1. Soester Anzeiger
  2. Sport
  3. Lokalsport

Günnes Lebenszeichen im Möhnesee-Derby, RWW II steigt ab und der Meister verliert heftig

Erstellt:

Von: Benedikt Schulte, Frank Zöllner, Sebastian Heinke, Frank Düser

Kommentare

Kreisliga A: SpVg Möhnesee - SuS Günne 0:3.
Die Günner freuen sich über ihren Derby-Sieg- © Heinke

Günne sendet ein Lebenszeichen mit dem Sieg im Möhnesee-Derby und sorgt für Sorgenfalten bei der Konkurrenz. RW Westönnen II steigt hingegen ab und der Meister BV Bad Sassendorf verliert heftig gegen Höingen.

Körbecke – „Die Nummer eins am See sind wir“ skandierten die zahlreichen Gäste-Fans nach dem überraschend deutlichen, aber verdienten Derbysieg bei der SpVg. Möhnesee. Die Günner sendeten im Kampf um den Klassenerhalt der A-Kreisliga ein echtes Lebenszeichen. Günne klemmte sich an den letzten Strohhalm und tat das, was sie tun mussten: das Spiel gewinnen – und wie. Dieser Derbysieg tat gut, der Erfolg wurde ausgiebig gefeiert.

SpVg. Möhnesee – SuS Günne 0:3 (0:0). Doch vor dem Feiern stand eine Menge Arbeit auf dem Platz an. Denn Möhnesee begann druckvoll, hatte durch Schauer eine erste Chance (5.). Doch Günne befreite sich langsam, Kapitän Werthschulte prüfte Schürmann (14.). Danach war es ein offener Schlagabtausch, wobei echtes Derbyfeeling noch nicht aufkam.

Möhnesees Trainer Horstmann wirkte sichtlich unzufrieden, schimpfte immer wieder an der Seitenlinie und wechselte schon nach gut einer halben Stunde. Standards sorgten auf beiden Seiten für Gefahr: Erst verpasste Behle nach Pauls-Hereingabe in der Mitte knapp, dann probierte sich Schulte bei einem Freistoß, zielte aber ebenfalls etwas zu genau (36.). Die beste Chance vergaben allerdings die Gäste, als Werthschulte – ebenfalls nach ruhendem Ball – nur den Pfosten traf (30).

Es sagten

Christopher Horstmann (Trainer SpVg. Möhnesee): „Die ersten zehn Minuten waren gut, aber ich habe keine Ahnung, was dann passiert ist. Danach kamen wir zu keiner Minute für einen Punkt in Frage. Respekt und Glückwunsch an Günne. Man hat gemerkt, dass die wollten. Bei uns war kein Mut, kein Wille, kein Biss. Es war blutleer, einfach brutal enttäuschend.“

Jörg Fischer (Trainer SuS Günne): „Wir haben in den letzten Spielen ganz oft auf die Fresse bekommen, heute hat sich das die Mannschaft verdient. Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass wir keinen Druck mehr haben und dass die Jungs einfach dieses Derby spielen sollen. Die Unterstützung hat die Jungs heute sicher auch beflügelt. Der Sieg ist sicher nicht unverdient.“

Besser machte es der Stürmer unmittelbar nach dem Wiederanpfiff, als ein langer Ball in seinen Lauf kam und er zur Gäste-Führung einschob. Ein echter Paukenschlag. Möhnesee war geschockt, bekam offensiv wenig zustande, weil viele letzte Pässe einfach zu ungenau waren, Günne aber auch leidenschaftlich verteidigte. Erneut Werthschulte verpasste das 0:2 (52.). Erst dann fanden die Gastgeber besser ins Spiel, echte Torchancen gab es aber nicht. Die hatte und nutzte Günne, als Möhnesee drauf und dran war, mehr Offensiv-Power zu entwickeln. Brandenburg gelang nach einem Konter sehenswert das 0:2. Schauer zielte für die Spielvereinigung zu genau, sein Pfostenschuss im Anschluss an eine Ecke hätte nochmal für Spannung sorgen können (84.). Nur wenig später nahm sich Puppe ein Herz.

