Er spricht von einer Seuchensaison, in der jetzt nur noch der Klassenerhalt zählt. Er gibt sich aber kämpferisch: „Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen.“ Und schickt schon Glückwünsche: „Sassendorf spielt attraktiven Fußball und wird hochverdient Meister.“
Am Wochenende kann eine erste Entscheidung fallen, geht man davon aus, dass es mindestens zwei Absteiger aus der Bezirksliga gibt: Der SV Welver steigt ab, wenn er gegen Sassendorf II verliert, gleichzeitig Niederense und Neuengeseke punkten und Scheidingen gewinnt. Im Aufstiegsrennen kann noch keine endgültige Entscheidung fallen, denn der BV Bad Sassendorf kann bei einem eigenen Sieg und einer Niederlage Lippetals in Westönnen den Vorsprung auf zwölf Punkte ausbauen, doch könnte Lippetal das noch aufholen.
BV Bad Sassendorf II – SV Welver, So, 13 Uhr, Kunstrasenplatz, Steinmickerweg.
Nur langsam hat die BVS-Reserve die beiden schweren Verletzungen von Krampe und Rupprath verdaut. Der Blick richtet sich auf das wichtige Spiel gegen den designierten Absteiger aus Welver. „Das ist sicher das wichtigste Spiel seit Langem“, so auch Trainer Jens Gieseke, der nach den Verletzungen auf einen „Jetzt-erst-Recht-Effekt“ setzt und hofft. „Wir werden als Mannschaft sicher nochmal enger zusammenrücken“, ist sich Gieseke sicher. Gegen Welver geht der BVS als Favorit ins Spiel. „Die Rolle ist selten, aber wir nehmen sie an“, so der Trainer selbstbewusst.
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Der Gang in die B-Liga ist für Welver so gut wie sicher. Trainer Dennis Hohn ist jetzt vor allem eines wichtig: „Dass wir nicht auseinanderbrechen“, richtet er auch eine klare Botschaft an sein Team. „Wir wollen uns so gut wie möglich verkaufen und Spaß haben“, ergänzt Hohn, der beim BVS mit Verstärkung aus der ersten Mannschaft rechnet. Er fordert von seinen Jungs, weiter Gas zu geben. „Erst nach dem letzten Spieltag ist Pause und Zeit für Erholung.“
RW Westönnen II – SC Lippetal, So, 12.45 Uhr, Kunstrasen am Bahndamm.
Trotz des großen tabellarischen Unterschiedes sieht die aktuelle Situation für beide ähnlich aus. Für beide bräuchte es wohl ein Wunder, um die Saisonziele noch zu erreichen. Der SC Lippetal ist mit neun Punkten Differenz im Meisterrennen vom BVS so gut wie abgehängt und dem RWW fehlen mittlerweile sieben Punkte zum rettenden Ufer.
Klaus Borghardt, Trainer der RWW-Reserve sagt: „Natürlich gucken einige meiner Spieler angespannt auf die Tabelle. Aber wir müssen uns jetzt nur auf uns konzentrieren und im Gegensatz zur Vorwoche von Anfang an den Kampf annehmen. Denn eines ist klar: Um den ersehnten 13. Platz noch zu erreichen, brauchen wir mindestens drei Siege.“
Sebastian Kuilder, Trainer des SC Lippetal, sagt über die aktuelle Tabellensituation: „Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass es für uns um nichts mehr geht. Der Abstand nach oben ist einfach zu groß. Trotzdem wollen wir besonders gegen die Abstiegskandidaten alles geben, um die Fairness zu erhalten. Allerdings wird es gegen Westönnen schwer, zu bestehen, wenn wir wieder einen ähnlichen Auftritt nach der Pause in Höingen hinlegen.“
Zudem soll Westönnen auch Verstärkung aus der ersten Mannschaft bekommen, es ist dafür die letzte Chance. Auch Altherrenspieler sollen aushelfen, angesichts der Westönner Personalnot.
Kreisliga A: SuS Scheidingen – Höinger SV, So, 15 Uhr, Kunstrasen in Scheidingen.
Mit einem Puffer von nur drei Punkten auf einen direkten Abstiegsplatz ist der SuS Scheidingen noch voll im Abstiegskampf. Nun müssen sie sich gegen die formstarken Höinger beweisen, die im Moment auf einer Euphoriewelle segeln.
Das weiß natürlich auch SuS-Trainer Tim Brans: „Höingen ist ein sehr schwerer Gegner, der aktuell in der Liga vielleicht mit die beste Form hat. Wir wollen aber punkten, wir haben auch im Hinspiel unsere Möglichkeiten gehabt und gerade zu Beginn hätte es anders laufen können. Es gilt, die starke Offensive in den Griff zu bekommen und dabei selber gefährlich nach vorne zu sein. Höingen steht auf Platz drei, hat aber mehr Gegentore als wir – also wollen wir auch gefährlich sein. Wir empfangen den Gegner mit zwei Siegen im Rücken.“
Höingens Trainer Jan Gretenkort erwartet ein schweres Spiel: „Scheidingen hat aktuell einen sehr guten Lauf. Dazu kommt noch, dass sie jeden Punkt brauchen und alles zuhause gegen uns auf den Platz werfen werden. Leider sind wir Sonntag außerdem personell sehr eingeschränkt und es werden nur etwa zwölf Spieler da sein. Vielleicht muss ich sogar selbst auf das Feld.“
BW Büderich – SuS Günne, So, 16 Uhr, Kunstrasen Fritz-Tönnies-Weg.
