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Das plant Soests Meistertrainer mit seinem Sensationstransfer

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Von: Thomas Müller

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Der Bezirksliga-Meister und sein Transfer-Coup: Dustin Hamel (links) und Ibou Mbaye (rechts) begrüßen Bennet Eickhoff.
Der Bezirksliga-Meister und sein Transfer-Coup: Dustin Hamel (links) und Ibou Mbaye (rechts) begrüßen Bennet Eickhoff. © Müller, Thomas

Coup, Sensation, Königstransfer – es gab einige Attribute für den jüngsten Neuzugang des Bezirksliga-Meisters SV Westfalia Soest.

Soest – Bennet Eickhoff wechselt von RW Ahlen aus der Regionalliga zum künftigen Landesligisten und macht die Verantwortlichen beim SVW sehr glücklich: „Das ist ein großes Glück. Wir freuen uns, dass das geklappt hat“, sagt Trainer Ibou Mbaye: „Wenn du einen Stammspieler aus der Regionalliga bekommen kannst, ist das ein Coup für uns als künftiger Landesligist.“ Und eine Überraschung war das letztlich auch, denn eigentlich hatten die Soester sich keine Chance ausgerechnet: „Ich habe ich nicht mit seiner Zusage gerechnet, wenn ich ehrlich bin. Dass es jetzt doch geklappt hat, freut uns umso mehr.“

Darauf angesprochen, hat Eickhoff viele Argumente, die für Soest sprechen: „Das Gespräch mit dem Trainer war gut und mit Dustin Hamel, dem Sportichen Leiter. Soest spielt in der Landesliga. Der Bezug zur Stadt ist da, ich bin hier geboren, zur Schule gegangen. Deshalb freue ich mich, hier spielen zu dürfen“, sagte der ehemalige Körbecker.

Verbundenheit nach Soest sticht andere Angebote aus

Nicht nur die Verbundenheit zur Stadt hat einigen Westfalenligisten und andere attraktive Angebote ausgestochen: „Soest ist auch vom Verein her sehr reizvoll gewesen, weil man schon merkt, dass sich etwas im Verein getan hat. Sonst wäre Soest auch nicht in die Landesliga aufgestiegen.“ Das Gesamtkonzept gefällt, mit dem Schwerpunkt auf der Jugend: „Daraufzusetzen ist genau der richtige Weg. Es funktioniert auch, wie man sieht und es ist nachhaltig.“

Wir werden irgendwann harte Entscheidungen treffen. Es müssen auch Spieler, die nicht immer spielen, bei Laune gehalten werden müssen. Klar werden wir es auch als Trainer versuchen. Aber es ist auch gut, wenn man mal einen erfahrenen Spieler hat, der den jüngeren Spielern gut zuredet.

Ibou Mbaye über eine Rolle, die Eickhoff übernehmen soll

Spengt er da nicht das Konzept, mit 26 Jahren gehört er zu den älteren in der Mannschaft? Nein, erklärt Hamel. Denn nur auf junge Spieler zu setzen, funktioniere auch nicht. „Wir brauchen genau so einen Spieler wie Bennet, wir verlieren auch erfahrene Spieler und brauchen solche Akteure, an denen sich die jüngeren orientieren können. Wichtig ist die Balance im Kader. Ich denke, wir haben ja keinen alten Spieler, sondern einen erfahrenen Topspieler, der auch noch nicht am Ende seiner Entwicklung ist“, so Hamel.

Pädagogischer Anführer auf dem Platz

Und auch Mbaye setzt auf Eickhoff als erfahrenen Spieler und auf Eickhoff, den Lehramtsanwärter, als Pädagogen. Seine Vielseitigkeit und ausgewiesene Klasse als Regionalliga-Stammspieler sei das eine. Er soll nach dem Wunsch Mbayes eine Rolle einnehmen, die zuletzt Enno Stemmerich innehatte, der nun aber die Mannschaft verlässt. „Enno war für uns sportlich und menschlich eine wichtige Figur, die verloren geht. Er hat viel geholfen durch seine pädagogische Ausbildung“, erklärt Mbaye, der auf den Neuzugang auch in zwischenmenschlicher Sicht baut: „Wir werden irgendwann harte Entscheidungen treffen. Es müssen auch Spieler, die nicht immer spielen, bei Laune gehalten werden müssen. Klar werden wir es auch als Trainer versuchen. Aber es ist auch gut, wenn man mal einen erfahrenen Spieler hat, der den jüngeren Spielern gut zuredet.“

Gerade für die junge Mannschaft top, dass man einen Spieler dazubekommt, der eine pädagogische Ausbildung hat und ein sehr guter Fußballer ist. So eine Rolle könne theoretische jeder übernehmen, dafür muss man nicht Kapitän sein oder ein Amt bekleiden.

Dass Eickhoff eine spezielle Rolle spielen soll, war sicherlich schon zum Zeitpunkt der Verpflichtung klar. Nun kommt auf alle Beteiligten die Aufgabe zu, dass Eickhoff, Mbaye und der SVW auch jeweils den eigenen Ansprüchen gerecht werden. „Wir brauchen Fingerspitzengefühl“, sagt Mbaye, der weiß, dass Eickhoff ein neues Kapitel aufschlägt, ihn verschlägt es beruflich nach Arnsberg. „Bennet soll drei Sachen kombinieren: Beruf in Arnsberg, Fußball in Soest und Freundin in Münster. Dafür muss er bei uns richtig ankommen. Ich glaube, wenn er uns weiterbringen soll, dann muss er sich bei uns wohlfühlen, diese drei Sachen muss er kombinieren können, ohne dass es stressig wird. Wir versuchen, das zu erreichen. Aber es wird nicht einfach sein.“

Gelingt es, kann Eickhoff eine ganz entscheidende Rolle spielen in den künftigen Erfolgsgeschichten des SV Westfalia. Kurzfristig lauten die Ziele, in der Landesliga Fuß zu fassen. Langfristig träumt man beim SVW spätestens seit der Jahreshauptversammlung des vergangenen Jahres von der Westfalenliga.

Wichtig seien die Ziele, die man sich intern stecke, mit sportlicher Leitung, Trainerteam und Mannschaft, bremst Hamel, und nicht das, was rund um den Platz erzählt werde: „Wir sind ambitioniert und haben langfristige Ziele. Aber wir wollen uns erst einmal in der Landesliga etablieren.“ Dem pflichtet Vorstandsmitglied Chris Kramme bei: „Wir wollen uns in der Landesliga etablieren, unter die Top 10 kommen, Fuß fassen. Aber: Unser Ziel ist die Westfalenliga 2025. Man muss sich Ziele stecken. Ob das klappt, muss man abwarten.“

Solche Ziele kommen auch bei Eickhoff gut an, seiner Meinung nach darf Soest nach höherem streben: „Ich fand es immer schade, dass Soest nur Bezirksliga gespielt hat, daher finde ich solche Ziele gut und angemessen.“

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