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Direkt Vollgas: Kreisliga A startet mit Spitzenspiel und zwei Kellerduellen

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Von: Thomas Müller, Theo Tigges, Benedikt Schulte, Frank Zöllner, Michael Rusche

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Fußball, SVW Soest II, BW Büderich, Böhmer
Felix Böhmer von BW Büderich (in blau) bei seiner Premiere beim Spiel in Soest. Am Sonntag erwartet seine Mannschaft den Titelkandidaten BV Sassendorf. © Müller, Thomas

Topspiel zum Start in der Kreisliga A: Büderich erwartet den BV Sassendorf. Außerdem kommt es in Westönnen und Niederense zu zwei echten Kellerduellen, in denen nur Siege zählen.

Kreis Soest - Während Spitzenreiter SC Lippetal den Höinger SV zu keiner leichten Prüfung erwartet, kommt es in Büderich zum Verfolgerduell zwischen BW und dem Tabellenzweiten BV Bad Sassendorf. Direkte Duelle im Kampf um den Klassenerhalt stehen in Niederense (gegen SVW Soest II) und bei RW Westönnen II (gegen Welver) an. Auch zwischen Günne und der BVS-Reserve geht es um einiges.

BW Büderich – BV Bad Sassendorf, Sonntag, 15 Uhr, Kunstrasen in Büderich.

Während sich Büderich auf die Fahne geschrieben hat, die ganz Großen zu ärgern und auch am Ende der Saison Rang drei zu erreichen, geht es für Sassendorf nur um eins: Den Aufstieg.

„Das ist eine echte Standortbestimmung“, sagt BVS-Trainer Luigi Brusciano deshalb auch vor dem Duell im Büdericher Bruchbachstadion. Nach dem Sieg des SC Lippetal im Nachholspiel beim SC Neuengeseke ist Bruscianos Team wieder auf Rang zwei abgerutscht. Eine Niederlage bei den zuletzt starken Büderichern sollte vermieden werden. Doch Brusciano weiß um die Stärken der Gastgeber. „Die hatten Ende des Jahres natürlich einen tollen Lauf“, sagt er, nimmt seinem Team sogar ein wenig Druck von den Schultern und schiebt diesen Richtung Büderich. „Es ist deren wahrscheinlich letzte Chance, noch einmal ganz oben anzugreifen. Wir sind es gewohnt, dass alle Mannschaften gegen uns extra motiviert sind.“ Die Vorbereitung sei „durchwachsen“ verlaufen, sagt der BVS-Coach, der in der Winterpause seinen Vertrag bei den Badeortlern verlängerte. Er hofft, dass auch dies noch einmal einen Schub gibt.

Die Winterpause kam für Büderich zur Unzeit. „Wir hatten zuletzt fast alle an Bord, waren eingespielt“, sagt Spielertrainer Dominik Koch rückblickend. Wenn es nach ihm geht, soll der positive Trend auch gegen den Aufstiegsfavoriten fortgesetzt werden. Den Zug Richtung Aufstieg sieht Koch jedoch abgefahren. „Wir wollen Dritter werden“, sagt er, hofft aber, den Aufstiegskampf ein wenig mitzuentscheiden – nämlich mit Siegen gegen die beiden Topteams.

Infos

Büderich: Kampmann, Hagedorn (beide verletzt), Lorant (fraglich). Bad Sassendorf: Hass (verletzt), Schrader (fraglich).

Hinspiel: 6:4 für Bad Sassendorf. Vorsaison: 4:1 in Sassendorf, 2:3 in Büderich.

Koch und seine Mannen sind jedenfalls heiß, obwohl das Hinspiel eine deutliche Sache war. „Da hatten wir trotz des 4:6 nicht den Hauch einer Chance, haben nur am Ende Ergebniskosmetik betrieben. Da war Sassendorf eine Klasse besser“, gibt Koch zu. Doch nun sieht er seine Farben besser gerüstet. „Wir wollen uns nicht verstecken und offensiv an die Sache rangehen.“ Sollte es nur halbwegs wieder so torreich zugehen wie im Hinspiel, sollte es auf jeden Fall einen spektakulären Jahresauftakt geben.

