SC Sönnern klärt die Trainerfrage langfristig - der Neue steht am Montag im Tor

Ende der Interimslösung: Frank Vollenberg ist ab sofort Chef-Trainer beim SC Sönnern, verteilt die Aufgaben auf mehrere Schultern - und stellt sich am Montag ins Tor.
Sönnern - Die Entscheidung ist gefallen. Frank Vollenberg wird langfristig Trainer beim Fußball-Bezirksligisten SC Sönnern sein. „Frank ist für uns die beste Wahl. Er wird nicht nur bis zum Saisonende, sondern auch darüber hinaus unser Trainer sein“, sagt Vereinsboss Tobias Raschke. „Wir mussten nicht lange überlegen, an Frank Vollenberg als Trainer führt kein Weg vorbei. Er steht für den Verein.“
Frank Vollenberg war am Tag nach dem 2:2 gegen SW Hultrop zunächst interimsweise für Achim Hering nach dessen Entlassung installiert worden. Er brennt auf die Aufgabe, auch wenn sie früher beginnt, als eigentlich geplant. „Die Überlegung, dass ich Trainer werde, gibt es schon länger; jetzt ist das kurzfristig gekommen.“ Er selbst gibt zu, dass er mit der Situation haderte: „Ich war mir unsicher, ob ich der richtige bin.“
Vollenberg soll auch weiter spielen und für Tore sorgen, so Raschke. Einen besonderen Co-Trainer dazu soll es nicht geben, der Vorstand um Raschke und viele andere Helfer stehen bereit: „Wir unterstützen ihn alle, so wie wir in der Vergangenheit auch für die Mannschaft da waren.“

Dieses Modell sieht auch Vollenberg als tauglich an: „Wir verteilen die Last und die Aufgaben auf mehrere Schultern. Auch in der Mannschaft packen jetzt mehr mit an, sagen was, geben Anweisungen.“ Eine Fußball-Kommune werde der SC Sönnern nicht unbedingt, aber Vollenberg baut auf die Unterstützung und Entgegenkommen aus der Mannschaft, die sich zum Großteil seit Jahren kennt und als „verschworener Haufen“ gilt.
Ich bin mir sicher: Wir schaffen das zusammen. Und wenn wir das nicht schaffen, dann geht die Welt auch nicht unter.
Vollenberg weiß natürlich, dass das Unternehmen auch schiefgehen kann und er dann als Abstiegstrainer den Neuaufbau in der Kreisliga A gestalten muss: „Ich bin mir sicher: Wir schaffen das zusammen. Und wenn wir das nicht schaffen, dann geht die Welt auch nicht unter.“ Entsprechend gelassen und optimistisch war er auch als Interimtrainer gestartet.
Aktuell liegt Sönnern über dem Strich, hat einen Punkt mehr als Hultrop und Liesborn auf den ersten Abstiegsplätzen, aber auch schon zwei Spiele mehr absolviert.
Dass er irgendwann einmal Trainer werden würde, war für Vollenberg klar. Dass das nicht unbedingt in Sönnern werden würde, war auch realistisch, aber dort passt es besonders gut. „Ich war ja schon mal Jugendtrainer, und ich hatte auch schon ein oder zwei Angebote, als Spielertrainer woanders einzusteigen. Aber ich habe schon richtig Lust darauf, das in Sönnern zu machen. Ich spiele hier schon mein ganzes Leben.“
Somit ist er jetzt Spieler, Torjäger und Trainer – und am Montag im so wichtigen Spiel gegen Schlusslicht Sünninghausen übernimmt er womöglich noch eine andere Rolle: Er steht im Tor.
In den Spielen geht es nicht um spielerische Finesse, sondern um Leidenschaft, Kampf und Einstellung.
„Wenn es sein muss, mache ich auch das“, sagte Vollenberg. Auch das hat er schon in seiner Karriere gemacht, nicht nur fünf Minuten wie am Donnerstag beim 2:2 in Lohauserholz, nachdem Keeper Beckmann „Rot“ gesehen hatte. Und für Montag fehlt nicht nur der Ersatzkeeper, sondern jegliche Alternative. Ein Fall für Vollenberg.
Er ordnet alles dem Erfolg seines SC Sönnern unter. „Die Spiele gegen Sünninghausen und Hamm am Donnerstag sind extrem wichtig. Wenn wir da sechs Punkte holen, sieht es schon ganz anders aus für uns“, so Vollenberg. „In den Spielen geht es nicht um spielerische Finesse, sondern um Leidenschaft, Kampf und Einstellung“ - und die sei der Sönnern mit ihm bereit zu leisten.
Die Leistung vom Spiel im „Hölzken“ stimmt auch Raschke positiv: „Das war wirklich eine gute Leistung von uns, vorher hätten wir den Punkt sicherlich gerne mitgenommen, nach dem Spiel ärgern wir uns, dass es nur ein Punkt ist.“
Am Montag gegen Sünninghausen müssen nun drei Punkte her - mit Vollenberg in welcher Rolle auch immer.