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Trauer in Sönnern, Hultrop jubelt trotz Pleite, spektakuläre Tore, Hattrick und Comeback-Siege

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Von: Thomas Müller, Frank Zöllner, Michael Rusche

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Dennis Bauer, RW Westönnen, Fußball, Torjubel
Der unglaubliche Dennis Bauer: Mit seinem Knaller aus spitzem Winkel sorgte er für den Heimsieg der Rot-Weißen, die sich in diesem Moment auch gut in Grün machen würden. © Müller, Thomas

Der Abstieg für den SC Sönnern aus der Bezirksliga rückt näher, Hultrop jubelt dagegen trotz einer Niederlage. Sieg, SGO und SFO siegten nach Rückständen. Und auch Westönnen jubelte.

TuS Freckenhorst – SC Sönnern 5:0 (4:0).

Der SC Sönnern taumelt dem Abstieg entgegen. Zwar verlor der direkte Konkurrent aus Cappel auch, der Rückstand beträgt aber weiter sechs, bzw. acht Punkte (inklusive schlechterem Torverhältnis) auf das rettende Ufer bei noch drei ausstehenden Spielen.

Beim Tabellenzweiten gab es für die Gäste nichts zu holen. Am Tag vor der Partie verletzte sich Spielertrainer Frank Vollenberg am Knöchel und so fiel der treffsichere Angreifer kurzfristig aus.

Dazu saßen vier verletzte Spieler auf der Bank – also waren die Auswechseloptionen nicht existent. Das alles musste Vollenberg natürlich anführen, wollte dies aber nicht als Entschuldigung wissen. „Die haben uns komplett auf links gedreht“, sagte der verletzte Spielertrainer. „Sie waren eine Klasse besser“, musste Vollenberg erkennen.

„Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber wenn wir so wie heute weiterspielen, wird es nichts mit dem Klassenerhalt“, gibt sich Vollenberg pessimistisch.

SG Telgte – SW Hultrop 6:1 (3:1).

Keine Chance hatten die Hultroper beim Tabellendritten, jubeln durften sie dennoch. Schon in der Pause war durchgesickert, dass Sönnern in Freckenhorst klar zurücklag und wohl verlieren würde – damit hatte SWH den Klassenerhalt sicher.

„Wir hatten nominell zwei Verteidiger und dann schied einer davon, Thomas Gottwich, noch mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus, sodass Linus Hampel nach zehn Wochen, ohne viel auf dem Grün gewesen zu sein, spielen musste“, beschrieb Spielertrainer Tobias Edler die personelle Misere bei seiner Mannschaft, die auch keine „Sechser“ auf dem Platz hatte. So war es fast unmöglich, die starke Offensive des Gastgebers in den Griff zu bekommen. Gut war zwar die Phase vor dem 1:1 durch Bzeni nach schönem Angriff, aber fast im Gegenzug brachte Malaj „in Robben-Manier“, so Edler, Telgte wieder in Führung. „Gerade, als wir auf einem guten Weg waren“, ärgerte sich der Spielertrainer, „wir wollten es aus eigener Kraft schaffen.“

Doch noch vor der Pause kassierten die Lippetaler auch das 1:3 – damit war die Luft ein wenig raus. Letztlich sei der Telgter Sieg nie gefährdet gewesen, obwohl Bzeni vor dem 1:1 noch einmal den Pfosten getroffen hatte. „Wir hatten eine Kabinenansprache wie in Wolbeck, als wir das Spiel mit einer starken zweiten Halbzeit gedreht hatten. Aber diesmal hatten wir eine andere Lage“, so Edler noch einmal zur Personalnot – die vor dem Derby in einer Woche gegen Ostinghausen nicht besser werden wird, eher das Gegenteil.

SF Ostinghausen – SV Neubeckum 6:2 (1:1).

Ein früher Rückstand brachte die Mannschaft von Trainer Rüdiger Hötte nicht aus der Fassung. Wie aus dem Nichts traf Torjäger Davin Wöstmann bereits in der fünften Minute. Danach sahen die Zuschauer ein Spiel fast nur in eine Richtung. Angriff um Angriff rollte auf das Neubeckumer Tor zu. Aber der Kasten der Gäste schien lange wie vernagelt. Bis sich Malte Wieling aus über 20 Metern ein Herz fasste und ins Eck traf. Schon vor der Pause hätte Ostinghausen klar führen können.

