Ibou Mbaye (Trainer SVW Soest): „Das war ein verdienter Sieg, wir hatten die besseren Chancen. Westönnen hat mehr verteidigt, hat versucht, Nadelstiche zu setzen, war zwei-, dreimal gefährlich. Das war kein schönes Spiel, auf dem Naturrasen kann man nicht so kombinieren wie auf dem Kunstrasen, so hat das Spiel spielerische Qualität verloren. Aber dennoch war es ansehnlich für die Zuschauer aufgrund der vielen Chancen. Ich muss meine Mannschaft loben: Obwohl die Meisterschaft und der Aufstiegs feststehen, hat sie noch richtig Gas gegeben, wollte das Derby gewinnen“.
Stefan Schwarze (RW Westönnen): „Das war eine verdiente Niederlage am Ende einer sehr langen Saison. Alles sind froh, dass es jetzt vorbei ist. Soest hat ein gutes Team, wir fahren absolut auf der Felge. Wie sich die Saison personell dargestellt hat, können wir mit Platz fünf und dazu dem Kreispokalsieg zufrieden sein. Corona hat überall seine Spuren hinterlassen.
Sekunden vor dem Schlusspfiff brandete Szenenapplaus in den Reihen der Soester Fans auf, als Jurss auf Vorarbeit von Nick Neitzner sein 40. Saisontor „eintütete“. Verdienten Beifall heimsten auch Enno Stemmerich und Ersatzkeeper Maik Müller, die beide ihr letztes Spiel für Soest bestritten, ein.
SW Hultrop – SV Drensteinfurt 3:0 (1:0).
Wenige Sekunden vor dem Schluss wird er ausgewechselt, von seiner Mannschaft, den Fans, der Ehefrau gefeiert: Nach zwölf Jahren geht Tobias Edler als Spieler bei SW Hultrop vom Feld. In der kommenden Saison will er nur noch als Trainer fungieren, nachdem er in dieser Spielzeit nach der Trennung von Alex Pahl als spielender Trainer agiert hat. Und die stark abstiegsbedrohte Mannschaft noch auf den neunten Platz geführt hat. Damit haben die Lippetaler zusammen mit der Saison 16/17 ihre beste Platzierung in der Bezirksliga erreicht – damals hatten sie sogar noch zwei Punkte mehr auf dem Konto.
Wie es sich in einem letzten Karrierespiel wohl gehört, war Edler auch noch einmal erfolgreich. „Eigentlich hätte ich noch mehr Tore schießen müssen. Und bei meinem Treffer bin ich eigentlich nur angeschossen worden“, schmunzelte er nach der Partie – und vergaß auch nicht zu erwähnen, dass er dabei im Abseits gestanden hatte. Mit dem 2:0 in der 60. Minute war die Partie auf jeden Fall gelaufen. „Das war ein Sommerkick“, stellte der scheidende Spielertrainer zudem fest. Beide Mannschaften spielten nach vorne, das Tempo war aber nicht besonders hoch. Deutlich gefährlicher war dabei der Gastgeber gegen eine ersatzgeschwächte Gäste-Mannschaft, bei der auch Trainer Thorsten Heinze fehlte.
Bei den wenigen Möglichkeiten der Gäste zeigte sich SWH-Keeper Dominik Gertheinrich auf dem Posten. Auf der anderen Seite parierte auch der Drensteinfurter Torwart sehr gut, war im Herauslaufen ein paar Mal vor Edler am Ball und verhinderte so weitere Treffer des Torjägers in Reihen der Schwarz-Weißen.
Diese Rolle fiel am Pfingstmontag einem anderen Spieler zu: Ruhsen Celik sorgte für die Führung und setzte auch den Schlusspunkt. Edler hingegen scheiterte noch mehrmals am Torwart ebenso wie Alex Ronneburg, der nach 20 Monaten ohne ein Fußballspiel wieder einmal auf dem Platz stand. Nach langwieriger Schambeinverletzung feierte er ein Comeback. „Ich bin froh, dass ich wieder auf den Platz kann. Ob und wie ich in der nächsten Saison spielen kann, ist noch offen“, so der inzwischen in Koblenz lebende Offensivspieler, „in den nächsten Wochen werde ich mit Tobias Edler sprechen. Das Wichtigste war erst einmal, dass ich die Verletzung hinter mir habe.“
Nicht nur „Ronne“ war im letzten Saisonspiel dabei, auch Timo Krampe wirkte im Abschiedsspiel für Edler noch einmal mit. Im Spielbericht vermerkt als Einwechselspieler für den Spielertrainer war auch Justin Roreger. Bis der aber wieder richtig spielen kann, werden noch Monate vergehen...
BW Sünninghausen – Sportfreunde Ostinghausen 2:3 (1:1).
„Es war ein Sommerkick“, gab Julian Bober offen zu nach seinem letzten Spiel als Co-Trainer der Sportfreunde Ostinghausen – dem Verein bleibt er jedoch erhalten, ist ab Anfang Juli Chef-Trainer im Ahse-Dorf als Nachfolger seines bisherigen „Chefs“. Rüdiger Hötte.
Beim Schlusslicht und sicheren Absteiger setzte sich seine Mannschaft am letzten Spieltag der Saison durch, stieß aber auf mehr Gegenwehr als erwartet. „Die hatten richtig Bock, waren etwas motivierter als wir“, beschrieb Bober die Situation.
Das Schlusslicht führte früh mit 1:0. Aber Ostinghausen gelang es, dass sich seine qualitativen Vorteile auch im Ergebnis niederschlagen. „Wir haben das Spiel, obwohl wir kein gutes Spiel gemacht haben, qualitativ über die Runden gebracht“, so Bober, der seine Mannschaft deutlich überlegen sah.
Doch mit ihrer Überlegenheit konnten die Sportfreunde meist wenig anfangen: viel Ballbesitz, viele Chance. Doch damit schossen sie hauptsächlich den Sünninghauser Torwart war, der letztlich ein richtig gutes Spiel machte und etliche Chancen vereitelte.
„Uns hat ein bisschen die Entschlossenheit gefehlt, sonst hätten wir sicherlich mehr Tore gemacht“, kritisiert Co-Trainer Bober, der damit auch ein letztes Ziel für die Sportfreunde verfehlt sah: „Wir haben jetzt leider die 100-Tore-Marke verpasst.“ Bei 99 hören die Statistiker am Ende der Saison auf zu zählen.