Sieben Tore in drei Spielen innerhalb von elf Tagen, dazu noch ein Tor aufgelegt. Was ist los?
(lacht) Ich würde sagen: Kopf aus – und Fußball spielen. Das beschreibt es gerade meine Situation ganz gut. Mir macht es gerade einfach Spaß und langsam spielen wir auch den Fußball, der uns allen besser liegt. Wir pressen immer vorne ein bisschen und kommen dadurch auch öfter zu torgefährlichen Situationen. Und dafür lebt man als Stürmer, um die Dinger, die man dann hat, dann wegzumachen. Das in Kombination mit der aktuellen Leistung der kompletten Mannschaft, bringt es dann dazu, dass ich die Tore schieße. Denn ich schieße die Tore ja nicht alleine. Auf der Liste der Vorlagengeber stehen einige…
Name: Niklas Senk
Alter: 22
Familienstand: ledig
Beruf: Groß- und Außenhandelskaufmann
Bisherige Vereine: BV Bad Sassendorf, SG Oestinghausen
Im Verein seit: 2021
Position: Stürmer
Rückennummer: 22
Ich spiele Fußball, weil es für mich eine absolute Herzensangelegenheit ist und meine ganze Familie Fußball gespielt hat.
Bei SGO Fußball zu spielen, ist für mich magisch durch die Körpertäuschungen von Jari Limbrock.
Mein Lieblingsverein … Borussia Dortmund
Fußballerische Vorbilder: Pierre Wamba, der beste kamerunische Torwart aus ganz Oestinghausen. Und mein Opa Heiner Senk.
Haben Sie an Ihrem Spiel auch etwas verändert?
Ich spiele jetzt schon länger Senioren und bekomme häufig die Chance vom Trainer, werde häufig aufgestellt. Ich habe mittlerweile meine Laufwege angepasst, habe die Wege in die Tiefe verbessert. Da gehe ich jetzt noch strenger zum Tor als noch vor einem halben Jahr.
Co-Trainer Carsten Scholle hat die Laufwege betont, aber eben auch Ihre Schnelligkeit und die Kaltschnäuzigkeit, Sie seien „eiskalt vor dem Tor“. Freut einen so ein Trainer-Lob?
Ja, hundertprozentig. Ich glaube, damit hat er meine Stärken auf den Punkt getroffen. Ich weiß selber, dass ich ein relativ schneller Spieler bin, und meine Stärken liegen auch im Abschluss. Das kann ich so unterschreiben. Freut mich, dass er das so sagt. Mir ist wichtig, dass ich das Vertrauen bekomme – und das bekomme ich aktuell.
SGO ist wieder im Aufwind, was ist denn zu Saisonbeginn schiefgelaufen?
Das war eine Verkettung, da sind einige Sachen gewesen, die uns nicht gutgetan haben. Und dadurch, dass wir auch noch ein wirklich schweres Anfangsprogramm hatten mit den sechs besten Mannschaften der ganzen Liga, dass wir irgendwie in so einen Trott geraten, der uns immer wieder nach hinten geworfen hat. Wir sind schlecht in die Spiele gestartet, haben manchmal vielleicht auch die falsche Herangehensweise gewählt. Und dadurch haben wir dann teilweise auch blöd verloren.
Wie beispielsweise das 2:3 gegen Drensteinfurt nach 2:0-Führung.
Im Fußball sind das die schlimmsten Spiele, die du erleben kannst. Du machst 90 Minuten lang das Spiel und verlierst 3:2 gegen einen Gegner, den du eigentlich hundertprozentig schlagen musst.
Carsten Scholle, Co-Trainer bei SG Oestinghausen, lobt die tolle Entwicklung, die hinter Niklas Senk liegt: „Er hat seit seinem Wechsel zu uns mega dazugelernt und sich extrem verbessert. Er hat vergangenes Jahr schon gut getroffen. Jetzt macht er die richtigen Wege auf dem Platz und ist kaltschnäuzig vor dem Tor, zehrt auch von seiner Schnelligkeit. Dank ihm haben wir neben Nick Weber noch einen zweiten guten Stürmer, sodass Nick auch mal hinten spielen kann.“
Was läuft jetzt besser, was machen Sie anders?
Dadurch dass unser Chef-Trainer Dierk Meincke derzeit nicht da ist, sind wir alle mehr in die Verantwortung gezogen worden. Wir müssen uns alle mehr an die eigene Nase fassen. Dadurch sind wir als Mannschaft noch ein Stück enger zusammengerückt. Wir kommen jetzt mehr über das Kollektiv und haben wenig Spieler, die wirklich auffallen, sondern wir haben als Team einfach einen super Auftritt.
Was ist mit SGO möglich, vor dem Abbruch vor zwei Jahren war SGO ganz oben dabei, auch die letzte Saison war gut?
Meiner Meinung nach sind wir eine eingespielte, standhafte Bezirksliga-Mannschaft. Unser Ziel sollte es sein, unter den besten Fünf zu landen. Allerdings hat sich die Liga auch verbessert, mit starken Aufsteigern, die direkt oben einschlagen. Die Qualität bei uns in der Mannschaft ist aber auch hoch, sodass wir ins obere Mittelfeld gehören. Die Saison ist noch lang, da kann noch viel passieren.
Was sind die eigenen Ziele, haben Sie sich eine Tormarke gesetzt?
Im vergangenen Jahr wollte ich 15 Tore schießen, am Ende waren es 12. Diese Saison habe ich mir 20 vorgenommen, mal gucken, wo es dann am Ende hingeht. Wenn die Form so bleibt, werden es wahrscheinlich mehr.
Ihr Ex-Verein BV Bad Sassendorf spielt um den Aufstieg in die Bezirksliga mit. Freuen Sie sich schon auf die Duelle, oder wechseln Sie gar zurück?
Ich weiß, dass es da derzeit große Spekulationen gibt, aber das ist überhaupt kein Thema. Ich freue mich sehr, dass es für den BVS so gut läuft, finde auch, dass es Bad Sassendorf absolut verdient hat. Ich kenne sehr viele Akteure, Spieler und im Vorstand. Wenn es ein Verein in dieser Zeit verdient hat, dann der. Dort wird mit ganz geringen Mitteln so viel gerissen. Was dort passiert, ist auf jeden Fall vorbildlich.