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Das Titelrennen in der Kreisliga A ist plötzlich ein Dreikampf - BVS patzt überraschend

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Von: Frank Zöllner, Sebastian Heinke

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Nach schwacher erster Halbzeit kämpfte sich der TuS Bremen (in weiß) gegen den SuS Günne nach der Pause zurück und gewann noch mit 2:1.
Nach schwacher erster Halbzeit kämpfte sich der TuS Bremen (in weiß) gegen den SuS Günne nach der Pause zurück und gewann noch mit 2:1. © Heinke, Sebastian

Das Titelrennen in der Kreisliga A ist plötzlich ein Dreikampf - denn der BV Bad Sassendorf patzt überraschend. Eine Halbzeit lang wackelte der Tabellenführer gegen den „frechen“ SuS Günne. So hatte Bremens Trainer Eren Temiz die Günner vor dem Spiel respektvoll bezeichnet. Und so traten sie auch auf, spielten eine hervorragende Halbzeit. Doch Bremen hatte die größeren Reserven, drehte nach dem Seitenwechsel die Partie.

TuS Bremen – SuS Günne 2:1 (0:1). Man hätte meinen können, dass sich der Tabellenführer mit der Austragung des Spiels auf dem Rasen – dort spielte er erstmalig in diesem Kalenderjahr – keinen Gefallen getan hat. Viele Ballverluste, kein Rhythmus, nur ein Torabschluss. Die erste Halbzeit war aus Bremer Sicht eine zum Vergessen. Die Gäste machten es dagegen brillant. Trotz früher Verletzung von Lars Werthschulte nach 20 Minuten ließ sich Günne nicht aus der Ruhe bringen.

Hinten stabil und vorne immer auf der Suche zum Abschluss. Den Ersten hatte aber Bremen, als Megjuani den Kasten verfehlte (14.). Dann brachte ausgerechnet Ricardo Puppe, der aufgrund seines unberechtigten Einsatzes für den Bremer Hinspielsieg am „grünen Tisch“ unwissentlich verantwortlich war, sein Team verdient in Führung (39.). Und genau dieser Puppe hätte kurz vor dem Pausenpfiff sogar auf 2:0 erhöhen können.

Die Spitzenplätze

1. TuS Bremen 24 21 1 2 80:17 64

2. SVW Soest II 24 19 2 3 76:25 59

3. SC Lippetal 23 19 1 3 73:17 58

4. BV Sassendorf 24 17 4 3 80:29 55

Eren Temiz war stinkig, bezeichnete die erste Hälfte nachher als „total schwierig“. Das war milde ausgedrückt. Er wechselte zum Wiederanpfiff offensiv, brachte Joseph und Wender. Das fruchtete. Bremen übernahm das Geschehen, Günne verlegte sich aufs Verteidigen. Das klappte nicht lange, denn nach einem Wender-Freistoß hielt Kapitän Johannes Kaulmann seinen linken Fuß hin, schob den Ball gegen die Laufrichtung von Keeper Flegler gekonnt ins Tor – 1:1. Bremen war erwacht und spielte nun, wie ein Tabellenführer spielt. Klare Torchancen sprangen aber noch nicht heraus. Sechs Minuten vor Ende nahm sich aber Wender ein Herz, drosch die Kugel ins lange Eck – großer Jubel bei den Bremern, die auch vom Sassendorf-Zwischenstand (0:4) wussten. Einige Konter ließ der Tabellenführer liegen, Günne kam zu keinem gefährlichen Abschluss mehr.

Dann war Schluss und der Jubel groß. „Ich bin froh, dass ich nachlegen konnte. Das hat uns heute die Offensivpower gebracht“, strahlte Temiz. Günnes Trainer Michael Knobloch sah einen couragierten Auftritt seines Teams: „In der ersten Halbzeit waren wir effektiv, aufgrund der zweiten geht der Sieg in Ordnung. Wir haben Bremen gekitzelt.“

Tore: 0:1 Puppe (39.), 1:1 J. Kaulmann (50.), 2:1 Wender (84.).