Sein Schuss war äußerst platziert und sorgte für Ekstase bei Spielern und Zuschauern der Gäste. Der Rest war Jubel und Erleichterung – auch darüber, den Abstieg zumindest verschoben zu haben. Günne kann den Klassenerhalt weiterhin nicht aus eigener Kraft schaffen. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt vier Punkte (zum SuS Scheidingen), aber auch Neuengeseke und BVS II (beide fünf Punkte Vorsprung) und auch Niederense (sechs Punkte) sind theoretisch noch zu erreichen. - Tore: 0:1 Werthschulte (46.), 0:2 Brandenburg (78.), 0:3 Puppe (86.).

BV Bad Sassendorf II – SC Neuengeseke 2:4 (0:3). Dieser Sieg ist für den SC Neuengeseke Gold wert, hat seine Karten gegenüber der Konkurrenz verbessert und den Abstand zu Günne auf dem ersten Abstiegsplatz bei fünf Punkten belassen. Damit sind Neuengeseke und Sassendorf II punktgleich, der BVS verpasst erneut die vorzeitige Rettung, die mit einem Sieg möglich gewesen wäre.

Schon nach sechs Minuten beruhigte Niklas Senger seinen nervösen Trainer Pietro Peters, der Rot-Gesperrt nicht coachen durfte. Mit dem 0:1 bekam der Gast aus Neuengeseke das Derby in den Griff und legte bis zum Pausenpfiff noch zwei Treffer nach.

Doch, wie Peters von der Tribüne aus beobachtete, zwei „dumme“ Tore brachten Sassendorf zurück ins Spiel. „Das war nichts für schwache Nerven, selbst nach dem 4:2 hatte ich noch kein gutes Gefühl“, beschrieb der Neuengeseker Trainer seine Emotionen. Auf dem Platz ging die erste Hälfte klar an den Gast der durch Senger, Bernhardt und Schnier vorlegte. In der zweiten Halbzeit hätte das Spiel auch kippen können.

Pommerening und Wanzik hatten in der Schlussphase den Ausgleich auf dem Fuß bevor der starke Senger seine gute Leistung mit dem 2:4 krönte.

„Aufgrund der ersten Halbzeit, die wirklich schwach war, geht der Sieg für den SCN in Ordnung“, zeigte sich BVS-Coach Jens Gieseke als fairer Verlierer. - Tore: 0:1 Senger (6.), 0:2 Bernhardt (40.), 0:3 Schnier (45.+2), 1:3 Pommerening (61.), 2:3 Schlüter (75.), 2:4 Senger (90.+2). - Gelb-Rot: Zemella (83., SCN).

BV Bad Sassendorf – Höinger SV 0:5 (0:4). In der ersten Halbzeit wurde der Meister und Bezirksliga-Aufsteiger „überrannt“. Vier Mal traf der Gast vor dem Wechsel. Wer nach der Pause ein Aufbäumen erwartet hatte, sah sich schnell getäuscht. Der HSV machte mit dem 0:5 nach einer Stunde alles klar.

⚽🏀 Folgen Sie unserer Sportredaktion auf Facebook. 🎾🏓

„Da brauche ich nicht lange drumherum reden. Bei uns war die Luft raus. Zudem hat Höingen das sehr gut und auch sehr effizient gemacht. Wir müssen das Spiel abhaken, fertig aus. Wir wollten die Meisterschaft. Wir sind Meister“, nahm BVS-Trainer Luigi Brusciano die erste Niederlage in der Rückrunde nach außen recht gelassen hin. Er habe auch wenig Personal zur Verfügung gehabt, wollte dies aber nicht als Ausreden gelten lassen.

Auf der anderen Seite strahlte HSV-Trainer Jan Gretenkort. „Wir haben von Beginn an keine Zweifel gelassen, dass wir etwas mitnehmen wollen. Wir waren die aktivere Mannschaft, haben unsere ersten Chancen auch genutzt und haben somit das Spiel verdient gewonnen. Die erste Halbzeit war richtig gut“, lobte der Trainer sein Team. Nach dem Wechsel geriet der Auswärtssieg nicht mehr in Gefahr. Lediglich ein Ehrentreffer war möglich, doch verschoss Hölscher einen Elfmeter (58.). - Tore: 0:1 Reinsch (8.), 0:2 Gretenkort (17.), 0:3, 0:4 Sauer (34., 41.), 0:5 Reinsch (59.).

