Nach dem Doppelabstieg mit den Würzburger Kickers aus der 2. Bundesliga bis in die Regionalliga zum Ende der vergangenen Saison setzt der 25-Jährige bei seinem neuen Vertrag auf Vertrautes mit seiner Rückkehr zu Viktoria Köln. „Es gab schon einige Angebote. Wir haben das intensiv besprochen. Am Ende gaben das Gesamtpaket auch mit der Stadt Köln und die regionale Nähe zu meiner Heimat den Ausschlag“, sagt Dietz.
In Köln sei er gut aufgenommen worden. „Ich kannte ja noch viele. Einige Mitspieler aus der Zeit, in der ich schon einmal in Köln gespielt habe, sind ja noch da. Ich brauchte keine große Zeit, mich zu integrieren und einzugewöhnen.“ Das Zimmer im Trainingslager teilt sich der Defensivspieler mit Rechtsverteidiger Patrick Koronkiewicz, den er von seinem ersten Engagement in Köln her kennt. „Mit ihm habe ich mich schon damals gut verstanden“, sagt Dietz.
In dieser Woche schwitzt der Defensivspieler im Trainingslager in Oberstaufen im Allgäu bis einschließlich Samstag, um sich auf die kommende Saison 22/23 vorzubereiten. „Momentan ist es sehr hart. Das ist die Phase, die maximal intensiv ist. Wir trainieren dreimal am Tag. Da muss man als Profi jedes Jahr durch und ich hoffe, dass es Früchte trägt“, blickt Dietz schon auf die Saison.
Auch wenn derzeit alles dafür getan wird, dass die Viktoria eine gute Saison spielt, überlagert ein Termin derzeit doch alles. Das Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen den Rekordmeister FC Bayern München. Das wird am 31. August im Rheinenergiestadion des Bundesligisten 1. FC auf der anderen Rheinseite ausgetragen. Dazu hat Lars Dietz schon viele Kartenwünsche von der Familie und Freunden erhalten. „Ich probiere natürlich, allen gerecht zu werden“, sagt Dietz und hofft, dass er selber in diesem Spiel des Jahres gegen Leute wie Sadio Mané oder Serge Gnabry auf dem Platz stehen kann.
Seine Ziele beim Team von Olaf Janßen sind persönlich eindeutig: „Ich will natürlich spielen“, sagt er. Dabei gehe es derzeit erst einmal darum, „sich einzugewöhnen, das Spielsystem kennenzulernen und sich persönlich so gut wie möglich zu präsentieren“, sagt Dietz. Seine Ziele mit der Viktoria beschreibt er so: „Wir wollen sportlich das Beste rausholen und ich denke, dass wir nicht gegen den Abstieg spielen werden.“ In der Vorsaison beendeten die Kölner die Saison auf Platz 13.
Trainer Olaf Janßen sagt über seinen Neuzugang: „Lars hat sich für uns entschieden, nachdem er ja schon bei uns gespielt hat, das zeigt, dass wir mit unserer DNA auf dem richtigen Weg sind. Lars hat auch schon in der 2. Bundesliga seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Er wird unser Spiel in der Abwehr bereichern und gibt mir als Trainer die Möglichkeit, noch variabler spielen zu lassen.“
Dietz, der bereits die Drittligasaison 2019/2020 als Leih-Spieler von Union Berlin in Köln-Höhenberg absolvierte, stand zuletzt bei den Würzburger Kickers unter Vertrag. Für die Kickers spielte er 20 Mal in der 2. Bundesliga, hinzukommen 60 Drittliga-Einsätze für Lotte, die Viktoria und Würzburg.
Trotz des Doppelabstieges erinnert er sich gerne an die Zeit in Franken zurück: „Für mich war das recht positiv, auch wenn nun zwei Abstiege in meiner Vita stehen, waren es zwei gute Jahre. Ich hatte die Chance, in der 2. Bundesliga zu spielen, und habe gezeigt, dass ich da mithalten kann.“ Das bezeugen der Stammplatz und die vier Saisontore.
Im Frühjahr musste Dietz tatenlos mit ansehen, wie sein Ex-Verein vergeblich versucht hat, den Klassenerhalt zu schaffen. Er fiel vier Monate lang mit einer Knieverletzung aus. Das war eine Verwachsung in der Patellasehne – ein ungewöhnliches Krankheitsbild. „Das ist wie ein kleines Überbein. Ich war lange raus, weil die Art der Verletzung unklar war und ich viele Ärzte um Rat gefragt habe.“
Diese Verletzung ist auskuriert, wurde konservativ behandelt und musste nicht operiert werden.
Am Mittwochabend unterlag die Viktoria in einem Testspiel im schweizerischen St. Margrethen dem Meister FC Zürich trotz guter Leistung mit 1:3 – Dietz kam nach der Pause wie sieben weitere Spieler zum Einsatz.