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Abstiegskampf pur sorgt in Sönnern für Hochspannung - Entscheidung über Spielaustragung ist gefallen

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Von: Frank Zöllner, Michael Rusche, Frank Düser

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Tobias Edler wird am Sonntag als spielender Trainer von SW Hultrop fungieren.
Tobias Edler wird am Sonntag als spielender Trainer von SW Hultrop fungieren. © Rusche

[update] Zwei Derbys sowie Heimspiele für SG Oestinghausen und SVW Soest stehen am Sonntag im Plan der heimischen Bezirksliga-Fußballer. Abstiegskampf pur steht am Sonntag an. Die Gäste erlitten am Donnerstag im Nachholspiel gegen Neubeckum einen Rückschlag, während Sönnerns Nachholpartie gegen Hamm II wegen Unbespielbarkeit des Platzes ausfiel. Nun steht fest: „Wir spielen“, sagt Frank Vollenberg.

SC Sönnern – SW Hultrop, So, 15 Uhr, Türkenplatz. Der spielende Sönneraner Co-Trainer Frank Vollenberg hofft, dass Trainer Achim Hering nach einer Corona-Infektion freigetestet am Rand stehen kann. „Die Wetterprognosen sind ja etwas günstiger“, sagt er.

Sein Team ist elf Spiele ohne Sieg, verlor in dieser Zeit neunmal. Hultrop verlor alle fünf Partien in diesem Jahr – das hat zur Folge, dass beide Teams gleichauf mit 19 Punkten dastehen und schon fünf Punkte Rückstand auf die davor platzierten Teams haben. Stand jetzt bedeutet das: Entweder SW Hultrop oder SC Sönnern schafft den Klassenerhalt. Die Negativserie beim SC Sönnern lag auch daran, dass der routinierte Stürmer Vollenberg (elf Saisontore) und auch die beiden Offensivkräfte Lukas und Julius Lohmann lange Zeit verletzt fehlten.

Und die Gastgeber haben aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen – sogar „eine ganz große“, wie Vollenberg sagt. Denn die 3:4-Hinspielniederlage bei ersatzgeschwächten Hultropern sei „die mit Abstand schlechteste Saisonleistung“ gewesen, erinnert sich der Stürmer mit Grausen.

Er erwartet, dass nun die Sönneraner Tugenden wie Kampf und Einsatz hervorgeholt werden: „Das ist ein Derby und das waren immer gute Duelle. Das wird ein schöner Fight. Wir müssen mit vollem Einsatz, aber kühlem Kopf agieren.“ Er weiß, wie etwa Hultrops Top-Torjäger Tobias Edler (15 Saisontore) eingesetzt wird. Der fehlte seinem Team schmerzlich am Donnerstag wegen einer Gelbsperre.

Edler, der am Sonntag nach der Trennung von Alex Pahl als spielender Interimstrainer fungieren wird, sieht das Spiel weniger als Duell der Torjäger, sondern in erster Linie als den Kampf um drei ganz wichtige Punkte. Denn auch er fürchtet, dass sich nur einer der beiden Kontrahenten wird retten können. Umso mehr ärgerte er sich im Nachhinein über seine „unnötige gelbe Karte“ im Spiel in Soest. „Das tut dann weh, dass ich gegen Neubeckum nicht helfen konnte“, sagt er zur 1:3-Niederlage vom Donnerstag. Warum die Mannschaft zwei verschiedene Gesichter zeigt, kann er sich nicht erklären.

„Ich freue mich auf das Duell mit Frank, der ist ein sehr guter Stürmer, der weiß, wo er stehen muss“, sagt Tobi Edler zu seinem Gegenpart auf Sönneraner Seite, wobei ja im Moment Simon Bonk „rückrunden-technisch unser Top-Torjäger ist“ und nicht er selber. Aber wie gesagt: Am Ende geht es um die Punkte und nicht darum, wer die Tore schießt...

Hält gute Serie der Sportfreunde gegen Westönnen auch am Sonntag?

RW Westönnen – SF Ostinghausen, So, 15 Uhr, Am Bahndamm. Ein gutes Fußballspiel ist zu erwarten, wenn ein weiteres Derby am Bahndamm ansteht. Beide Mannschaften liegen punktgleich (33) im oberen Drittel der Tabelle. Beide Mannschaften schießen im Schnitt rund zwei Tore pro Spiel. Beide Mannschaften kennen sich gut und ein torreiches Spiel ist durchaus wahrscheinlich. Auf dem Papier hat der Gast einen kleinen Vorteil, denn die letzten drei direkten Duelle gewannen alle die Sportfreunde – immer mit drei Toren Unterschied.

„Ostinghausen ist ein sehr unbequemer Gegner, der in durchgehend gut besetzt ist und einige Spieler im Kader hat, die individuell kaum zu neutralisieren sind“, lobt RWW-Trainer Christoph Linstaedt den Gast. „Wir haben zuletzt gegen die immer schlecht ausgesehen, haben in Ostinghausen beim 1:4 eines unserer schlechtesten Saisonspiele abgeliefert“, erinnert sich der Coach nur ungern ans Hinspiel.