TuS Niederense – SVW Soest II, So, 15 Uhr, Heuerwerth.

Vom dritten auf den achten Platz: Die Soester Reserve ist nach dem guten Saisonstart gewaltig abgerutscht und steht damit nur noch drei Plätze vor dem TuS. Mit einem Sieg würde Niederense bis auf einen Punkt zu den Gästen aufschließen und den Abstand nach unten vergrößern.

Allerdings weiß Michael Gerbracht, Trainer des Gastgebers, gar nicht so richtig, was seine Mannschaft am Sonntag erwarten wird. „Eine richtige Einschätzung fällt nach der Vorbereitung schwer. Soest hat seine Mannschaft fast komplett ausgewechselt, hat mit Kosharnyi und Fust erfahrene Spieler dazubekommen, hat richtig gute Einzelspieler“, so der TuS-Coach, der aber eine klare Ansage macht: „Wir müssen beweisen, dass wir als Mannschaft weiter sind.“ Das 0:0 im Hinspiel sei damals ein kleiner Erfolg gewesen, nun gehe es aber gegen einen anderen Gegner.

Fußball, TuS Niederense, SuS Scheidingen
Der TuS Niederense, hier in weiß beim Spiel in Scheidingen, erwartet am Sonntag den SVW Soest II. © Müller, Thomas

Bei seiner eigenen Mannschaft laufe es von Woche zu Woche besser. Ein 3:2 zuletzt über Berge nach 0:2-Rückstand zeige eine gute Moral. Personell hat er die Qual der Wahl.

„Vom Prinzip her sind wir eine Wundertüte“, sagt Frank Petersmann, Trainer der Soester Reserve. Denn zum einen wurde der Kader umgekrempelt im Winter, zum anderen hatte er wegen Verletzungen und Krankheit immer wieder eine andere Besetzung bei Testspielen. „Ich bin aber optimistisch, dass wir eine schlagkräftige Truppe haben, trotz der außergewöhnlichen Umstände“, erinnert er an zwei Trainerwechsel in dieser Saison und etliche personelle Änderungen. „Niederense ist eine unbekannte Größe für mich; wir konzentrieren uns auf unsere eigene Stärke“ – und das sei eine gute Defensive.

RW Westönnen II – SV Welver, So, 12.45 Uhr, Bahndamm.

Mehr Kellerduell geht nicht: Der Vorletzte erwartet den Letzten; beiden Teams hilft im Kampf um den Klassenerhalt wohl nur ein Sieg weiter. Auch, wenn es für beide nur sechs Punkte Abstand bis zum zehnten Platz sind.

„Für uns und Welver ist das ein ganz wichtiges Spiel, ein Sechs-Punkte-Spiel, das wir gewinnen müssen. Verlieren dürfen wir auf keinen Fall“, so RWW-Trainer Klaus Borghardt. Er blickt auf eine wegen Krankheit und Studium nicht so ganz perfekte Vorbereitung zurück, aber „die Spieler, die da waren, haben sehr gut gearbeitet. Ich hoffe, dass am Sonntag alle fit sind.“ Aus einer sicheren Defensive nach vorne spielen, das ist sein Plan. „Wir müssen hinten sicher stehen.“ Was Welver mit seiner verstärkten Mannschaft zu leisten imstande ist, werde sich zeigen.

Da sieht es laut Trainer Dennis Hohn aber nicht ganz so gut aus. Denn etliche Spieler fehlen ihm wegen Verletzungen, Krankheit und Sperren. „Die Vorbereitung war durchwachsen. Die, die da waren, sind fit, aber viele haben nur unregelmäßig trainiert“, stellt er fest.

