den Schaden am Ratssaal-Dach. Auch dort waren Risse an den Brettschichtbindern gefunden worden.

Schon in den Sommerferien hatte ein Statiker Teile der Dachkonstruktion unter die Lupe genommen und die Durchbiegungen einiger Brettschichtträger gemessen. Damals wurden laut Verwaltung aber keine Auffälligkeiten festgestellt. Die aufwendigere Untersuchung alle Träger, für die die Abhangdecke entfernt werden muss, sei für kommendes Jahr vorgesehen, hieß es im August. Nun hat sich der Stand durch den Zufallsfund bei der Abnahme der alten Trennvorhänge überholt.

Eine Konsequenz: Die neuen, bereits angelieferten Trennvorhänge können nicht eingebaut werden. Die Dreifachhalle bleibt also auf absehbare Zeit erst mal eine große „Einfachhalle“. Auch die am Dach angehängten Turngeräte wie Ringe und Seile und die Basketballkörbe dürften bis zur vollständigen Untersuchung aller Brettschichtbinder nicht genutzt werden.

Ab einer Schneedecke von fünf Zentimetern werde die gesamte Halle aus Sicherheitsgründen vorsorglich gesperrt, so Bogdahn. Die Vereine seien über die Einschränkungen bereits informiert worden. Soweit möglich sollen ihnen Alternativen angeboten werden.

Christian Zahedi (Grüne) erinnerte an den in der Corona-Zeit zunächst unbemerkten Wasserschaden in der Dreifachhalle und die defekte Tribüne. Er regte an, städtische Gebäude wie die Dreifachhalle hinsichtlich möglicher Reparaturen grundsätzlich „früher in den Blick zu nehmen“, um schneller reagieren zu können und sich von Schäden nicht überraschen zu lassen. Bogdahn sagte, sie nehme die Anregung mit in die Verwaltung.

Die Ausschussvorsitzende Beate Kohlmann (CDU) bezeichnete den Schaden als „ärgerlich“. Es sei aber sehr wichtig, dass dieser nun entdeckt wurde: „Sicherheit geht vor.“

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