Eine „Standard“ brachte den SCS zurück: Hardes brachte eine Ecke von rechts auf den kurzen Posten, wo Frank Vollenberg mit dem Kopf zu Stelle war. Dieses Tor gab jede Menge Auftrieb, elektrisierte Sönnern. Zwei Minuten später legte Lohmann den Ball einmal per Kopf ab, Vollenberg eroberte ihn gegen vier Gegenspieler. Und drosch ihn aus der Drehung in den Winkel. Starkes Tor und der endgültige Wachmacher. Plötzlich hatte Sönnern das Spiel im Griff, erarbeitete sich eine Chance nach der andern. Und arbeitete am Wunder. Das nahm Gestalt an in Figur von Frank Vollenberg mit dem Halbzeitpfiff. Wieder eine Ecke von Hardes, diesmal von links. Wieder war Vollenberg da mit dem Kopf und drehte das Spiel endgültig.
Mit der Pausenführung hatte der SCS sein Ziel vorübergehend erreicht. Mit den drei Punkten hätte Sönnern sein Endspiel am kommenden Wochenende im Fernduell mit Cappel gehabt. Drensteinfurt führte zu diesem Zeitpunkt selbst 1:0, wäre raus gewesen aus dem Abstiegskampf.
Doch Sönnern konnte das eigene Niveau nicht halten, nach Wiederbeginn. Hardes hatte noch einen gefährlichen Schuss nach gut 50 Minuten, danach kam offensiv lange Zeit nicht mehr viel vom SCS an. Es entwickelte sich ein intensives Spiel, ein Abnutzungskampf im Mittelfeld, bei dem nach und nach klar wurde, dass Cappel offensichtlich die bessere Physis hatte. Nach einem Ballverlust Sönnerns an der Mittellinie lief Pieper den Gästen auf dem linken Flügel davon und überwandt Keeper Beckmann zum 3:3. Riesen-Jubel bei den Gastgebern, die zu diesem Zeitpunkt gerettet waren.
...zur Niederlage in Cappel: „In der zweiten Hälfte haben wir so wenig gegen gehalten. Ich versteh das nicht. Wenn wir so zurückkommen, muss das doch etwas freisetzen. Aber man muss auch sagen, dass Cappel in der zweiten Hälfte einfach abgezockter war als wir. Und wir haben nicht nachgelegt.“
.... über den nun feststehenden Abstieg: „Ich hätte gerne nächste Woche noch ein Endspiel gehabt, aber jetzt ist es so passiert. Vielleicht ist der Abstieg jetzt der richtige Schritt. Was wir insgesamt gezeigt haben, ist einfach nicht bezirksligatauglich. Nur mit Leidenschaft zu spielen, das reicht dann irgendwann einfach nicht mehr. Dann fehlt es irgendwann an Qualität.“
Und was kam von Sönnern als Reaktion? Nicht mehr viel. Stattdessen legten die Gastgeber nach, wenn auch etwas glücklich. Eine Rückgabe von Ansahl traf Glennmeyer so merkwürdig, dass der Ball mit viel Drall an Verteidigern und Torwart vorbei ins Tor trudelte. 4:3. Die Kreisliga war ganz nah für Sönnern, das zumindest noch mal versuchte, mit hohen Bällen zu arbeiten. Vollenberg wurde nun jedoch doppelt und dreifach bewacht, so dass es nur ein paar wenige gefährliche Momente gab. Einmal fehlten Langenhorst nur die berühmten wenigen Zentimeter. Da lief schon die 90. Minute und auf der Gegenseite musste Beckmann sein ganzes Können aufbieten, um das 5:3 zu verhindern. Wenig später sackten die Sönneraner auf dem Platz zusammen.
Tore: 1:0 Hasel (7.), 2:0 Hasel (29.), 2:1 Vollenberg (31.), 2:2 Vollenberg (34.), 2:3 Vollenberg (45.), 3:3 Pieper (64.), 4:3 Glennmeyer (79.).