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Kreisliga A: Abstiegskampf spitzt sich zu - direkte Duelle in Welver und Neuengeseke

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Von: Theo Tigges, Benedikt Schulte, Frank Zöllner, Sebastian Heinke

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Fußball, Kreisliga A: SuS Günne - SC Neuengeseke 1:4
Für Günne lief es zuletzt nicht so gut, wie hier beim 1:4 gegen den SC Neuengeseke. © Thorsten Hoffmann

Der Kampf um den Klassenerhalt geht in der Kreisliga A weiter: In zwei direkten Duellen geht es in Welver und Neuengeseke zur Sache.

Kreis Soest – Der Abstiegskampf steht im Blickpunkt im Saisonendspurt der A-Kreisliga. Mehr als die halbe Liga zittert noch und braucht – zum Teil dringend – Punkte, um am Ende über dem Strich zu stehen. Vier der neun Teams stehen sich am Sonntag in direkten Duellen gegenüber. Dabei kann es einen großen Gewinner und einen großen Verlierer geben.

Bereits am Freitagabend stand das Kumpel-Derby zwischen Sönnern und Büderich auf dem Plan.

SV Welver – SuS Günne, So, 15 Uhr, Sportzentrum.

Dem SV Welver ist es wohl der letzte Strohhalm, ein Sieg ist Pflicht. Trainer Dennis Hohn sieht es ähnlich: „Der Zug fährt jetzt langsam ab. Jetzt wird sich zeigen, ob wir mitfahren werden oder eben nicht.“ Die Ursachen der aktuellen Situation zählt Hohn schonungslos auf: „Wir schießen zu selten und zu harmlos aufs Tor.“

Die Taktik gegen Günne soll defensiver ausfallen, damit „wir vor allem hinten stabil stehen“, so Hohn. Er sieht sein Team auf Augenhöhe mit Günne. Auch Hohn sieht die Ausgangslage vor den letzten sechs Spielen wie seine Kollegen in Neuengeseke und Scheidingen. Seine Rechnung ist einfach: „Zwei Mannschaften müssen wir noch überholen.“

Die Tabelle der A-Kreisliga Soest

Günnes Trainer Jörg Fischer war nach dem 2:5 im Nachholspiel in Hovestadt geknickt. Er versucht aber, die positiven Aspekte herausstreichen, da sein Team bis zur 85. Minute mit 1:2 nur knapp in Rückstand lag und auch den Ausgleich auf dem Fuß hatte: „Es gibt mir Mut, wie wir in Hovestadt gearbeitet haben.“

Nun gelte es, „bis Sonntag wieder die Frische zu bekommen“. Auch er stellt die Bedeutung der Partie aber unmissverständlich heraus und sieht auch die Tagesform oder wer besser seine Nervosität in den Griff bekommt als Aspekt an: „Am Sonntag muss, egal wie, auf Biegen und Brechen ein Sieg her in dem Sechs-Punkte-Spiel. Es gelten keine Ausreden mehr.“

SC Neuengeseke – SuS Scheidingen, So, 15 Uhr, Rasenplatz.

Sollte der SC Neuengeseke im Heimspiel gegen Scheidingen dreifach punkten, macht das Team von Pietro Peters einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt – sagen zumindest die Trainerkollegen der Mitkonkurrenz unisono. Doch SCN-Coach Pietro Peters drückt auf die Bremse. „Wir sind noch lange nicht durch, es reicht einfach noch nicht“, sagt er pragmatisch. Die Tabelle und die Anzahl der restlichen Spiele gibt ihm sicher recht, doch Peters hat viel Respekt vor den Gegnern und den letzten Aufgaben der Saison.

Fußball, Kreisliga A: SuS Scheidingen - SV Welver 2:2
Der SuS Scheidingen – hier gegen Schlusslicht Welver – muss in Neuengeseke bestehen. © Sebastian Heinke

„Scheidingen wird eine mega Aufgabe. Die sind sehr unangenehm zu spielen“, so Peters. SuS-Trainer Tim Brans stößt ins gleiche Horn: „Wir haben großen Respekt vor Neuengeseke, sie haben sich einen Ruf erarbeitet, ein unbequemer Gegner zu sein.“ Brans glaubt nicht, dass der SCN noch mal in den Abstiegsstrudel gerät. „Dafür sind sie zu gut.“ Er selber sieht sein Team aktuell auf dem Platz in der Tabelle, der zum Klassenerhalt reichen könnte – je nachdem, was in der Bezirksliga passiert.

