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Bezirksligisten: Von der Pflichtaufgabe über die letzte Auswärtsfahrt bis zur maximal schwersten Aufgabe

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Von: Frank Zöllner, Frank Düser

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SW Hultrop und Spielertrainer Tobias Edler müssen sich am Sonntag beim Spitzenreiter VfL Kamen beweisen. © Michael Rusche

In den Bezirksligen steht Hultrop vor der maximalen Aufgabe, SFO vor einer Pflichtaufgabe, RWW vor schweren Aufgabe, Bremen letztmals vor einer Auswärtsaufgabe.

Kreis Soest - Oben trifft unten: Hultrop muss zum Spitzenreiter, SFO erwartet das Schlusslicht. RWW steht vor einem Verfolgerduell und SGO will seinen Lauf fortsetzen. Bremen tritt letztmals auswärts an - in diesem Jahr. Und Hilbeck hofft auf die Trendwende.

Bezirksliga 7: VfL Kamen – SW Hultrop, So. 15.15 Uhr auf Kunstrasen, Ängelholmer Straße.

Der Aufsteiger schoss in den letzten vier Spielen 34 (!) Tore, also 8,5 im Schnitt. Immerhin gab es einmal vier Gegentore, doch da gewann der VfL 7:4. Ansonsten noch 7:0 (gegen Ahlen), 9:0 gegen Neubeckum und letzte Woche 11:0 in Wiescherhöfen. 69 Tore in 13 Spielen sind Liga-Bestwert. Lediglich die Abwehr ist bei 22 Gegentoren nicht immer sattelfest. In der Torjägerliste belegen Demir, Duman und Kara die ersten Plätze. Mit Lindner spielt ein ehemaliger Regionalliga-Spieler in der Defensive. Immerhin, Hultrop ist klarer Außenseiter und hat nicht viel zu verlieren.

Nur wenn es Hultrop gelingt, die Räume eng zu machen und das Spiel möglichst weit vom eigenen Tor wegzuhalten, ist eine Überraschung möglich. Das Kamen verwundbar ist, zeigen die Niederlagen gegen Westönnen (2:5) und in Ostinghausen (1:4). Doch müssen die abstiegsbedrohten Schwarz-Weißen schon einen fehlerfreien Tag erwischen – zumal sei mit 49 Gegentoren die drittschlechteste Abwehr der Liga stellen.

„Mit uns rechnet keiner, das kann unsere Chance sein“, ist SWH-Spielertrainer Tobias Edler vorsichtig optimistisch. Er kennt die Qualität von Kamen und besonders die Gefährlichkeit in der Offensive. „Die haben vier Spieler, die zweistellig getroffen haben. Das wird eine ganz harte Nuss“, sagt Edler, der in der Abwehr sehr kompakt stehen will und das bittere 2:5 gegen Heessen nach einer insgesamt guten Vorstellung.

„Wir werden uns weit zurückziehen, werden versuchen, das Spiel engzumachen, und wollen möglichst lange die Null halten. Wenn uns das gelingt, schießen wir sicher auch ein Tor“, hat Edler eine Idee. „Wenn wir versuchen würden mitzuspielen wäre dies das Todesurteil. Wir wollen denen das Leben schwer machen“, sagt Edler, der jeglichen Druck von seinem Team nimmt: „Für uns ist das ein einfaches Spiel, niemand erwartet etwas, die Jungs können locker ins Spiel gehen, sollten aber hoch konzentriert sein, denn Kamen bestraft fast jeden Fehler.

Bezirksliga 7: SF Ostinghausen – SV Neubeckum, So. 14.30 Uhr, Rasenplatz am Waldweg.

Es spricht statistisch nicht viel für die Gäste, die in Westönnen und in Kamen jeweils 0:9 unter die Räder kamen. Vielleicht ist es da gut, dass der Spielgestalter bei den Gastgebern fehlt, Friedrich Bömer Schulte ist gesperrt (5. Gelbe). „Da ist jeder gefragt, da gibt es keine Ausreden“, sagt Trainer Julian Bober, der hofft, dass die Mannschaft sich voll reinhängt.