Auf den Drittletzten Günne wartet beim Tabellenvierten eine knackige Aufgabe.
Die Mannschaft von Jörg Fischer steht im Abstiegskampf und hat drei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. „Wir wollen noch den dritten Platz haben. Es sind noch fünf Spiele, in denen wir alle Punkte mitnehmen wollen und hoffen darauf, dass Höingen patzt. Nach dem Derbysieg letzte Woche sind wir positiv gestimmt und ich rechne zuhause mit einer guten Stimmung“, zeigte sich BWB Spielertrainer Dominik Koch voller Vorfreude, gerade auch nach dem emotionalen 3:2-Sieg durch späte Tore im Derby beim SC Sönnern.
„Aus meiner Sicht wird das kommende das einfachste Spiel. Wir haben nichts zu verlieren. Es spielen immer noch elf gegen elf und wir wollen alles geben. Trotzdem sollen die Jungs Spaß haben und möglichst ohne Sperre oder Verletzung bleiben“, äußerte sich Gästetrainer Fischer, der um die Außenseiterrolle für sein Team weiß und die Punkte in anderen Spielen holen muss.
SVW Soest II – SC Neuengeseke, So, 13 Uhr, Kunstrasen Jahnstadion.
Nach dem 1:2 daheim gegen SuS Scheidingen am vergangenen Sonntag schärfte SCN-Trainer Pietro Peters die Sinne seiner Spieler. „Sechs Punkte brauchen wir noch. Wir schauen auch nicht auf die Bezirksligisten. Das müssen wir schon selber regeln“, sagt der Coach vor dem „erwartet schweren Gang“ bei der „Wundertüte“, bei der zwischen hohen Niederlagen wie zuletzt in Wickede und eigenen Siegen alles möglich ist. Auch Soests Trainer Frank Petersmann spricht von einer „kleinen Wundertüte“.
Der Trainer fehlte unter Woche aus beruflichen Gründene beim Training, hat sich aber von einer schlechten Trainingsbeteiligung berichten lassen und weiß nicht, wen er zur Verfügung hat, hofft aber auf Verstärkung aus dem Landesliga-Kader. „Ich erwarte, dass Neuengeseke alles reinhauen wird“, sagt Petersmann.
Peters weiß nicht, in welcher Besetzung ihn der Gastgeber empfängt – das macht es schwierig, sich darauf einzustellen. Er guckt aber ohnehin lieber auf sein eigenes Team. „Gegen Scheidingen fehlten zuletzt fünf bis zehn Prozent. Wir müssen etwas mitnehmen – und da müssen wir wieder Mentalität zeigen, die uns oft ausgezeichnet hat, und das Glück erzwingen“, sagt Peters.
TuS Niederense – SC Sönnern, So, 15 Uhr, Sportplatz am Heuerwerth.
In der Vorwoche gelang Niederense in Hovestadt ein so wichtiger wie überraschender 1:0-Sieg – das Team von Michael Gerbracht hat den Abstand zu den Nicht-Abstiegsplätzen ausgebaut.
Am Sonntag kommt eine noch schwierigere Aufgabe mit dem Tabellenfünften Sönnern auf den TuS zu, die nach der Derbyniederlage gegen Büderich wieder in die Erfolgsspur wollen.
„Gerade nach der Derbyniederlage werden die auf jeden Fall etwas gutmachen wollen. Ich erwarte ein schweres Spiel. Letzte Woche hatten wir in Hovestadt gegen eine Rasenmannschaft bestanden, mit Sönnern kommt nun wieder eine auf zu.. Wir hoffen auf viele Zuschauer“, erklärt TuS-Trainer Michael Gerbracht.
„Natürlich wollen wir wieder etwas gut machen, aber unsere Personallage ist momentan mein größtes Problem. Unser Kader ist grundsätzlich ziemlich dünn besetzt und jetzt sind einige verletzt und ich bin gesperrt. Nichtsdestotrotz wollen wir unsere Sache gut machen und auch da wieder bestehen“, sagte Gästetrainer Frank Vollenberg, der nach Abpfiff gegen Büderich noch Gelb-Rot sah und deswegen zuschauen muss.
SpVg Möhnesee – Germania Hovestadt, So, 15 Uhr, Kunstrasenplatz.
Nachdem es in der jüngeren Vergangenheit nicht so gut lief für Möhnesee, gelang der Mannschaft von Christoph Horstmann in der vergangenen Woche mit dem 2:2 in Herzfeld ein Achtungserfolg. Gleichzeitig kassierte Hovestadt eine ärgerliche Heimniederlage gegen Niederense (0:1), die es nun wiedergutzumachen gilt. Allerdings stellt sich die Frage: Welches Gesicht zeigen beide Mannschaften, die zuletzt beide sehr unstet auftraten?
„Unsere Personallage ist mein größtes Problem gerade. Wir haben kaum genug Spieler und es wird schwierig eine schlagfertige Truppe auf den Platz zu bringen. Das Verlegen des Spiels war nicht möglich, da Möhnesee zu den alternativen Zeiten keinen Platz zur Verfügung hatte. Möhnesee wird sicher an das Spiel von letzter Woche anknüpfen wollen, weshalb es ein offener Schlagabtausch wird und der Verlauf des Spiels offen ist“, sagte Gästetrainer Kai Wintjes.