Er steckt den Kopf aber keineswegs in den Sand. „Wir sind gut gerüstet, werden uns nicht kampflos geschlagen geben, werden alles versuchen.“ Auch die Gefahr, dass RWW II mit Spielern aus dem Kader der „Ersten“ antritt, bereitet ihm keine Sorgen. Zum einen „kochen die auch nur mit Wasser“, zum anderen spricht er von einem „Geheimrezept.“

SuS Günne – BV Bad Sassendorf II, So, 15 Uhr, Sportplatz Möhnetalsperre.

Richtungsweisendes Duell: Günne steckt unten drin, die Sassendorfer Reserve will nicht unten reinrutschen.

Günne ist seit Mitte Oktober ohne Sieg und steht auf einem Relegationsplatz. Neu-Trainer Jörg Fischer sagt zur Situation: „Leider haben wir noch ein paar Langzeitverletzte, welche nicht zur Verfügung stehen. Ich hoffe, dass kein Weiterer dazukommt. Ansonsten kann ich die anderen Mannschaften noch nicht einschätzen und muss die ersten Testspiele als Erfahrung und Maßstab nehmen.”

Fußball, Jörg Fischer, Trainer
Jörg Fischer, seit 1. Januar Trainer beim SuS Günne. © Rico Schulte

Bei den Gästen sieht es hingegen deutlich besser aus. Nach der Hälfte der Saison hat sich die Mannschaft von Trainer Jens Gieseke in der Mitte der Tabelle etabliert, will nun aber nicht noch unten hineinrutschen: „Die kommenden Spiele werden extrem wichtig für uns sein, weil wir natürlich wieder gut in die Rückrunde starten wollen“, sagt Gieseke. Der Druck liege bei Günne, der SuS stehe mehr unter Zugzwang.

„Die Vorbereitung war durchwachsen, doch wurde es zum Ende hin besser. Wir hatten diese Woche in jeder Trainingseinheit mehr als 18 Jungs da, die alle heiß auf die kommenden Spiele sind“, sagt Gieseke voller Zuversicht. bensch

Germania Hovestadt –SC Neuengeseke, So, 15 Uhr, Rasenplatz, Hovestadt.

Nach dem Blitz-Trainerwechsel in Hovestadt dürfte spannend sein, wie die Gastgeber den Wechsel von Daniel Rohde zu Kai Wintjes verpacken. „Ich habe schon am Dienstag das Training übernommen. Die Jungs sind heiß darauf, dass es endlich losgeht“, sagt der 33-Jährige, der auch schon in der Vorbereitung als Co-Trainer eng beim Team war. Er glaubt, dass Neuengeseke auch durch die hochkarätigen Sommer-Neuzugänge Rückenwind bekommen hat, aber: „Wir spielen zuhause, haben eine ordentliche Punkteausbeute und wir wissen, wie wir uns zu verkaufen haben“, sagt der frühere Spieler, der aufgrund von einer Beckenverletzung selber als Aktiver aufhören musste.

Die Gäste rechnen sich zumindest etwas aus, auch wenn Trainer Pietro Peters mit vielen Ausfällen und angeschlagenen Spielern zu kämpfen hat. „Das wird ein schwerer Weg für uns, aber wir haben auch beim 1:1 im Hinspiel gezeigt, dass wir mithalten können. Hovestadt ist schlagbar, wir werden versuchen, alles abzurufen“, sagt Peters, der auf einen oder mehrere Punkte für den Klassenerhalt hofft: „Wir sind wie ein Hamster, wir sammeln weiter Punkte.“

SpVg Möhnesee – SuS Scheidingen, So. 15 Uhr, Körbecke.

Nach langer Winterpause geht es auch in Körbecke wieder los. Sowohl der Tabellensiebte Möhnesee als auch der 14. aus Scheidingen haben Hoffnungen auf einen gelungenen Start in das Halbjahr. „Im Hinblick auf die wichtigen Abstiegsduelle der nächsten Wochen wäre es gut, mit Punkten aus der Winterpause zu kommen“, so David Pyka, Trainer des SuS Scheidingen.