Zudem ist der Trainer angeschlagen, wird wahrscheinlich von seinem Co-Trainer, Tim Bongert, vertreten. Bongert kommt aus dem Münsterland und stieß zu Beginn der Saison zum Team. „Die Chemie passt, da ist die Mannschaft in guten Händen“, sagt Bober, der versuchen will, dabei zu sein.

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Friedrich Bömer Schulte fehlt den SFO. © Groener, Jürgen

„Wir spielen natürlich auf Sieg, wollen ein frühes Tor“, sagt Bober, der die Mannschaft durch das Fehlen seines Führungsspielers etwas umstellen muss. Da aber Wieling wieder dabei ist, wird wohl Gärtner auf der Sechs spielen und zentral können Erdöl oder Mazziotti die Fäden ziehen. Doch egal, wie das Team aufläuft, ein Sieg ist Pflicht.

Bezirksliga 7: RW Westönnen – TuS Freckenhorst, So. 14.30 Uhr auf Kunstrasen am Bahndamm.

Obwohl der Gast nicht mehr so stark ist wie im Vorjahr, stellt das Team einen unbequemen Gegner. Im Vorjahr gab es am Bahndamm eine richtige Klatsche, da gewann Freckenhorst 5:0, führte schon nach acht Minuten 2:0. Da müssen die Westönner am Sonntag hellwach sein. Immerhin ist der damalige Dreifach-Torschütze Schubert nicht mehr dabei.

Christoph Linstaedt, Trainer von RW Westönnen
Christoph Linstaedt, Trainer von RW Westönnen © Thomas Müller

Doch nach sechs Siegen in Folge kann RWW mit breiter Brust auftreten. „Wir dürfen jetzt nicht nachlassen, wenn wir bis zur Winterpause oben dranbleiben wollen“, fordert Linstaedt sein Team. Dabei hat der Trainer am Sonntag wahrscheinlich personell die Qual der Wahl, denn die Trainingsbeteiligung ist sehr gut und viele Akteure drängen in die Startelf.

„Es macht aktuell viel Spaß, mit den Jungs zu arbeiten. Jetzt müssen wir einfach auf diesem Niveau weitermachen“, fordert Linstaedt sein Team.

Bezirksliga 7: TuS Lohauserholz – SG Oestinghausen, So. 15 Uhr, Kunstrasen Am Hahnenbach.

Es ist ein Duell zweier Tabellennachbarn im Mittelfeld. Und genau ein Spiel auf Augenhöhe erwartet SGO-Assistenztrainer Carsten Scholle. „Wir sind ungefähr auf einem gleichen Level. Lohauserholz ist ein unbequemer Gegner. Es wird auf die Tagesform ankommen und darauf, wer es besser annimmt“, glaubt Scholle.

Er ist am Sonntag aus privaten Gründen genauso wie sein Sohn Niklas und Ruben Brinker nicht da, das Trio ist zum NFL-Spiel zwischen Tampa Bay und Seattle nach München gefahren, „um dort ein wenig von der Stimmung aufzusaugen“, wie Scholle erklärt.

Fußball, Thomas Wellie, SG Oestinghausen
Thomas Wellie © Rusche, Michael

So ist im Hammer Westen Thomas Wellie allein verantwortlich, weil ja auch Cheftrainer Dierk Meincke schon erkrankt seit vielen Wochen fehlt. „Niklas Senk hat es als Spieler der Woche ganz gut beschrieben. Wir fangen das auf, weil wir alle enger zusammengerückt sind und Verantwortung übernehmen“, sagt Scholle. Bewiesen hat das Team auch nach dem Derby-Sieg (4:1) gegen den SV Hilbeck zum Kirmesauftakt den Zusammenhalt, als es geschlossen zum Rummel ging. „Die Gemeinschaft ist im Moment sehr gut“, sagt Scholle.