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Peters: „Welver und Westönnen werden es wohl schwer haben.“ Und Brans sagt: „Wir wollen unseren aktuellen Platz mindestens halten. Der könnte reichen.“ In Richtung Bezirksliga schaut Brans „schon länger nicht mehr“, rechnet dort mit den Abstiegen von Hultrop und Bremen.

Germania Hovestadt – TuS Niederense, So, 15 Uhr, Rasen an der Nordwalder Str.

Die Gäste müssen nach drei Niederlagen in Serie den Blick wieder nach unten richten. Niederenses Trainer Michael Gerbracht sagt allerdings: „Der Blick auf die Tabelle ist für uns nicht sonderlich interessant.“ Als Begründung führt er die zuletzt gezeigten guten Leistungen gegen Höingen und Lippetal an. „Hovestadt ist für mich mit denen eine Kragenweite. Das ist eine Top-Mannschaft. Es wird schwer bei ihnen auf Rasen.“

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Um erfolgreicher zu sein als zuletzt beim etwas beim 2:3 gegen Lippetal müsse sein Team die Fehler in der Defensive minimieren. Das war auch das Problem im Hinspiel, das am Ende zu hoch 0:4 gegen Hovestadt verloren ging. Gerbracht war Augenzeuge der Donnerstag-Partie und sah starke und gut strukturierte Germanen, die aus seiner Sicht aber zu hoch gewonnen hätten.

Für Hovestadts Trainer Kai Wintjes geht es darum, an die beiden jüngsten Auftritt gegen Büderich und Günne anzuschließen. „Wir wollen eine kleine Serie starten. Ich erwarte ein ähnliches Spiel wie gegen Günne. Es soll nicht respektlos klingen: Wir sind Niederense spielerisch und mental überlegen. Wir werden gezwungen sein, das Spiel zu machen“, nennt er Argumente für einen Heimsieg.

SC Lippetal – SpVg Möhnesee, So. 15 Uhr, Rasenplatz Hauptplatz Herzfeld.

Richtig rund läuft es nicht beim einstigen Tabellenführer SCL: Nach der Heimniederlage gegen Büderich gelang zuletzt immerhin ein 3:2-Auswärtssieg in Niederense und der zumindest geringe Druck auf Tabellenführer Sassendorf bleibt erhalten.

„Der kommende Gegner hat sich in der Rückrunde bisher etwas schwergetan, was wir uns natürlich zunutze machen wollen. Unser Ziel ist es seit ein paar Wochen bereits, ein überzeugendes Spiel abzuliefern, was uns gerade zuhause bisher nicht so gut gelungen ist“, sagt Nicky Schwartze. „Wir sind sehr dankbar für unsere Zuschauer, die uns auch auswärts verfolgen und wollen gerade jetzt zuhause eine überzeugende Leistung abgeben.”

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Für die Gäste aus Körbecke geht nicht mehr um viel, dennoch möchte man nach einem durchwachsenen Rückrundenstart wieder einiges gut machen und sich auch gegen Lippetal nicht unter Wert verkaufen. „Für uns sind es Bonuspunkte. Wir wollen optimistisch ins Spiel gehen und den Mut nicht verlieren“, zeigt sich SpVg-Trainer Christopher Horstmann. „Natürlich wird es extrem schwer werden und auch auf Rasen spielen wir ungern, aber wir wollen und werden uns gut schlagen.”

BV Bad Sassendorf II – BV Bad Sassendorf, So, 15 Uhr, Kunstrasenplatz.

