Einstellen müssen sich Teamoffizielle zudem auf eine weitere Änderung. Wird ein Trainer oder ein anderer Teamoffizieller vom Schiedsrichter mit einer Roten Karte des Innenraums verwiesen, führt dieses Vergehen nun automatisch zu einer Sperre für das nächstfolgende Spiel.
Zu den Fakten: In der Rechts- und Verfahrensordnung des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) zum offiziellen Saisonstart am 1. Juli sind die „persönlichen Strafen gegen Teamoffizielle“ unter Paragraf 8a geändert worden. Wird ein Teamoffizieller, beispielsweise der Trainer oder die Trainerin, „vor, während oder nach dem Spiel“ mit einer Roten Karte des Innenraums verwiesen, führt dieses Vergehen „zu einer automatischen Sperre für das nächstfolgende Spiel.“ Weiter heißt es im Paragrafen 8a: „Die Spielleitende Stelle leitet unverzüglich ein Verfahren vor dem zuständigen Sportgericht ein. Geringfügigere Vergehen, die der Schiedsrichter mit einer Verwarnung (Gelbe Karte) ahndet, führen nicht zu weitergehenden Konsequenzen; allerdings ist mit der zweiten Verwarnung im selben Spiel (Gelb-Rote Karte) der Innenraumverweis für die restliche Spieldauer verbunden.“
Grundsätzlich begrüße ich das. Da können sich Fußballer von anderen Mannschaftssportlern, nicht nur Handballern, einiges Abschauen. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Julian Bober, Trainer des Bezirksligisten SF Ostinghausen, findet das gut. „Grundsätzlich begrüße ich das. Da können sich Fußballer von anderen Mannschaftssportlern, nicht nur Handballern, einiges Abschauen. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung.“ „Wenn es hilft, das Fairplay in den Vordergrund zu stellen, dann ist das okay“, sagt auch Niederenses Trainer Michael Gerbracht.
Während die persönlichen Strafen gegen Teamoffizielle damit schon Fakt sind, ist die Regel, künftig fünf statt vier Spielerwechsel vornehmen zu können, noch nicht im Regelwerk verankert. Aber sie wird kommen, weil es sich nur noch um eine Formalität handelt. Die Ausnahmeregelung unter Paragraf 45 (Spielerwechsel) der Spielordnung des WDFV soll in den kommenden Tagen verlängert werden. In der Ausnahmeregelung, die wegen der Corona-Problematik eingeführt worden ist, heißt es noch: „Bei allen Pflichtspielen dürfen während der gesamten Spieldauer vier Spieler ausgewechselt werden. Dieser Austausch ist an keine Voraussetzung gebunden. Ein bereits ausgewechselter Spieler darf nicht mehr ins Spiel zurückkehren. Die eingewechselten Spieler sind nach dem Spiel ordnungsgemäß in das Spielberichtsformular einzutragen. Ein des Feldes verwiesener Spieler darf nicht ersetzt werden. Die Landesverbände können für den Bereich der Kreisligen und Frauen-Bezirksligen ein wiederholtes Ein- und Auswechseln von Spielern zulassen. Für die Spielzeit 2021/2022 gilt: Die Landesverbände können für ihren Zuständigkeitsbereich in Durchführungsbestimmungen beschließen, die Anzahl der Auswechselungen auf fünf Spieler festzulegen.“
Während der Fußballverband Niederrhein von dieser Möglichkeit Gebrauch machte, zur Saison 21/22 seine Durchführungsbestimmungen änderte und so wegen der Corona-Pandemie fünf Wechsel pro Team ermöglichte, verzichtete der FLVW auf diese Möglichkeit. Zur am 1. Juli begonnenen Saison 22/23 aber wird der FLVW nachziehen.
Der Verbands-Fußball-Ausschuss (VFA) des FLVW wird in seinen nächsten Durchführungsbestimmungen mit aufnehmen, dass ab der Saison 2022/2023 fünf Auswechselungen statthaft sind. Das bestätigte die Stabsstelle Kommunikation des FLVW am Montag auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Regeländerung, über die das Fußball-Portal match-day.de als erstes berichtet hatte, wird kommen.
Das ist wirklich super, gerade im Amateurbereich. Wenn die Profis das dürfen, sollte es für die Amateure gelten, auch mit Blick auf die Belastungssteuerung.
„Das ist wirklich super, gerade im Amateurbereich. Wenn die Profis das dürfen, sollte es für die Amateure gelten, auch mit Blick auf die Belastungssteuerung“, sagt Dierk Meincke, Trainer des Bezirksligisten SG Oestinghausen. Er hatte im Vorjahr massiv kritisiert, dass in Westfalen in der vergangenen Saison nur vier Wechsel möglich waren.
Ähnlich äußern sich Julian Bober als Trainer des SGO-Liga-Rivalen SF Ostinghausen und Michael Gerbracht vom A-Kreisligisten TuS Niederense, „Mein erster Gedanke war, dass es vernünftig und fair ist“, sagt Gebracht. „Das kann eine größere Flexibilität bringen und einen auch Taktisch weiterbringen“, meint Bober.
Im Gegensatz zur Bundesliga, in der fünf Auswechslungen in maximal drei Spielunterbrechungen erlaubt sind, soll es nach Informationen unserer Zeitung auf Amateurebene keine dieser Wechselfenster geben. Sprich: Gewechselt werden kann nicht nur in maximal drei Spielunterbrechungen, sondern es kann während der Partie fünfmal pro Team je ein Spielerwechsel vorgenommen werden.