„Neubeckum hat mit den Elfmetern drei Torschüsse und macht daraus zwei Tore. Wir hätten auch zehn oder zwölf Tore schießen können, aber das war schon okay. Wir haben die Bälle gut in die Schnittstellen gespielt, Friedrich Bömer Schulte hatte da wieder eine tolle Quote“, war Rüdiger Hötte mit der Leistung und auch mit der Höhe des Sieges letztlich einverstanden.

Zwei Neue für Ostinghausen

Am Rande der Partie gegen Neubeckum gab Marvin Knaden von den SFO zwei Neuzugänge bekannt. Vom Bezirksligisten RW Mastholte kommen Angelo Campagna (rechte Seite) und Luca Mazziotti (Sturm) nach Ostinghausen. Mit weiteren Spielern sei der Verein im Gespräch. Abgänge sind Moussa Kourouma (SC Lippetal) und Michael Kutzera (hört auf).

RW Westönnen – TuS Lohauserholz 2:1 (1:0).

Dennis Bauer brüllte die Freude heraus, die Erlösung pur. Der Westönner Angreifer hatte mit einem Wahnsinnstor zehn Minuten vor Schluss seine Mannschaft wieder in Führung gebracht. Er hatte einen lang gechipten Ball erlaufen auf dem linken Flügel, der fast schon zu weit innen in den Strafraum gespielt war. Und er drosch den Ball aus spitzem Winkel einfach direkt aufs Tor.„Ich wollte ihn voll auf den Torwart ziehen“, berichtete Bauer, dass da durchaus Absicht hinter steckte. Doch statt dass der Schuss dem Torwart Mühe bereitete, schlug der mit Schmackes im langen Eck ein. Der Keeper war nämlich völlig überrascht worden und hatte die kurze Ecke geöffnet.

„Wir sind mental einfach müde, es ist schwer so ein Spiel“, sagte Christoph Linstaedt. „Wir müssen uns jetzt wieder sammeln und so sehen, dass wir uns körperlich stärken für das Spiel gegen Sünninghausen.“ Danach folgt schon die nächste englische Woche: das Pokal-Endspiel gegen die SF Ostinghausen wartet.

SuS Cappel – SG Oestinghausen 2:4 (2:0).

Hochverdient und dennoch spektakulär setzte sich SGO durch. „Wir haben tollen Fußball gespielt, das konnte man sich gut anschauen. Der Sieg war hochverdient“, lobte Trainer Dierk Meincke sein Team, das allerdings zur Pause ein Problem hatte: „Wir lagen 0:2 hinten und wussten eigentlich nicht warum“, so Meincke, der bis dahin schon eine Vielzahl dicker Chancen für seine Mannschaft durch Senk, Vogel oder Ustaoglu gezählt hatte. Der SuS erwies sich neben seiner extrem destruktiven Spielweise auch als sehr effektiv: Viele lange Bälle auf Ansahl waren das Rezept. Einen machte der Stürmer fest und bediente Nonnast zum 1:0. Beim 2:0 pennte SGO bei einer Ecke, hätte da aber schon das Spiel gedreht haben müssen.

Nach der Pause spielte Oestinghausen mehr über die Außen und der auch mit vielen guten Bällen glänzende Vogel glich per Doppelpack aus. „Das zweite Tor war Marke ‘Tor des Monats’“, so Meincke zum starken Volleyabschluss, bei dem er quer in der Luft lag. Das 2:3 durch Ustaoglu leitete Vogel mit einem tiefen Pass auf Senk ein.

Westfalen Liesborn – SV Westfalia Soest 3:5 (3:0).

Bereits am Samstag gewann Meister Soest ein Acht-Tore-Spektakel in Liesborn.

„In der Halbzeit haben wir ein paar Sachen angesprochen, die Einstellung hat mir insgesamt bis dahin nicht so gut gefallen“, berichtet Mbaye. Außerdem brachte er Enno Stemmerich, der sich kurzfristig doch einsatzfähig gemeldet hatte. „Seine Einwechslung hat uns gutgetan“, sagte Mbaye, der auch die Formation umstellte.

Matchwinner war Christoph Rüther, der einen Hattrick innerhalb von neun Minuten erzielte. „Christoph hat es gut gemacht, aber wir haben insgesamt als Mannschaft nach der Pause besser gespielt“, lobte Mbaye, bei dem auch Vladi Kosharnyi im zarten Alter von 43 Jahren in der Schlussphase zum Einsatz kam. Nils Topp machte in 81. Minute den Deckel drauf.

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