TuS Niederense – BW Büderich 1:3 (0:2). Bereits vor dem Spiel betonte TuS-Trainer Michael Gerbracht, dass es eine herausragende Leistung brauche, um die Punkte zu können. „Meine Jungs haben das ziemlich ordentlich gemacht. Büderich ist mit der besten Elf angerückt, während ich sieben Mal getauscht habe. Die ersten 15 Minuten machen wir ordentlich Druck“, berichtet Gerbracht.

Kreisliga A: SC Sönnern - BW Büderich 2:3.
Die Büdericher siegten in Niederense. © Heinke

Doch gingen die Gäste mit ihrem ersten Torschuss in Führung. „Das zweite Gegentor ist ein Freistoß. Aber dennoch haben wir uns nicht aufgegeben und konzentriert weitergespielt. Am Ende spiegelt das Ergebnis das Spiel ziemlich gut wieder“, so Gebracht.

Die Tabelle der A-Kreisliga Soest

Büderich hatte sich eine gute Leistung und den nächsten Sieg vorgenommen, geht es doch noch im Fernduell mit Höingen um Platz drei. „Es war ein entspannteres Spiel und wir sind das etwas lockerer angegangen. Das erste Tor war schön rausgespielt und danach haben wir einen Gang zurückgeschaltet und alles in allem war es ein Arbeitssieg“, sagte Gästetrainer Dominik Koch.

Niederense ist mit sechs Punkten Vorsprung auf den siegreichen SuS Günne auf dem ersten Abstiegsplatz noch nicht gerettet. - Tore: 0:1 Scheele (19.), 0:2 Ruhrmann (29.), 0:3 Farendla (90.), 1:3 Vakar (90.).

SuS Scheidingen – Germania Hovestadt 1:3 (0:2). Die Scheidinger hatten sich einiges vorgenommen und wollte an die positiven Ergebnisse anknüpfen – nun heißt es weiter zittern: Der Vorsprung auf den SuS Günne auf dem ersten Abstiegsplatz beträgt nur noch vier Punkte. Und die Pläne des SuS wurden innerhalb kürzester Zeit diese Pläne auf den Kopf gestellt: „Wir hatten vor dem Spiel gesagt: Lass keinen Ball zu Masuku kommen und nach 40 Sekunden kommt der Ball sofort zu ihm und dann liegst du sofort hinten“, war SuS-Trainer David Pyka bedient – den der Torjäger traf direkt. Nach 20 Minuten habe sich die Szene wiederholt. „So gehen wir in die Pause und schaffen es eine Viertelstunde vor Schluss, den Anschluss zu erzielen, aber kassieren direkt danach wieder einen Treffer“, meinte Pyka. Sein Team habe „insgesamt heute ein sehr unglückliches Timing gehabt, was die Gegentore anbelangte“.

Kreisliga A: SC Sönnern - Germania Hovestadt
Mirsad MAsuku traf doppelt für Hovestadt. © Nitsche

Die Hovestädter waren zufrieden nach dem Sieg beim zuletzt vier Partien ungeschlagenen SuS. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und haben es wieder geschafft die Punkte mitzunehmen. Jetzt kommen noch zwei Spiele auf uns zu und unser Ziel, den sechsten Platz zu behalten, werden wir so definitiv erreichen“, sagte Gästetrainer Kai Wintjes. - Tore: 0:1 Masuku (1.), 0:2 Masuku (20.), 1:2 Hansner (74.), 1:3 Bölter (76.).

RW Westönnen II – SC Sönnern 2:5 (1:2). Jetzt ist auch das letzte Fünkchen Hoffnung auf den Klassenerhalt für Westönnen II aufgebraucht, der Abstieg ist besiegelt. „Natürlich sind alle geknickt“, sagt RWW-Reserve-Trainer Klaus Borghardt nach der 2:5-Niederlage gegen Sönnern.

Kreisliga A: RW Westönnen II - SC Lippetal 0:2 (0:2).
RW Westönnen II mit Trainer Klaus Borghardt ist abgestiegen. © Zöllner

Dabei zeigte sich einmal mehr, dass es für sein Team nicht über 90 Minuten reichte. „Wir gehen sofort mit 1:0 in Führung und hätten das zweite, dritte und vierte Tor nachlegen können, stattdessen dreht Sönnern das Spiel mit einem Doppelschlag“, sagt Borghardt über die erste Hälfte, in der sein Team dennoch gut mit hielt. In der zweiten Hälfte gingen die Köpfe dann aber nach unten und Sönnern hatte leichtes Spiel.

