Das wäre Ostinghausens Trainer Julian Bober am Sonntag wohl zu wenig. Schließlich möchte er an die Leistung vom 5:0 im Derby zuletzt bei SG Oestinghausen anknüpfen. „Wir wollen versuchen, die Euphorie vom Derby mitzunehmen“, sagt er, wobei er den Gast aber auf keinen Fall unterschätzen will. „Hilbeck ist vorne mit Tekin, der von uns kam, und Ibrahimi gut besetzt, da haben sie Qualität“, erklärt er. Allerdings geht er davon aus, dass der Landesliga-Absteiger wohl nicht zu früh attackieren wird gegen seine Mannschaft. „Ich denke, dass sie etwas tiefer stehen werden. Daher müssen wir den Ball gut laufen lassen, mit wenigen Kontakten spielen“, will er das schnelle Spiel forcieren. Dabei will er auf der einen Seite das Konterspiel der Gäste kontrollieren, auf der anderen Seite auch Fouls in Strafraumnähe vermeiden. „Bei Freistößen sind die auch gut“, sagt er zum Team von Trainer Uwe Beck.
Die personelle Lage bei den SFO ist gut, sodass Bober fast die Qual der Wahl hat. „Alle wollen spielen, alle geben Gas“, laufe es im Training ausgezeichnet. Den Gegner sieht er besser, als es der momentane 14. Platz aussage. „Ich habe schon geglaubt, dass die sich nach ihrem Umbruch fangen müssen, sehe die aber nicht da unten. Sie haben Qualität; ich hoffe, dass sie die nicht am Sonntag zeigen“, so Bober.
Andere Vorstellungen hat natürlich Hilbecks Trainer Uwe Beck. „Wir hatten bisher eine gute Trainingswoche“, sagte er am Freitagnachmittag. Seine Mannschaft habe zuletzt defensive Stabilität beim 1:0 gegen die SG Telgte gezeigt, nun gelte es, daran anzuknüpfen und die richtige Balance zu finden, denn: „Ich möchte auch gerne offensiv spielen. Und wir haben die Spieler dafür“, stellt er das Licht seiner eigenen Truppe nicht unter den Scheffel. So will er sich beim „Top 5-Team“ in Ostinghausen nicht hinten reinstellen, sondern mitspielen und seine Chance suchen. „Ich habe mir das Spiel gegen Oestinghausen teilweise angesehen“, hat er da auch Ansatzpunkte beim Gegner erkannt. So sagt er: „Das ist ein absolutes 50:50-Spiel, wir wollen da punkten.“
Für Zuversicht sorgt dabei auch die personelle Lage. Zwar fehlen weiter einige Spieler. Aber wenn der angeschlagene Philipp Schnettker (Knie) mitwirken kann, hat er 17 Spieler zur Verfügung, Rosenkranz ist nach Rotsperre wieder dabei. „Die Lage lässt wie gegen Telgte mehr Optionen zu, ich kann den einen oder anderen von der Bank bringen“, freut sich Beck jedenfalls.
Personal: SFO: Koch, Sprenger, Gärtner und Kimmel wieder dabei, Nouhi (Hochzeit) fehlt, Mazziotti und Campagna weiter angeschlagen – SVH: Baetzel, Freitag, Mohr fehlen, Rosenkranz wieder dabei, Schnettker fraglich.
Bezirksliga 7: VfL Kamen – RW Westönnen, So. 15.15 Uhr auf Kunstrasen, Jahnstadion. Schon 22 Tore hat der VfL Kamen geschossen, 5,5 im Schnitt pro Spiel. Doch auch die Rot-Weißen liegen mit knapp vier Treffern pro Spiel in der Offensive gut im Rennen. Dennoch ist der Aufsteiger aus Kamen klarer Favorit.
Die Gastgeber haben einen sehr torgefährlichen Angriff um Mittelstürmer Engin Duman, dahinter Spielmacher Mehmet Kara mit Zweitliga-Erfahrung, mit Rene Lindner einen gestandenen Regionalliga-Spieler (RW Ahlen) in der Innenverteidigung und mit Mirco Gohr einen Oberliga-Spieler (Holzwickede).
„Das Heessen-Spiel hat nach zwei schwachen Auftritten gezeigt, dass wir es können. Doch muss meine Mannschaft am Sonntag noch einen Gang hochschalten, um in Kamen zu bestehen. Die haben eine gute Mischung aus jungen und alten Spielern, das wird richtig schwer dort. Aber immerhin hat Oestinghausen dem VfL einen Punkt (3:3) abgenommen, dann sollten andere Teams das auch schaffen können. Wichtig ist, dass die Einstellung stimmt und die Jungs das Spiel annehmen. Wir werden bestimmt keine Experimente machen, werden versuchen, kompakt zu stehen“, sagt RWW-Trainer Christoph Linstaedt, der nicht ins offene Messer laufen will. „Je länger wir ohne Gegentor bleiben, desto besser werden unsere Chancen“, glaubt Linstaedt, der sein Team erneut umstellen muss.
Kamen gehört für Linstaedt zu den drei Topteams der Liga. Der RWW-Coach fährt mit Respekt zum Aufsteiger, der mit Demir, Gohr und Kara drei Spieler in seinen Reihen hat, die schon fünf Mal getroffen haben. Da wird die Westönner Defensive Schwerstarbeit leisten müssen. „Mir ist wichtig, dass wir nach 90 Minuten den Platz erhobenen Hauptes verlassen können“, sagt Linstaedt, für den das Ergebnis dann zweitrangig ist.
Personal: RWW: Nicolai, Schwarze, Schumacher sind fraglich. Franke, Bauer, Gließner und Schröer fehlen.
