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Fernduell in der Kreisliga A: Wer hat die besseren Nerven im Titelrennen?

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Von: Thomas Müller

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Spitzenspiel der A-Kreisliga Soest zwischen SC Lippetal (in rot) und TuS Bremen.
0:0 endete vor einer Woche das Spitzenspiel der A-Kreisliga Soest zwischen SC Lippetal (in rot) und TuS Bremen. Die Husaren haben damit im Kampf um den Aufstieg die besseren Karten, erwarten am Sonntag SuS Scheidingen, während die Herzfelder in Niederense gastieren. © Sebastian Heinke

Der TuS Bremen geht mit einem Punkt Vorsprung in den vorletzten Spieltag der Kreisliga A - dahinter lauert der SC Lippetal.

Bremen/Herzfeld – Leistet sich der TuS Bremen noch einen Ausrutscher oder sichert er sich mit zwei Siegen in den letzten beiden Spielen der Saison in der A-Kreisliga Soest die Meisterschaft und damit den Aufstieg? Wahrt der SC Lippetal mit zwei Siegen seine Chance, von einem Ausrutscher des Spitzenreiters zu profitieren? Die Husaren erwarten am Sonntag ab 15 Uhr im Rahmen ihres Sportfestes den SuS Scheidingen, die Lippetaler gastieren gleichzeitig, nur wenige Kilometer entfernt, beim TuS Niederense.

Bremens Trainer Eren Temiz geht das Saisonfinale zuversichtlich an. „Es wird schwer, uns aufzuhalten“, sagt er. Bei seiner Mannschaft sah er im Training in dieser Woche, dass „der Druck nach dem Spiel in Herzfeld etwas abgefallen ist. Wir haben es in der Hand, hätten beim SCL sogar gewinnen können. Wenn wir es nicht schaffen, sind wir selber schuld.“ Zwar spürte er im Training noch eine gewisse Anspannung, „aber das ist positive Anspannung. Wir sind absolut nicht nervös.“

Der Gast aus Scheidingen sei dabei nicht einfach einzuschätzen. „Im Hinspiel haben wir es relativ früh klar gemacht, aber die haben Charakter gezeigt, haben nie aufgegeben. Die geben bis zum Schluss Vollgas.“

Scheidingen als Zünglein an der Waage

Sriram Sivaraj (Spielertrainer SuS Scheidingen): „Das ist eine interessante Aufgabe. Ich muss sagen, dass ich eine Bremer Vergangenheit habe, da habe ich in der Bezirksliga gespielt. Wer bei zwei noch offenen Spielen vorne liegt, hat es auch definitiv verdient, das hat mit Glück nichts zu tun. Die Leistung hat eben gepasst. Wir haben gegen Mannschaften von oben immer gut gespielt, werden allgemein nicht als Abstiegskandidat wahrgenommen. Die Jungs haben Bock auf das Spiel, das gibt noch einmal ein, zwei Prozent mehr Motivation. Wir können ohne Druck in das Spiel gehen, wollen Bremen ärgern.“

Derweil laufen beim TuS die Planungen für die kommende Saison. „Kevin Wender tritt kürzer, Lukas Vielberg geht zu den Alten Herren, will aber im Notfall noch aushelfen.“ Vier neue Spieler seien schon an Bord. Verärgert zeigt sich Temiz über ständige Gerüchte, Bright Eboagwu würde den Verein verlassen. „Bright bleibt, er hat schon vor Wochen zugesagt. Und ich verlasse mich auf sein Wort. Er weiß selber nicht, wo diese Gerüchte herkommen“, erklärt der Bremer Trainer zu seinem Stürmer, der bisher 25 Tore für den A-Liga-Tabellenführer erzielt hat.

„Erst einmal müssen wir unsere Spiele gewinnen. Vorher brauchen wir gar nicht auf Bremen schauen“, präsentiert sich Lippetals Trainer Alex Ninkovic gelassen. Allerdings erklärt er auch, dass Scheidingen schon gute Leistungen geboten und gute Ergebnisse gegen Topteams wie Soest und Sassendorf erzielt habe. „Und wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich als letztes Spiel nicht Welver haben wollen“, baut er ein wenig Druck auf Bremen auf.

TuS Niederense als Zünglein an der Waage

Ardian Nrecaj (Spielertrainer TuS Niederense): „Das ist eine ganz gute Situation, wir können in den Meisterschaftskampf eingreifen, die Möglichkeit haben wir sonst nicht. Aber im Ernst: Wir sind faire Sportsleute, wollen am Sonntag alles geben und zu Hause mindestens einen Punkt holen. Der Druck liegt beim SC Lippetal, um zumindest theoretisch noch eine Chance zu haben, müssen die gewinnen. Ich glaube, dass sie vergangene Woche die Meisterschaft verspielt haben. Was ist hier los, wenn wir als Enser Bremen zum Meister machen? Aber das interessiert uns nicht, wir wollen nur das Beste aus den letzten beiden Spielen herausholen. Das sind wir den Bremern, gegen die wir auch alles gegeben haben, schuldig.“

Durch das Remis im Spitzenspiel vor einer Woche habe sich nicht viel geändert. Der SCL muss eben weiter siegen. „Das 0:0 ist abgehakt. Wir haben vier Punkte gegen Bremen geholt. Wäre das Spiel vor zehn Spieltagen gewesen, hätte auch keiner etwas gegen das Ergebnis gesagt“, so der Trainer. „Bisher haben wir nur drei Niederlagen und dabei soll es bleiben“, möchte er die bisher gute Bilanz weiter ausbauen – und dann abwarten, was der Tabellenführer macht. Über die Tabellenlage sei im Training gar nicht gesprochen worden.

„Nach Niederense fahre ich immer gerne. Das ist ein sympathischer Verein“, meint Alex Ninkovic. Aber bei aller Sympathie: „Wir wollen da natürlich gewinnen.“

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