Ebenfalls erhoffen sich beide Teams, die Ergebnisse der im Winter vorgenommenen Analysen und der resultierenden Änderungen zu sehen. Laut Christopher Horstmann, Trainer der SpVg Möhnesee, habe man sich nach den ersten Rückrundenspielen zusammengesetzt. Festgestellt wurde, dass das größte Problem Leistungsschwankungen gewesen wären, die unter anderem mit zu niedrigem Trainingseinsatz begründbar seien. Um dem mit einem Konkurrenzkampf entgegenzuwirken, wurden fünf neue Spieler geholt, von denen vier am Sonntag auf dem Platz stehen.

Nach einem 1:1 in der Hinrunde erwarten die Trainer ein sehr körperbetontes Spiel. Pyka hebt die Heimstärke der SpVg hervor, betont aber auch, dass seine Mannschaft trotz der tabellarischen Unterschiede spielerisch mithalten kann.

SC Lippetal – Höinger SV, So, 15 Uhr, Diestedder Str.

Zwei der offensivstärksten Teams treffen aufeinander – die Trainer erwarten auch diesmal ein offensiv geführtes Spiel.

„Mal sehen, ob es uns diesmal gelingt, einem Großen ein Beinchen zu stellen. Im Hinspiel ist es uns fast gelungen“, erinnert sich HSV-Trainer Frank Jesse-Verletis an das 3:3 im Hinspiel, „da hatten wir das Siegtor auf dem Fuß“. Er weiß aber auch, dass die Favoritenrolle beim Spitzenreiter liegt. Lippetals neuer Trainer, Sebastian Kuilder, hat sich das Spiel nachträglich angesehen und sah eine hektische Partie – und hofft, dass seine Spieler etwas geradebiegen wollen.

Für Kuilder steht nach dem erfolgreichen Pflichtspielstart mit dem 4:0 in Neuengeseke die Heimpremiere an. Dabei will er die makellose Heimbilanz mit neun Siegen aus neun Partien ausbauen. Er erwartet einen Gegner, der mitspielen und „große Gegenwehr“ leisten wird. „Höingen macht es gut, ist vorne gut besetzt und hinten robust“, sagt Kuilder. Dadurch erwartet er aber auch, dass sein Team Räume – anders als in Neuengeseke im Nachholspiel – bekommen wird. „Diese müssen wir auch bespielen“, fordert der Trainer, der hofft, dass es keine Karnevalsnachwirkungen bei seinen Spielern gibt.

HSV-Trainer Jesse-Verletis war hingegen mit der Vorbereitung nicht so zufrieden. Wetter, Verletzungen und Verpflichtungen von Spielern sorgten für eine überschaubare Trainingsbeteiligung; er kündigt aber einen „heißen Tanz“ an.

SC Sönnern – TuS Wickede, So, 15 Uhr, Zum Türkenplatz.

Nach der Winterpause kommen die Mannschaften wieder gut erholt aus der Vorbereitung und wollen in der zweiten Hälfte der Saison wieder angreifen. „Im Hinspiel haben wir in der letzten Minute noch den Ausgleich kassiert, daher haben wir noch eine Rechnung mit Wickede offen”, sagt SCS-Trainer Frank Vollenberg. „Die Vorbereitung lief bei uns relativ gut, wir hatten zwar nur ein Testspiel, aber das Training lief gut und die Jungs haben Lust auf die Rückrunde.” Nachdem Sönnern mit einer Niederlage gegen Sassendorf II in die Pause ging, haben sie jetzt etwas wiedergutzumachen.

Die Gäste stehen in der unteren Tabellenhälfte, wollen da möglichst schnell raus. „Wir hatten einige gute Tests als Vorbereitung. Die Leistung wurde in letzter Zeit noch einmal besser und wir freuen uns auf die nächsten Spiele. Zudem sind die ganzen Langzeitverletzten der Hinrunde wieder fit und bis auf kleinere Ausfälle sind wir nicht mehr von größeren Verletzungen geplagt”, so Wickedes Tobias Walter. Die TuS gewann vor der Pause gegen Hovestadt knapp, liegt so vor Günne und den Abstiegsplätzen.

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