Wie überraschend kam für Sie der Trainerwechsel? Hatten Sie irgendwie das Gefühl, dass der Vorgänger nichts mehr bewegen kann?
Frank Vollenberg: Ich habe ein enges Verhältnis zu Achim, keine Frage. Aber ich kann auch die Sicht des Vereins verstehen. Irgendetwas musste passieren. Das war irgendwo logisch. Der Auftritt gegen SW Hultrop hat nicht gefallen.
Tobias Edler: Nein, das Gefühl hatte ich nicht. Wir alle lieben Alex Pahl. Das war ja für ihn eine schwierige Situation, er hatte ja nicht viele fitte Spiele, hat daher nie das volle Potenzial gehabt. Da war er der Leidtragende, das tut uns allen weh. Wir wollten mit ihm den Erfolg.
Was wollen Sie ändern, bzw. was muss sich ändern? Letztlich haben doch auch Dinge wie Verletzungspech eine große Rolle gespielt beim bisherigen Abschneiden, auf das ein Trainer keinen Einfluss hat.
Vollenberg: Bei Hultrop haben nach dem Trainerwechsel alle auf Wiedergutmachung gebrannt. Ich bin Sönneraner durch und durch. Die Art und Weise, wie man spielt, gibt den Ausschlag bei uns. Verlieren kann man, aber man muss alles gegeben haben.
Klar haben wir ein bisschen einen Aderlass, vielleicht kommen die Verletzungen durch die Corona-Pause. Ich spiele 14, 15 Jahre, hatte noch nie so Probleme wie jetzt mit dem Oberschenkel.
Edler: Wir haben schon Sonntag gesehen, dass ein Ruck durch die Mannschaft geht. Wir müssen in allen Spielen kämpfen, müssen positiven Stress erzeugen. Sonntag in Sönnern haben wir das erste Mal seit Langem wieder zweimal geführt.
Hat der Trainerwechsel schon etwas bewirkt in den wenigen Tagen, hat sich die Stimmung im Kader und im Umfeld schon geändert? Und wie beurteilen Sie die Aussichten für den Rest der Saison?
Vollenberg: Das sehe ich am Donnerstag, das hat aber dann nicht viel mit dem Trainerwechsel zu tun. Wir sind selber enttäuscht von unserem Abschneiden. Wir sind alle zusammen aufgestiegen, alle sind befreundet. Jetzt müssen wir den Bock umstoßen nach zwölf Spielen ohne Sieg. Es braucht mehr Ernsthaftigkeit und Fokus, vielleicht muss auch mal ein Schweinesieg mit Glück her.
Edler: Der Wechsel ist ja erst fünf Tage her. Wir haben am Dienstag einigermaßen gut trainiert, da war Feuer drin. Die Jungs freuen sich auf das Spiel gegen Freckenhorst. Wo die Reise hingeht, werden wir aber erst in einigen Wochen sehen, wenn die englischen Wochen vorbei sind. Das wird anstrengend, zehrt an den Kräften. Wir müssen dosiert trainieren.
Werden Sie über die Saison hinaus als Trainer oder Co-Trainer (mit-)verantwortlich sein oder wie langfristig ist Ihr Engagement geplant?
Vollenberg: Das entscheidet der Verein und jetzt kann man noch nichts sagen. Ich werde auf jeden Fall weiterspielen, und das in Sönnern. Der Verein liegt mir am Herzen. Jetzt ist aber erst einmal die momentane Situation wichtig.
Edler: So weit ist noch nicht geplant. Die Überlegungen bei Frank Schenkel (Vorsitzender, Anm. d. Redaktion) und Sascha Roreger (Sportlicher Leiter, Anm. d. Redaktion) laufen. Ich habe selber noch keine Gedanken daran verschwendet. Wir müssen erst einmal unsere Leistung auf den Platz bringen. Das werden sehr intensive Wochen, in der auch die Familie leiden wird.
Ich selber habe keinen anderen Verein, wo ich hin möchte. Aber jünger wird keiner.