Auch in der zweiten Halbzeit legte der Tabellenführer los wie die Feuerwehr. Nach Tyrala-Pass lupfte Wandzioch den Ball aus spitzem Winkel über Koschorreck, doch der Pfosten verhinderte das Tor. Mit seiner vierten Chance war bei Wandzioch dann der Bann gebrochen. Wieder über die rechte Seite schob er die Kugel am SCN-Keeper vorbei. Als Schrader zehn Minuten später sogar auf 3:0 stellte, drohte dem Aufsteiger eine hohe Niederlage. Doch die Peters-Elf wehrte sich, ließ nicht mehr viel zu und kam selber nun zu Abschlüssen. Schulte-Overbeck hätte treffen können. Sassendorfs Sören Polzin hielt mit einer starken Parade gegen Meuren die Null (87.). Während beim BVS durch viele Wechsel der Rhythmus ein wenig gebrochen war, hätten sich die tapferen Gäste durchaus einen Ehrentreffer verdient gehabt.
Luigi Brusciano (BV Sassendorf): „Es war ein sehr harmonisches Derby mit vielen Zuschauern – ein Zeichen der Anerkennung für die Leistungen der Jungs. Wir mussten Neuengeseke erst mal knacken, sie haben die Räume sehr gut zugemacht. Wir sind gut aus der Kabine gekommen. Durch die Wechsel kommt dann immer ein bisschen Unordnung rein.“
Pietro Peters (SC Neuengeseke): „Ich finde, wir haben uns sehr gut verkauft, bin sehr zufrieden mit der Leistung. Vorne hatten wir schon ein wenig Flaute durch einige Ausfälle. Aber wir können das 1:3 und vielleicht das 2:3 machen, wer weiß was dann passiert? Hinten haben wir nach dem 0:3 auch nicht mehr viel zugelassen. Es war ein Bonusspiel, wir können erhobenen Hauptes und mit breiter Brust vom Platz gehen.“
SuS Scheidingen – SC Lippetal 0:1 (0:0).
Beide Trainer waren sich einig, dass 70 bis 80 Prozent der Ballbesitzphasen an den Gast gingen. Doch Spitzenteam Lippetal tat sich gegen einen tief stehenden Gastgeber lange schwer. Dennoch geht der Erfolg der Gäste in Ordnung, auch wenn Scheidingen in der Schlussphase noch die Chance zum Ausgleich bekam.
„Wir hätten nach einer Viertelstunde führen müssen, haben das Spiel im Griff und sehr viele Eckbälle bekommen. Doch wir sind zwar dominant, aber nicht effektiv“, war Gästetrainer Ralf Butterweck mit der Torausbeute seiner Elf nicht zufrieden. „So ein Spiel musst Du normal mit zwei, drei Toren gewinnen und dann sagt keiner was, so hast du am Ende noch etwas Glück, auch wenn der Sieg insgesamt hoch verdient war“, bilanzierte Butterweck.
Tim Brans zeigte sich nach 90 Minuten stolz auf sein Team. „Wir haben das heute defensiv sehr gut gemacht, haben uns taktisch richtig gut verhalten. Kurz vor Schluss hatte Jonas Konrad noch die Chance zum Ausgleich, traf aber nur die Torlatte“, hätte Brans gern einen Punkt mitgenommen.
RW Westönnen II – Germania Hovestadt 5:2 (2:1).
Nach zwölf sieglosen Spielen gelang Westönnen II der Befreiungsschlag; dank Hilfe aus der ersten Mannschaft und der fünf Tore von Leihgabe des Urlaubers Michael Heinz. Für die Gastgeber sagte Jan Döbel: „Wir haben uns endlich mal belohnt. Schon letzte Woche gegen Lippetal hat der Kampf gestimmt. Heute haben wir das auch wieder umsetzen können und auch spielerisch alles besser gemacht. Wir hätten uns in der ersten Halbzeit schon belohnen können, aber nach der Führung kassieren wir sofort den Schlag ins Gesicht. In der zweiten Halbzeit können wir uns befreien und nutzen unsere Chancen.”
„Ich denke, das Ergebnis spricht für sich. Die erste Halbzeit war soweit ganz gut, aber in der zweiten haben wir alles vermissen lassen”, sagte Germania-Trainer Daniel Horstschäfer. „Aber ich mache meinem Team keinen Vorwurf, wir waren fünf Spiele ungeschlagen zuvor; heute war einfach ein gebrauchter Tag. Zudem hatten wir einen dünnen Kader. Westönnen war einfach besser, hatte mit Heinz, Rupp, Ustaoglu und anderen Spielern Unterstützung aus der Ersten”, so sein Fazit.