Bezirksliga 7: ASK Ahlen – SG Oestinghausen, So, 15 Uhr, Rasen Sportpark Nord. Zu einem Aufsteiger geht es am Sonntag für die Ahse-Kicker – aber zu keinem normalen. Denn die Ahlener stehen auf dem ersten Platz, verfügen über einen hochkarätigen Kader. „Das ist ein einfaches Spiel für uns, wir haben in der jetzigen Phase nichts zu verlieren“, sagt SGO-Trainer Dierk Meincke entsprechend. Kampflos die Punkte abgeben will der Vorletzte aber nicht: „Wir werden kämpferisch alles heraushauen“, sagt der Trainer vielmehr.
„Die haben 20 neue Leute im Sommer geholt und können noch zwei Spieler an den SV Hilbeck abgeben“, beschreibt Meincke den starken Kader des Gastgebers, der seine ersten vier Spiele bei 15:1 Toren allesamt gewonnen hat. Den „Sechser“ Budak hebt er als Kopf der Mannschaft ebenso hervor wie Linksfuß Kaya in der Spitze. Mit „Vollgas“ will Meincke mit seiner Mannschaft dagegenhalten, dabei hofft er auf eine bessere Defensivleistung als zuletzt. „Wir müssen hinten härter am Mann sein, mehr nach vorne verteidigen“, soll den spielstarken Gastgebern wenig Raum gegeben werden. Die Zahl der individuellen Fehler müsse reduziert werden. Auf der anderen Seite hofft der Trainer der Lippetaler auf eine bessere Chancenverwertung als zuletzt.
Meincke wünscht sich, dass seine Spieler ihre Trainingsleistungen auf den Platz bringen. „Die Stimmung im Training ist gut“, erklärt er. „Wir werden eine gute Truppe auf den Platz bekommen, auch wenn ein paar Urlauber fehlen und ein paar Spieler angeschlagen sind“, sagt er zur personellen Lage.
Bezirksliga 7: TuS Wiescherhöfen – SW Hultrop, So, 15.15 Uhr, Wielandstraße. Ein Duell auf Augenhöhe erwartet Hultrops Spielertrainer Tobias Edler beim Landesliga-Absteiger.
Der ist nach dem Rückzug im Lauf der Saison und einem Komplett-Umbau in ruhigeres Fahrwasser gekommen und hat gegen einen Teil der Gegner, die der SWH auch schon hatte, fünf Zähler gesammelt. Grundsätzlich seien diese und auch die folgende Partie gegen Beelen „Spiele, in denen wir punkten sollten“, sagt Edler nach den beiden jüngsten Siegen in Serie.
Um in Hamm bestehen zu können, wünscht sich Edler einen konzentrierten Auftritt von Beginn an. Denn es würde nicht immer gut gehen wie zuletzt beim 2:1 gegen Neubeckum, wenn man erst zur Pause mit dem richtigen Fußballspielen anfängt. Edler weiß, dass Wiescherhöfen über gefährliche Offensivspieler und einen „guten Ballverteiler“ verfügt.
Wie sein Team taktisch die Auswärtsaufgabe angeht, entscheidet sich noch. Edler fehlte unter der Woche krankheitsbedingt. „Ich tausche mich meinem Kapitän und Co-Trainer aus, ob wir wieder so früh anlaufen wie zuletzt. Für mich wird es wohl nicht für 90 Minuten reichen“, sagt der Torjäger. Gleiches gilt für Ruhsen Celik.
Personal: Reder, Fröhlich (wieder dabei), Celik, Edler (beide angeschlagen), Kux (krank).
Bezirksliga 4: TuS Bremen – SuS Langscheid/Enkhausen, So, 15 Uhr, Husarenstadion. Ein weiteres Kellerduell steht für den Aufsteiger aus Bremen an. Denn gegen den punktlosen Tabellenletzten aus Sundern geht es für das Team von Trainer Eren Temiz darum, angesichts der eigenen drei Punkte den Kontakt ans untere Mittelfeld herzustellen und gleichzeitig einen Kontrahenten im Kampf um den Klassenerhalt auf Distanz zu halten.
„Dabei ist das eine Mannschaft, die ihre Qualität hat. Aber sie sind bislang unter ihren Möglichkeiten geblieben und das wollen wir ausnutzen“, sagt TuS-Trainer Eren Temiz. Der Gast hat bereits acht Gegentore kassiert – ein Ansatz. Doch Bremens Trainer bemängelte auch speziell bei der 1:3-Niederlage bei der SG Winterberg/Züschen in der Vorwoche die mangelnde Effektivität seines Teams im Abschluss. „Immerhin erspielen wir uns ja die Chancen. Aber wir müssen effektiver werden und die nötige Coolness zeigen“, sagt Temiz auch angesichts der bislang erst vier erzielten Treffer.
Sein Team muss zudem die nötige Balance zwischen Angriff und Verteidigung finden. „Im ersten Heimspiel haben wir einen Denkzettel bekommen“, sagt der Trainer mit Blick auf die 1:5-Niederlage gegen den FC Neheim-Erlenbruch, als sein Team durch sorgloses Verteidigen früh ins Hintertreffen geriet.
Immerhin hofft er auch darauf, dass durch die zwei Rückkehrer Niklas Bork und Tugay Degirmencioglu die defensive Stabilität zunehmen wird. Damit sollen die Kreise des früher höherklassig spielenden Angreifers Zekovic und von Spielmacher Kessler eingedämmt werden. „Ich sehe sie jetzt aber nicht als Übermannschaft“, sagt Temiz, der auf Luca Giannotto verzichten muss.
Personal: TuS: Bork, Degirmencioglu, Haake (alle wieder dabei), L. Giannotto (Urlaub).