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Welp hofft auf Signalwirkung durch heftige Kritik von Trainer Hofmann

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Von: Matthias Kleineidam

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Äußerte nach der dritten Niederlage am Stück Rücktrittsgedanken: Hilbecks Trainer Heiko Hofmann.	Foto: Zöllner
Äußerte nach der dritten Niederlage am Stück Rücktrittsgedanken: Hilbecks Trainer Heiko Hofmann. © Zöllner

Der Frust war groß, die Kritik deutlich. Nach der Last-minute-Niederlage des akut abstiegsbedrohten SV Hilbeck beim SV Brackel (2:3) ließ Trainer Heiko Hofmann Dampf ab, äußerte Rücktrittsgedanken und warf einem Teil seines Teams eine schlechte Einstellung vor. 

Hilbeck – Martin Welp, Sportlicher Leiter beim Fußball-Landesligisten, kann die heftige Kritik nachvollziehen und ist vor allem aus einem Grund optimistisch, dass die Mannschaft die Klasse hält.

„Er ist nicht zugetreten, wollte einfach mal ein Signal loswerden“, sagte Welp am Montagvormittag auf Anfrage des Anzeigers. Er hofft auf eine Signalwirkung.

Viele Verletzte, ungewöhnliche Positionen

Das größte Problem sei der Verletztenstand, sagte Welp. „Dafür kann keiner was. Man darf natürlich nicht vergessen, dass Spieler spielen müssen, die gerade aus Verletzungen kommen. Sie müssen 90 Minuten ackern, da fehlen am Ende natürlich auch mal die Körner.“

Außerdem müssten Spieler auf ungewohnten Positionen eingesetzt werden. Am Sonntag saßen zwei A-Jugendliche auf der Bank und ein Altherren-Spieler. „Dafür sind die Ergebnisse immer noch knapp, und wir halten immer noch mit“, sagte Welp. Hofmann meinte aber, dass mit ein paar Prozent mehr Einsatz aus den jüngsten vier sieglosen Partien fünf Punkte mehr drin waren – aber diese Chance recht leichtfertig vergeben wurde.

Ich kann absolut nachvollziehen, wie Heiko denkt.

Martin Welp.

Hinzu kämen einzelne Personen, mit deren Auftreten die Verantwortlichen nicht einverstanden seien. „Klar, man kann mal eine Verzögerung haben, aber in so einer Situation sollte man voll dahinterstehen“, sagte Welp zum Vorwurf des Trainers, dass Spieler zu spät zum Treffen kämen. „Daher kann ich absolut nachvollziehen, wie Heiko denkt.“

Beratung

Der Vorstand traf sich am Montagabend, um das weitere Vorgehen zu beraten. „Wir werden uns mit Heiko kurzschließen und besprechen, wie wir damit umgehen. Am Dienstag wissen wir mehr“, sagte Welp. Grundsätzlich will der Verein mit Hofmann weiterarbeiten. „Auf jeden Fall. Wir sind mit der Arbeit der Trainer absolut zufrieden“, sagte Welp. „Auch die allermeisten Spieler stehen dahinter.“

Fünf Heimspiele in Serie

Auch wenn die Hilbecker zuletzt drei knappe Niederlagen innerhalb von acht Tagen kassiert haben, seit vier Spielen sieglos sind und als Tabellen-14. auf dem ersten von fünf Abstiegsplätzen stehen – „wir verlieren unser Ziel trotz der Rückschläge nicht aus den Augen“, betont Welp. „Wir haben alles noch in der eigenen Hand.“ Drei Punkte liegt der SVH hinter dem SuS Kaiserau und nur einen hinter dem FC Frohlinde. Der hat allerdings schon eine Partie mehr absolviert als Hilbeck und das deutlich schlechtere Torverhältnis.

Sechs Spiele haben Philipp Schnettker und seine Teamkollegen noch vor der Brust. Das Gute: Nun finden fünf Heimspiele in Folge statt, erster Gegner ist am Sonntag (15 Uhr) der Tabellenzehnte SV Horst-Emscher. Mit Welper (15. Mai) war in der Hinserie das Heimrecht getauscht worden. Außerdem kommt es zum Nachholspiel gegen den Hombrucher SV (19. Mai) und drei Tage später zum Duell mit dem Kirchhörder SC. Und ganz am Ende der Saison geht es noch gegen den Erler Spielverein 08 (29. Mai) und zu Firtinaspor Herne (6. Juni), die beide hinter dem SVH stehen.

Wir haben noch alle Möglichkeiten.

Martin Welp

„Wir haben noch alle Möglichkeiten“, sagt der Sportliche Leiter daher und hofft: „Vielleicht ist die Aktion, die gerade gestartet ist, positiv für uns.“ Die heftige Hofmann-Kritik soll der Mannschaft Schwung und neue Motivation für die Zielgerade der Saison geben.

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