SpVg Möhnesee – SC Sönnern 2:3 (0:1).
Der SC Sönnern festigte mit dem Sieg in Körbecke Platz drei. Die Elf von Frank Vollenberg startete offensiv, drückte die Gastgeber von Vertretungstrainer Falk Eickelmann zurück. Drüber, daneben, gehalten – es war alles vertreten im Offensivspiel des SCS. Am Ende war es dann Kucht, der traf. Möhnesee war im ersten Durchgang nicht vertreten, aber in Durchgang zwei war der Gastgeber dann wach, spielte wie ausgewechselt, drückte sofort nach Wiederanpfiff.
Nach einer Ecke verhinderte Eickenbusch den Ausgleich für Möhnesee. Dann holte Defensivspieler Jan Schröder den Hammer raus und glich zum 1:1 aus. Aber Lukas Lohmann allein vor dem Körbecker Tor brachte Sönnern wieder in Führung. Schneidereit erhöhte zehn Minuten vor Abpfiff 3:1, doch kurz vor Spielende verkürzte erneut Schröder. In einer heißen Schlussphase reichte es für die Matrosen aber nicht mehr zum Remis.
Frank Vollenberg lobte sein Team für eine gute erste Halbzeit: „Hier hätten wir schon zwei, drei Tore machen können. Möhnesee kommt zwar stark aus den Kabinen, aber im Ganzen haben wir verdient gewonnen. Es war abzusehen, dass es knapp wird.“
Christopher Horstmann erkrankt, somit übernahm Falk Eickelmann das Traineramt der Matrosen. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht in das Spiel gefunden, kommen aber im zweiten Durchgang definitiv besser ins Spiel. Wir haben etwas Pech mit unseren Abschlüssen. Da wir die erste Halbzeit verschlafen, ist das Ergebnis unter dem Strich gerechtfertigt.“
BV Bad Sassendorf II – TuS Wickede 2:1 (0:1).
Einen Arbeitssieg feierte die Sassendorfer Reserve. Sie lag zur Pause zurück, bevor sie in den letzten 25 Minuten noch den Bock umstieß. „Die erste Halbzeit war schlecht, aber alles in allem war es ein Spiel auf Augenhöhe und ein Unentschieden hätte gepasst“, zeigte sich BVS-Trainer Jens Gieseke nach dem Spiel bescheiden. „In der zweiten Halbzeit haben wir auf Dreierkette umgestellt und konnten vorne mehr Druck aufbauen, was dann zu mehr Chancen und den Toren am Ende geführt hat.“
„Bei uns waren in der zweiten Hälfte einfach die Kräfte weg. Besonders schwer war, dass wir nach wie vor sehr angeschlagen sind, heute zum Beispiel keinen Stürmer hatten und unser Innenverteidiger im Sturm anfangen musste“, sagte Gästetrainer Tobias Walter nach dem neuerlichen Rückschlag. „Dann kommt das 1:1 nach einem Freistoß und auch das 2:1 war ein Standard, den unser Torwart eigentlich von der Linie kratzt. Der Schiedsrichter sagt erst kein Tor, dann nach Zuruf entscheidet er doch auf Tor, obwohl er das aus seiner Position nicht sehen kann. Insgesamt war es eine knappe Partie und Sassendorf hatte auch nicht mehr Chancen als wir, also unser Torwart bekam nicht viel zu tun.“
BW Büderich – SV Welver 6:0 (5:0).
Schon nach 17 Minuten, mit dem Treffer zum 3:0 für den Gastgeber, war diese Partie entschieden. Büderich legte eine richtig gute erste Halbzeit hin und deckte viele Schwächen in der SVW-Abwehr auf. Nach der Pause verpassten die Blau-Weißen ein höheres Resultat, war Welver aber auch besser im Spiel.
„Die erste Halbzeit war, gemessen an der Defensiv-Leistung, die schwächste der bisherigen Saison. Viele Fehler sind bestraft worden und wir hatten wenig Zugriff“, befand SVW-Trainer Robert Preker nach dem Schlusspfiff.
Immerhin habe seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit die Kurve bekommen. „Da waren wir zwar nicht zwingend, konnten das Spiel aber offen gestalten“, so Preker.
„Die Mannschaft zeigte eine gute Einstellung, wir wollten eine frühe Führung und das ist auch gelungen. Mit dem Spiel bin ich ganz zufrieden, auch weil mal wieder die Null steht“, sagte Dominik Koch, Spielertrainer der Gastgeber.