Zu entschuldigen ist ein 11:2 keiner Weise. So etwas habe ich tatsächlich noch nicht erlebt – das gilt wohl auch für alle anderen Spieler von uns. Es ist schwierig, damit umzugehen.
„Zu entschuldigen ist ein 11:2 keiner Weise. So etwas habe ich tatsächlich noch nicht erlebt – das gilt wohl auch für alle anderen Spieler von uns. Es ist schwierig, damit umzugehen“, sagt Hünnies. Er sieht sich nun aber auch als Kapitän und Führungsspieler gefordert. „Das wird auch ein Teil meiner Aufgabe sein. Es werden sicher viele Gespräche darüber geführt, was falsch lief“, sagt der 23-Jährige und fordert: „Wichtig ist, dass die Mannschaft trotz des Rückschlages nicht auseinanderbricht. Es ist meine Aufgabe, die Stimmung so positiv zu halten wie es geht trotz des Ergebnisses“, sagt Hünnies.
Leblos war der Auftritt: Der engagierteste war der 41-jährige Thorsten Lipinsky. Der Altherrenspieler war als Einwechselspieler einer der ersten, der mit Nika Amoev über das 1:0 jubelte, der die Spieler immer wieder lautstark aufforderte sich gegen die Niederlage zu stemmen, der nach der Pause die rechte Seite beackerte und nach dem Schlusspfiff war es der älteste Spieler, der dem jungen Verteidiger Mats Benecke Trost spendete und auf die Beine half.
Der erste Schritt der Spieler sei bereits erkennbar gewesen, als sie sich in der Kabine selbstkritisch zeigten und nicht die Schuld bei Mitspielern gesucht haben. „Wir waren eigentlich auch in der Vorbereitung eine gute Einheit. Gerade nach so einem Ergebnis ist das nun gefährlich“, sagt Hünnies. Zudem sei es vielleicht „die falsche Strategie“ gewesen, dass man sich in der Pause beim Stand von 5:2 gesagt hatte, „wir wollen noch einmal was versuchen. Denn so stark Kamen in der Offensive war, so waren sie doch defensiv anfällig“, sagt der SVH-Kapitän.
Das hat uns in die Karten gespielt. Hilbeck agierte weiter offensiv, sodass wir weniger investieren mussten, um dennoch mehr Tore zu schießen.
Drei schnelle Tore in den ersten zehn Minuten nach der Pause – da stand es schon 8:2. Statt ein Debakel zu verhindern und die Abwehr zu stärken, suchten die Hilbecker immer wieder den Weg nach vorne, diese Räume nutzte der Gastgeber nach Lust und Laune aus und durfte sogar kontern.
„Das hat uns in die Karten gespielt. Hilbeck agierte weiter offensiv, sodass wir weniger investieren mussten, um dennoch mehr Tore zu schießen“, wunderte sich Kamens Trainer Emre Aktas – es waren sechs an der Zahl.
Hünnies sprach dabei Szenen an, als ein eigensinniger Abschluss statt des besser postierten Mitspieler gesucht wurde und Szenen, in denen die Nerven blank lagen. „Man muss jetzt auch sagen: ‘Jungs, so läuft das nicht’.“
Dass sein Team nach dem Landesliga-Abstieg und angesichts des kleinen Umbruchs die Bezirksliga auf die leichte Schulter genommen hat, glaubt Hünnies nicht. „Eigentlich ist es die Verantwortung, dass Spieler aus dem ehemaligen Landesliga-Kader vorangehen und zeigen, wofür der SV Hilbeck steht. Körperlich, von der Einstellung und kämpferisch hat das nicht gereicht – und das ist die Grundlage für unser Spiel. So sind wir nicht konkurrenzfähig“, mahnt der 23-Jährige.
Er glaubt aber, dass sein Team im nächsten Heimspiel gegen den Zweiten SG Telgte ein ganz anderes Gesicht zeigen wird und er erwartet auch eine Reaktion des Trainerteams. „Ich denke, es wird eine harte Trainingswoche.“