Das vereinsinterne Duell wird beim BVS mit Spannung erwartet – inklusive einer Hüpfburg für Kinder und weiteren Besonderheiten, die der Vorstand vorbereitet hat. Für die zweite Mannschaft läuft es momentan passabel. Mit sieben Punkten Vorsprung auf den Drittletzten Günne auf dem aktuell ersten Abstiegsplatz geht der Blick aber dennoch leicht nach unten. „Wir gehen mit Vorfreude in die Partie. Ich denke, es ist für den Verein ein absolutes Highlight, die erste und zweite Mannschaft in einer Liga gegeneinander spielen zu sehen. Dennoch muss man sagen, dass die erste Mannschaft auf einem anderen Level spielt. Wir gehen mit großem Respekt rein und das Ergebnis ist erst mal sekundär, trotzdem wollen wir natürlich nicht untergehen. Für uns sind die kommenden Spiele wichtiger”, sagte Reservetrainer Jens Gieseke.

„Grundsätzlich ist es ein schönes Ereignis. Diese Partie wird danach vermutlich länger nicht stattfinden. Nichtsdestotrotz spielen wir auf Sieg und wollen nichts verschenken”, fasste sich Luigi Brusciano kurz.

Kreisliga A: Höinger SV – W Westönnen II, Sonntag, 15 Uhr, Kunstrasen Karl-Kleine-Stadion.

Unterschiedlicher könnte die Situation zweier Mannschaften kaum sein. Während der Höinger SV nach einem fast makellosen Rückrundenstart auf Platz drei wiederfindet, bangt Westönnen mit gerade einmal 18 Punkten um den Klassenerhalt.

Jan Gretenkort, Trainer des Höinger SV, bewertet die aktuelle Situation so: „Ich denke, unser Lauf ist begründbar mit der guten Trainingsbeteiligung. Deshalb können wir auf viele Situationen im Spiel gut reagieren und auch mal von der Bank neue Leute bringen. Dazu kommt, dass wir defensiv stabiler geworden sind und trotzdem vorne noch unsere Tore machen. Das wollen wir auch gegen Westönnen wieder zeigen. Trotzdem können wir uns auf ein stärkeres Westönnen als sonst einstellen, da sie durch Spieler der 1. Mannschaft unterstützt werden.“

Klaus Borghardt, Trainer des Außenseiters Westönnen, erwartet ein schweres Spiel: „Obwohl Höingen noch das Pokalspiel unter der Woche (0:3 gegen SV Westfalia Soest) in den Knochen hat, wird es sehr schwer. Sie haben im Moment einen guten Lauf und mit Justin Schlütermann einen gefährlichen Offensiv-Mann. Trotzdem müssen wir unbedingt punkten und hinten sicher stehen.“ Er beklagt zudem drei Verletzte, darunter die routinierte Leihgabe Stefan Schwarze aus der „Ersten“.

TuS Wickede – SV Westfalia Soest II, So. 15 Uhr, Kunstrasenplatz im Ohl.

Wickede ist mit sechs Punkten Vorsprung vor dem derzeit ersten Abstiegsplatz noch bedroht und will am Sonntag gegen Soest II das Polster ausbauen. „Wir haben unter der Woche ganz normal zweimal trainiert und wollen vor dem Tor das umsetzen, was uns letzte Woche gefehlt hat. Wir brauchen einfach eine bessere Effektivität und dann bin ich mir sicher, dass wir das zuhause hinbekommen”, sagte Trainer Tobias Walter selbstbewusst vor der Partie gegen die Landesliga-Reserve angesichts des bitteren 0:1 am vergangenen Sonntag beim SuS Scheidingen.

Vergangene Woche siegte Soest II knapp mit 4:3 (2:1) gegen Sassendorf II und wenn es nach Trainer Frank Petersmann geht, würde man dem noch eins draufsetzen. „Für uns sind es die gleichen Voraussetzungen wie beim letzten Spiel. Wir wollen drei Punkte holen und vorne effektiv sein. Die Aufstellung wird sich auch erst am Samstag klären, da noch nicht klar ist, wer zur Verfügung steht“, ging Petersmann kurz auf die Voraussetzungen ein. Er fehlt am Sonntag aus beruflichen Gründen, für ihn wird Thomas Fust an der Seitenlinie stehen.

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