Viktor Müller kehrt zum SV Westfalia Soest zurück

Der Rücktritt von Trainer Holger Bosmans als Trainer der zweiten Mannschaft des SV Westfalia Soest erfolgte vom Zeitpunkt her überraschend. Das erklärte Ingo Schaffranka als 1. Vorsitzender des Vereins am Dienstag noch einmal. Dennoch ist es ihm gelungen, schnell einen Nachfolger zu präsentieren.
Soest – Am Dienstagabend wurde der Mannschaft mit Viktor Müller sen. ein alter Bekannter als neuer Trainer vorgestellt. Müller wird die Reserve – erst einmal bis zum Ende der Saison – zusammen mit Frank Petersmann trainieren.
Viktor Müller war schon Jugend- und Frauentrainer beim SV Westfalia, später hatte er die zweite Mannschaft als Co. mit unter seinen Fittichen. 2018 ging er als Co-Trainer zur SpVg. Möhnesee, übernahm dort 2019 das Cheftraineramt, ehe er im April diesen Jahres seinen Rücktritt erklärte. „Seitdem hat er sich immer wieder zwischendurch bei uns blicken lassen“, erklärt Schaffranka, dass Kontakt Bestand. „Für uns war erst einmal der Maßstab, dass wir jemanden holen, der die Mannschaft und den Verein kennt“, so der 1. Vorsitzende. Jetzt soll erst einmal Ruhe einkehren bei der Reserve, von deren Abschneiden der Verein bisher „übermäßig erfreut“ sei. „Wir sind stolz auf die Mannschaft. Kader und Verein sind stark genug, um weiter oben mitzuspielen, das breite Mittelfeld der A-Kreisliga Soest hinter dem BV Sassendorf und dem SC Lippetal anzuführen.“
„Nächstes Jahr kommen 23 A-Jugendliche raus, in den nächsten Jahren wird das so bleiben“, könne der Verein in Zukunft auf den eigenen Nachwuchs setzen, „das ist unser Weg“, sagt Schaffranka, der ergänzt: „Grundsätzlich sind drei, vier Spieler aus dem Kader der Ersten bei der Zweiten, auch wenn es vielleicht einmal nicht so war. Ich stärke Ibou Mbaye den Rücken“, gebe es genügend Hilfe aus dem Landesliga-Team für den Unterbau.
Erst einmal sei die Zusammenarbeit mit dem neuen Trainerduo – Petersmann hat als Co-Trainer bei Christian Klotz und Ibou Mbaye auch einige Erfahrung – bis Ende der laufenden Saison angelegt. „Wenn alles passt, können wir aber gerne verlängern“, sagt Schaffranka mit Blick auf die Zukunft. Insgesamt plane der Verein mittelfristig schon mit einem Aufstieg, aber für Holger Bosmans sei der Sprung nach oben mit der Reserve keinesfalls Pflicht gewesen, betont der Vorsitzende. „Dass der Trainer nach dem dritten Platz aus der Vorsaison mehr will, kann ich verstehen“, sagt er zum nun ehemaligen Übungsleiter, der wohl gemerkt habe, dass der Aufstieg in dieser Saison nicht drin sei angesichts der Stärke von BV Sassendorf und SC Lippetal.
Über eine Platzierung will Viktor Müller gar nicht sprechen. „Erst einmal die Jungs wieder zum Training holen“, hofft er auf eine bessere Beteiligung als unter seinem Vorgänger. Ansonsten: „Ich kenne einige Jungs, muss die Mannschaft aber noch richtig kennenlernen.“ Groß etwas zu ändern, sei aber sicher erst einmal schwierig bei einem Start mitten in der Saison. Spaß sollen seine Kicker allerdings wieder haben.
Am Sonntagabend sei er von Wolfgang Brotte angerufen worden, ob er wieder einsteigen könne. „Am Montagabend haben wir uns dann zusammengesetzt und uns schnell geeinigt“, sagt Viktor Müller, der seit seinem Rücktritt in Körbecke im April in Kontakt mit dem SV Westfalia Soest stand – „aber nicht wegen eines Trainerpostens“, betont der fast 51-Jährige.
Ob das Engagement über die laufende Saison hinausgehe, sei offen. „Da werden wir im Frühjahr schauen“, will er abwarten, wie es läuft. Seit 2002, so erinnert er sich, war er schon bei Westfalia, erst als Trainer der C2-Jugend, danach bei anderen Teams – so auch bei den Senioren II als Co. unter Sergej Schlej und Ardian Nrecaj. Später übernahm er die SpVg. Möhnesee als Cheftrainer – und ist nun zurück in Soest.