In Cappel jubelten Tom Franke und Lars Schröder über einen Sieg.
In Cappel jubelten Tom Franke und Lars Schröder über einen Sieg. © Rusche, Michael

Auf der anderen Seite machte sein Team am letzten Wochenende in Telgte (4:0) eines der besten Saisonspiele – taktisch stark und sehr effektiv. Dagegen monierte Linstaedt einige Phasen aus dem Duell gegen Wolbeck (2:2) am Mittwoch. „Da sind wir gut ins Spiel gekommen, haben aber etwa nach 15 Minuten den Faden verloren. Dafür war die zweite Halbzeit wieder ganz okay“, sagt Linstaedt, der sein Team erneut umstellen muss. „Leider haben wir weiterhin personelle Probleme, müssen Spieler bringen, die eigentlich noch nicht für 90 Minuten vorgesehen sind“, sagt Linstaedt, der selber angeschlagen ist.

„Wenn wir uns auf das Spiel fokussieren, an die Telgte-Leistung anknüpfen, dann ist es sicher möglich, zu punkten. Doch dazu brauchen wir am Sonntag sicher eine höhere Effizienz vor dem Tor“, sagt Linstaedt, der ein schweres Spiel erwartet.

SFO-Trainer Rüdiger Hötte, der am Sonntag noch einmal erkrankt fehlen wird, ist nach dem guten Spiel seiner Mannschaft in Freckenhorst auch vor dem Westönnen-Spiel zuversichtlich. „Grundsätzlich wäre ich heute mit einem Punkt zufrieden, doch haben wir zuletzt gegen die Rot-Weißen immer gut ausgesehen. Vielleicht geht auch mehr“, sagt Hötte, der den Tabellennachbarn sehr schätzt. „Die stehen schon seit Jahren oben in der Bezirksliga.“

Seine Mannschaft sei in Freckenhorst nicht die schlechtere Mannschaft gewesen, auch wenn die Partie 0:1 endete. „Da wir personell mit Franke, Wieling und Nouhi wieder mehr Möglichkeiten haben werden, bin ich ganz zuversichtlich, dass wir eine gute Mannschaft auf den Platz bringen, die sicher in der Lage sein kann, in Westönnen zu punkten. Eigentlich liegt uns die Spielweise der Gastgeber, wie die letzten Ergebnisse zeigten. Doch“, warnt Hötte, „jedes Spiel läuft anders und die Tagesform spielt auch am Sonntag eine große Rolle.“

SV Westfalia Soest erwartet einen spielstarken Gegner

SVW Soest – TuS Germania Lohauserholz-Daberg, So, 15.15 Uhr, Kunstrasen Jahnstadion. Fünf Spiele ohne Niederlage stehen bei den Gästen aus Hamm zu Buche. Zuletzt gab es ein 4:4 gegen Oestinghausen. Da Lohauserholz durchaus spielstark ist und sich eher nicht hinten reinstellt, ist ein gutes Spiel zu erwarten.

„Die Gäste haben ein spielstarkes Mittelfeld und einen sehr gefährlichen Sturm, da müssen wir 90 Minuten hellwach sein“, warnt SVW-Trainer Ibou Mbaye sein Team. Uzungelis sowie Adem und Semir Burnic ziehen die Fäden im Mittelfeld und vorne ist besonders Riemer (17 Tore) nicht aus den Augen zu lassen, doch auch Breitländer (12 Tore) ist gefährlich. Mbaye kennt den Gegner und will nach einer Video-Analyse des Spiels der Gäste gegen Oestinghausen letzte taktische Schlüsse ziehen.

Dabei hat Mbaye am Sonntag eine schwere Aufgabe, denn der Kader ist weitestgehend komplett. Zwar muss er für den gesperrten Becker auf der rechten Seite eine Lösung finden, doch gibt es hier verschiedenste Möglichkeiten, je nach taktischer Ausrichtung. Interessant dürfte die Nominierung im Sturm werden. Torjäger Mario Jurss ist wieder fit, Stellvertreter Christoph Rüther war zuletzt gut in Form und Routinier Lukas Brenk ist immer eine Anspielstation. Lässt der Coach alle drei spielen oder muss einer dieser Angreifer zunächst auf die Bank?

„Wichtig ist, dass wir unser Spiel durchbringen und dem Gegner sofort klar machen, wer hier der Hausherr ist“, setzt Mbaye auf den zwölften Heimsieg im zwölften Spiel, bei allem Respekt vor dem Gegner.

Schlusslicht aus Sünninghausen zu Gast bei SG Oestinghausen

SG Oestinghausen – BW Sünninghausen, So, 15 Uhr, an der Gemeinschaftshalle. Seit Ende Februar musste SGO auf ein Heimspiel warten – nun gibt es gleich zwei binnen drei Tagen. Nach dem überragenden 7:0 im Nachholspiel gegen den SVE Heessen ist der Gastgeber gegen das Schlusslicht natürlich haushoher Favorit. „Aber wir müssen auf der Hut sein. Sie haben den Trainer gewechselt und sich noch nicht aufgegeben“, sagt Oestinghausens Trainer Dierk Meincke.

Aber er weiß auch aus dem Hinspiel, wie sein Team erfolgreich spielen kann: „Wir müssen wie auch gegen Heessen im Offensivspiel mit wenig Kontakten agieren. Das tut ihnen weh, da sind sie nicht ganz so handlungsschnell“, sagt Meincke und baut auch darauf, dass Nick Weber weiter Lust am Tore schießen hat – wie seine sechs Tore in den jüngsten beiden Partien belegen.

Am Freitag stand zudem nur ein lockeres Training mit hohem Spaßfaktor an.

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