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Mit eigenen Waffen geschlagen - Bezirksliga-Rückkehr bislang eine Lehrstunde

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Von: Thomas Müller

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Fußball Bezirksliga 4 Tus Bremen FC Neheim-Erlenbruch
Hier kommt der Ball mal gefährlich vor das Erlenbrucher Tor: Bremen spielte erst harmlos – und dann zu kompliziert beim 1:5 gegen den Nachbarn aus Arnsberg. © Müller, Thomas

Die lang ersehnte Rückkehr in die Fußball-Bezirksliga war für den TuS Bremen bislang eines: eine Lehrstunde in zwei Teilen. Was haben Trainer Temiz und Co. daraus gelernt?

Bremen – Das waren zwei Lehrstunden für den TuS Bremen in den ersten beiden Spielen – und das von zwei Mitaufsteigern. 0:4 im ersten Auswärtsspiel, 1:5 bei der Heimpremiere. Den Start in die Bezirksliga-Saison hat die Mannschaft von Eren Temiz aber mal so was von in den Sand gesetzt. „Wir arbeiten weiter an uns“, versprach TuS-Trainer Temiz am Sonntag; sicherlich auch mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass seine Mannschaft deutlich mehr Qualität aufweist, als sie zumindest gegen Erlenbruch gezeigt hat.

Eine „absolute Enttäuschung“ sei die Leistung gerade beim 1:5 am Sonntag gewesen, während er den Auftritt beim hochgerüsteten Türkgücü Meschede noch lobenswert fand. Weh tat am Sonntag besonders aus Bremer Sicht, wie die Erlenbrucher zum Erfolg kamen – nämlich mit Bremer Tugenden. „Erlenbruch hat mich an uns in der vergangenen Saison erinnert: sehr zielstrebig nach vorne, sehr effektiv“, lobte Temiz den Gegner, vor dem er noch so eindrücklich gewarnt hatte: „Wir wissen ja, wie gefährlich deren Angreifer sind, daher müssen wir uns einfach cleverer anstellen.“ Bremer Ballverluste waren tödlich, die Restverteidigung des TuS nicht vorhanden gegen die schnellen und eingespielten FC-Angreifer.

Macht es doch nicht immer so kompliziert.

Bremens Trainer Eren Temiz hätte sich mal eine einfache Lösung gewünscht.

Weg ist sie, die Ballsicherheit und Coolness der Bremer, die selbst so stark umschalten können. Oder besser: konnten. Temiz rätselt, warum die eigene Mannschaft das so nicht mehr umsetzt: „Wir hatten uns viel vorgenommen. Wir wissen, was wir für Qualität haben –und haben das nicht auf die Fläche gebracht. Wenn dir das nicht gelingt, wirst du bestraft. Es waren so viele Kleinigkeiten, wo wir nicht sauber spielen – und im Gegenzug kriegst du sofort ein Tor rein. Das sollten die Jungs jetzt aber auch mal wissen, dass jeder Fehler hier bestraft wird.“

TuS Bremen immer noch im Jubel-Modus der Meisterschaft?

Vielleicht eine Kopfsache - sind die Bremer noch immer im Jubel-Modus der Kreisliga-Meisterschaft? „Vielleicht ist bei uns im Kopf noch drin, dass wir ein Spiel auch gewinnen, wenn wir nicht so gut sind. Das war vielleicht in der Kreisliga so, aber in der Bezirksliga wird jeder individuelle Fehler bestraft.“

Spätestens die Bruchlandung am Sonntag im Derby gegen den Arnsberger Nachbarn sollte den letzten Bremer aus den Träumen gerissen haben.

Temiz denkt auch über Umstellungen nach, um die Probleme gerade im letzten Drittel („Da ist es nicht mehr so zielstrebig wie in der vergangenen Saison, da spielen wir oft einen schlechten Ball.“) zu begeben: „Vielleicht müssen wir uns taktisch anders verhalten, uns disziplinierter verhalten gegenüber dem Gegner, nicht nur nach vorne, sondern auch den ruhigen Part spielen.“

Das klingt nach einer vorsichtigeren Herangehensweise – auf jeden Fall tut Temiz gut daran, die Mannschaft zu beruhigen, sie vielleicht auf einen einfacheren Ball zu reduzieren. Denn bei vielen Aktionen wollten seine Spieler auch zu viel: „Macht es doch nicht immer so kompliziert“, ärgerte sich der Bremer Trainer mehrfach. Der einfache Pass soll wieder in den Fokus rücken vor dem Spiel gegen GW Allagen – ein ganz wichtiges Spiel für beide Seiten: Denn auch die Gäste des kommenden Wochenendes sind nach zwei Spielen noch ohne Punkt und sind mit 0:7 Toren nach zwei Spielen auch nicht viel besser gestartet. Am Sonntag wird man sehen, wer mehr Wissen aus den zwei Lehrstunden gezogen hat.

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