„Es war ein Sommerkick“, sagt SCS-Spielertrainer Frank Vollenberg insbesondere mit Blick auf den zweiten Durchgang. Der Sieg sei verdient gewesen.

Für Westönnen doppelt bitter: Durch Verletzungen und fünfte gelbe Karten fehlen nächste Woche gegen Günne vier weitere Spieler. „Wir wollen die letzten beiden Spiele wenigstens vernünftig gestalten – und dann starten wir neu“, blickt Borghardt schon positiv auf die neue Spielzeit. - Tore: 1:0 Brüssow (1.), 1:1 Hardes (28.), 1:2 Vollenberg (30.), 1:3 Vollenberg (50.), 2:3 Heisener (51.), 2:4 Wegner (60.), 2:5 Rüter (65.).

SV Westfalia Soest II – SC Lippetal 2:7 (1:2). Rund 15 Minuten zu Beginn der zweiten Halbzeit haben dem Ligazweiten aus Lippetal gereicht, um in Soest für klare Verhältnisse zu sorgen. Denn während die Gastgeber in der ersten Hälfte mithielten und das 0:1 durch Wilczek (21.) durch Woloszyn ausglichen (33.) – zur Pause stand es 1:2, nachdem Platzek (40.) erneut für Lippetal traf – brachen mit Wiederbeginn alle Dämme. Bis zur 62. Minute lag Lippetal mit fünf Toren Vorsprung vorne.

Alle Lokalsport-News aus dem Kreis Soest per Mail: Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter.

„In der ersten Hälfte waren wir gut im Spiel“, sagt SVW-Reservetrainer Frank Petersmann. Doch nach der Pause habe man einfache Tore kassiert, „jeder Schuss war ein Treffer.“ Dabei habe sich vor allem die mangelnde Trainingsbeteiligung zuletzt gezeigt – in Form fehlender Kondition.

Für die personell gebeutelten Lippetaler ging das Ergebnis „alles in allem völlig in Ordnung“, wie Trainer Sebastian Kuilder sagt. Positiv: „Unsere Serie hält: Wir haben alle Auswärtsspiele in der Rückrunde gewonnen“, so Kuilder. Sein Team sei über 90 Minuten besser gewesen, habe Soest nur zu Abschlüssen kommen lassen, „wenn wir sie gelassen haben.“ - Tore: 0:1 Wilczek (21.), 1:1 Woloszyn (33.), 1:2 Platzek (40.), 1:3 Lutter (50.), 1:4 Wilczek (52.), 1:5 Ani (Eigentor, 55.), 1:6 Wilczek (62.), 2:6 Irorobeje (73.), 2:7 Durucan (77.).

TuS Wickede – SV Welver 6:1 (3:0). Mit einem klaren 6:1 gegen Absteiger Welver hat die TuS Wickede den Klassenerhalt geschafft. Vier Tage nach der Entlassung von Trainer Tobias Walter erfüllten die TuS ihre Pflichtaufgabe. Interims-Trainer Andi Bücker stellte nach Abpfiff nochmal klar: „Die Entscheidung sollte nicht die Köpfe frei machen, um zu gewinnen. Vielmehr war gemeint, dass wir zusehen müssen, dass die Entscheidung schnell aus den Köpfen raus muss, um das Spiel zu gewinnen.“

Das ist Bückers Team gelungen. Wickede ging früh in Führung, Welver offenbarte in der Abwehr große Lücken, die die Gastgeber nutzten. Zu allem Überfluss kassierte Roßbach nach Tätlichkeit noch die rote Karte. „Total unnötig“, schimpfte Trainer Dennis Hohn. „Wir haben den Gegner mal wieder eingeladen“, sah Hohn ein Spiegelbild der letzten Spiele.

Andi Bücker sah keine Glanzleistung, aber einen verdienten Sieg: „Wir wollten das frühe Tor. Nach dem Platzverweis und einem 3:0 hat man sich vielleicht etwas mehr versprochen. Aber wir sind zufrieden.“ - Tore: 1:0 Dogru (8.), 2:0 Kree (28.), 3:0 Bektas (39.), 4:0 Bornemann (50.), 5:0 Gerke (60.), 6:0 Regenhardt (72.), 6:1 Schüller (75.). - Rote Karte: Roßbach wegen Tätlichkeit (41., Welver).

Auch interessant

Kommentare