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Ex-Profi Tyrala steigt als Trainer in Oberliga auf - beim eigenen Training - und das ist nicht alles...

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Von: Frank Zöllner

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Aufstieg nach dem eigenen Training: Der TuS Bövinghausen und Sebastian Tyrala sind Westfalenliga-Meister.
Aufstieg nach dem eigenen Training: Der TuS Bövinghausen mit Kevin Großkreutz (links oben) und Sebastian Tyrala (unten in der Mitte) sind Westfalenliga-Meister. © TuS

Sebastian Tyrala ist mit dem TuS Bövinghausen am Donnerstagabend aufgestiegen - ohne selber gespielt zu haben.

Dortmund/Bad Sassendorf - Denn der Zweitplatzierte TuS Hordel verlor im Nachholspiel beim bisherigen Schlusslicht und Fast-Absteiger FSV Gerlingen überraschend mit 0:3 - es war die erste Rückrundenniederlage für Hordel. Damit beträgt der Rückstand auf den Spitzenreiter für Hordel vier Spieltage vor Saisonende 13 Punkte.

„Es kam schon ein bisschen unverhofft. Wir haben die Zwischenstände gehört und nach dem Hordel-Spiel war der Jubel groß. Gefeiert haben wir aber nicht sonderlich, weil ja viele am Freitag arbeiten müssen und wir für Samstag sowieso die Feier geplant hatten“, sagt der frühere Bundesliga-Profi von Borussia Dortmund.

Verdient ist der Titelgewinn mit dem Dortmunder Team, zu dem auch der 2014er Weltmeister Kevin Großkreutz gehört, ohnehin: „Wir sind souverän aufgestiegen, auch wenn man die Leistungsdichte in der Westfalenliga berücksichtigt“, sagt Tyrala.

Der TuS machte vor allem mit großen Namen wie Kevin Großkreutz und David Odonkor auf sich aufmerksam, hat aber noch mehr starke Spieler mit Erfahrungen aus höheren Ligen in seinen Reihen. Großkreutz zieht die Fäden im Mittelfeld und stand in jedem der 30 Spiele auf dem Feld und hat vier der 85 Treffer erzielt. Bester Torschütze ist Sebastian Mützel (ehemals u.a. RW Oberhausen, Westfalia Herne) mit 17 Treffern vor dem erst im Winter verpflichteten Elmin Heric.

Tyrala schrieb auf seiner Facebook-Seite: „Wow, wow, wow! Ein großes Kompliment an diese Mannschaft. 4 Spieltage vor Schluss in die Oberliga aufzusteigen ist der Wahnsinn. Mein erster Aufstieg als Trainer und ein wirklich besonderer dazu. Mein Dad, der Trainerfuchs, gönnt sich wohl oben in Himmel, das ein oder andere Bierchen! Samstag kann die Party steigen!“

 Die Planungen laufen schon seit ein paar Wochen. Wir werden uns auch noch hinsetzen und schauen, was wir brauchen. Es werden noch ein paar sehr, sehr gute Spieler dazukommen.

Sebastian Tyrala.

Vorgesehen war, das am Samstagabend ab 18.30 Uhr mit einem Sieg im Heimspiel gegen den Drittletzten SpVg Hagen am viertletzten Spieltag den Aufstieg in die Fußball-Oberliga und die Westfalenliga-Meisterschaft perfekt gemacht wird.

Nun geht der Blick auch schon nach vorne. Der Emporkömmling TuS Bövinghausen mit seinem Präsidenten Ajan Dzaferoski wird in der Oberliga nicht nur gegen den Abstieg spielen wollen. „Die Planungen laufen schon seit ein paar Wochen. Wir werden uns auch noch hinsetzen und schauen, was wir brauchen. Es werden noch ein paar sehr, sehr gute Spieler dazukommen“, kündigt Tyrala an - und droht so schon einmal der Konkurrenz in der kommenden Saison. Tyrala hatte den Vertrag beim TuS erst vor kurzem verlängert.

Auch sein vorheriger Verein Türkspor steht vor dem Aufstieg

Er übernahm die Mannschaft Ende Oktober vergangenen Jahres. Bis dahin war er Trainer des Landesliga-Spitzenreiters Türkspor Dortmund. Auch Türkspor kann mit einem Sieg am Sonntag beim Verfolger und Tabellenzweiten Hombrucher SV die Meisterschaft und den Westfalenliga-Aufstieg schaffen.

Sebastian Tyrala
Sebastian Tyrala trainiert einen Westfalenligisten, kickt aber auch gerne noch in der B-Kreisliga bei seinem Heimatverein BV Bad Sassendorf - und ist mit beiden aufgestiegen © Zöllner

Auch daran hat Tyrala einen Anteil . „einen kleinen“, wie der . „Ich habe zu Türkspor ein ganz tolles Verhältnis. Ich bin Sonntag beim Top-Spiel dabei. Bei meinem Abgang gab es zwar einen lauten Knall, aber ich bin dort immer noch gerne gesehen“, hat Tyrala die Aussicht auf eine weitere Meisterfeier.

Aufstieg als Spieler auch mit BV Bad Sassendorf II

Aufgestiegen ist der 34-Jährige, der ein Länderspiel für Polen gemacht hat, auch mit dem B-Ligisten BV Bad Sassendorf in die Kreisliga A, auch die Meisterschaft steht kurz bevor. „Da habe ich ja auch ein paar Spiele gemacht und finde es cool, dass die Jungs mich da haben mitmachen lassen, auch wenn ich nicht trainiere“, erklärt Tyrala. Und mit dem BVS steht er zudem ja noch im Kreispokal-Finale der Altherren: „Es ist schon eine gute Saison für mich.“

Nach der Saison steht eine Meisterfahrt nach Ibiza an - mit dem TuS Bövinghausen. „Da muss ich mich ein bisschen zurück halten. Wenn wir zurückkommen, steht das Kreispokalfinale der Alten Herren an“, grinst Tyrala. Geht es mit den Jungs von BVS II ebenfalls auf Aufstiegstour? „Das fände meine Frau dann wohl nicht so ganz toll“, sagt Tyrala - obwohl es genug Grund zum Feiern gibt.

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