Die Schwarz-Gelben wollen den Schwung aus den jüngsten drei Siegen mitnehmen und mit einem Sieg am Gastgeber vorbeiziehen. Allerdings ist die personelle Lage angespannt, da neben Scholle und Brinker sechs weitere Spieler ausfallen und weitere angeschlagen sind.

Bezirksliga 4: SG Serkenrode/Fretter – TuS Bremen, So, 14.30 Uhr, Kunstrasen Fretter, Giebelscheidstr.

Das letzte Auswärtsspiel des Jahres führt den Aufsteiger 60 Kilometer weit in den Finnentroper Ortsteil Fretter.

Die abstiegsbedrohten Gäste könnten mit einem weiteren Erfolg, es wäre der fünfte, die Abstiegsplätze verlassen und Kontakt ans untere Mittelfeld herstellen. „Wir werden uns den Hintern aufreißen, damit sich die Fahrtstrecke auch lohnt“, sagt Bremens Trainer Eren Temiz. Das jüngste 0:5 gegen den Spitzenreiter TuS Sunden aus der Vorwoche ist abgehakt. „Das Spiel haben wir relativ gut weggesteckt. Es war bislang der beste Gegner. Auch wenn nach vorne gar nichts ging, haben wir in der zweiten Halbzeit mehr Elan gezeigt. Daran wollen wir anschließen“, sagt Temiz.

Bezirksliga 4: TuS Bremen - BC Eslohe 5:2 (2:0).
Stanley Josephs (Mitte) Einsatz ist fraglich. © Zöllner

Nicht dabei sein wird Stefano Giannotto, der wegen seiner Schulterverletzung in diesem Jahr kein Spiel mehr machen soll, um die Verletzung bis zur zweiten Saisonhälfte auszukurieren. Auch Dominik Zorn, der nach einer Langzeit-Verletzung zuletzt erste Gehversuche in der Reserve unternommen hatte und wieder an das Team herangeführt werden sollte, fehlt aus familiären Gründen.

Bezirksliga 7: BW Beelen – SV Hilbeck, So, 14.30 Uhr, Kunstrasen RS-Arena.

Wieder steht für den SV Hilbeck ein Duell gegen einen direkten Tabellennachbarn an, der mit einem Sieg überflügelt werden könnte. Diese Konstellation gab es zuletzt auch in den Partien gegen Wolbeck, Freckenhorst und SG Oestinghausen – und gingen allesamt verloren. „Aus der Tabellensituation heraus, ist es ein 6 Punkte-Spiel. Wir wollen unbedingt gewinnen und brauchen eine sehr griffige und körperlich robuste Leistung gegen Beelen. Außerdem muss es ein großes Ziel sein innerhalb des Spielverlaufs aus den ersten Chancen mal ein Tor zu machen und in Führung zu gehen“, sagt SVH-Trainer Beck.

So rutschte das Team von Trainer Uwe Beck nach einem Zwischenhoch zuletzt wieder auf den ersten Nichtabstiegsplatz ab, allerdings mit fünf Zählern Vorsprung. Aber auch der gastgebende Aufsteiger wurde in der Tabelle nach einem ordentlichen Saisonstart durchgereicht und liegt auf Platz elf nur einen Rang besser als Hilbeck.

„Beelen ist ein Aufsteiger, der mit viel Euphorie und guten Ergebnissen in die Saison gestartet ist. Es ist eine eklige Truppe, die gut gegen den Ball arbeitet und viel Support von den Fans bekommt“, beschreibt Uwe Beck den Gastgeber.

Freitag, Özkara und Hartmann kehren zurück. Holtz fällt verletzt aus, Ouardi ebenfalls länger, auch Baetzel fehlt und Sascha Schröder ist fraglich.

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