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte gegen Umut Arabaci (SuS Günne/88.).

TuS Wickede – BV Bad Sassendorf 4:0 (3:0). Es ist das Ende der Serie ungeschlagener Spiele seit November – und möglicherweise sogar das Aus für die Aufstiegsträume des BV Bad Sassendorf. Denn: Überraschend deutlich mit 0:4 unterlag der Favorit bei der TuS Wickede, die nach nicht mal 20 Minuten durch einen Doppelpack von Tjark Wrede (3./17.) und einen Treffer von Maik Seifried mit 3:0 in Führung lag. „Das frühe 1:0 hat uns in die Karten gespielt“, sagte TuS-Trainer Andy Bücker; er lobte die „Lust, Leidenschaft und Bereitschaft, mit der wir gespielt haben.“ Der Matchplan sei aufgegangen, freute sich der zufriedene Wickeder Coach.

Der SVW Soest II legte bereits am Freitag vor.

Doch während bei den Gastgebern im ersten Durchgang alles nach Plan lief und er nach weiteren Chancen durch Seifried und Kree sogar noch höher hätte führen können, ließ der BVS alles vermissen, was ihn sonst ausmacht: Offensiv mangelte es an Durchschlagskraft, defensiv war das Team von Spielertrainer Björn Polzin viel zu behäbig, ging nicht auf die Wickeder Spieler drauf. Zudem fehlte es am letzten Willen. „Es war die schlechteste Halbzeit, seitdem ich hier bin“, sagte ein konsternierter Polzin, sprach von einer „bodenlosen Frechheit.“

Hilbeck II verliert an Boden

SV Hilbeck II – RW Westönnen II 1:2 (1:0). Einen glücklichen Erfolg landete RW Westönnen II im kleinen Werler Derby. Als der Gast mal mit dem zur Pause eingewechselten Andreas Fuchs über Außen spielte, bediente Tom Scheele Lukas Ruhrmann, der spät aus einem Meter den Lucky Punch zum 2:1 beim Vorletzten perfekt machte (94.). „Die Niederlage ist zwar bitter. Aber die Mannschaft hat nach den drei Klatschen zuletzt eine Reaktion gezeigt. Wenn wir die Konter besser ausspielen, wäre mehr möglich gewesen. Wir hatten einen Punkt verdient“, sagte Hilbecks Interimscoach Markus Dollenkamp. Sein Team hat nun sieben Zähler Rückstand auf den drittletzten Platz mit Scheidingen.

Dabei gingen die Gastgeber durch ein Kopfballtor des A-Jugendlichen Noah Holtz in Führung (33.).

„Die erste Hälfte war nicht so toll. Das war fußballerisch nichts“, bemängelte Gäste-Trainer Tobias Walter – der auch gleich dreifach wechselte. Den Ausgleich für sein Team erzielte Torjäger Tom Scheele nach Ruhrmann-Vorarbeit (65.) – ansonsten war die Partie arm an Chancen.

Im zweiten Durchgang machte Bad Sassendorf zwar das Spiel und kam auch immer wieder in den Wickeder Strafraum, die einzig richtig gefährliche Torchance hatte Alexander Martens aber erst in der 89. Minute. Dass trotz aller Bemühungen kein Tor mehr heraussprang, lag an einer ganz starken Mannschaftsleistung der Wickeder und auch an Torwart Matthias Schröder, der normalerweise Feldspieler der dritten Mannschaft ist.

Mit dem 4:0 in der 67. Minute machte unterdessen Halil-Talha Gök den Deckel drauf. „Das Team hat sich den Sieg heute verdient“, sagte TuS-Trainer Andy Bücker, dem damit die Revanche für die 0:6-Hinspielpleite geglückt ist.

Tore: 1:0 Wrede (3.), 2:0 Seifried (14.), 3:0 Wrede (17.), 4:0 Gök (67.).

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