„Wir hatten da gefühlt 80:20-Prozent Ballbesitz. Wir spielen Höingen da schwindelig, machen es uns aber vor dem Tor zu kompliziert. Nach der Pause verlieren wir den Faden und laden Höingen zum Kontern ein. Das war ein Arbeitssieg und kein gutes Spiel von uns“, gab TuS-Trainer Eren Temiz zu. Er merkte aber auch an, dass die jüngste Corona-bedingte Spielpause nicht spurlos an seinem Team vorbei gegangen sei und die Spieler auch angesichts der nächsten Aufgabe am Sonntag wohl ihre Kräfte schonen wollten.
Ich habe meinen Spielern in Pause gesagt: Das fühlt sich an wie ein Freundschaftsspiel und nicht wie ein Derby.
Vor dem 1:0 wurde Luca Giannotto mit einem Pass in die Schnittstelle sehenswert freigespielt. Für Höingen traf Justin Schlütermann mit einem Freistoß aus 25 Metern den Pfosten. Dazu kamen zwei weitere Freistöße, die knapp vorbei gingen. „Ich habe meinen Spielern in Pause gesagt: Das fühlt sich an wie ein Freundschaftsspiel und nicht wie ein Derby“, sagte HSV-Coach Jesse-Verletis zu der eher passiven Spielweise seiner Elf – und war mit der Reaktion seines Teams zufrieden.
Nach dem 2:0 durch eine starke Einzelaktion von Bright Eboagwu, der kurz zuvor schon knapp an HSV-Keeper Christian Schlütermann scheiterte, kam Höingen zum Anschluss. Reinsch spielte bei einem Konter den mitgelaufenen Timo Risse frei – es stand 1:2. Doch Justin Schlütermann, Tim Gretenkort und Risse vergaben beste Chancen zum Ausgleich – und das teilweise alleine frei vor dem Tor von Bremens Schlussmann Norik Kaulmann.
Tore: 0:1 L. Giannotto (17.), 0:2 Eboagwu (54.), 1:2 Risse(60.).
SpVg. Möhnesee – TuS Bremen, So, 15 Uhr, Kunstrasen Berlingser Weg. Die Derby-Niederlage gegen Günne ist aufgearbeitet, der Blick geht nach vorne. Viktor Müller senior, Trainer der Spielvereinigung, war der trotz der Niederlage nicht gänzlich unzufrieden. „Die Jungs haben sich nicht belohnt, es fehlte ein Lucky Punch.“ Die Trainingswoche war aus Sicht Müllers „sehr gut. Die Jungs wissen, um was es nun geht. Wir werden alles rein werfen“, so Müller vor dem Duell mit Aufstiegskandidat Bremen. Vielleicht brauchen die Gastgeber genau dieses Kaliber, um wieder in die Spur zu kommen. Das hofft zumindest Müller: „Wir haben gegen Bremen schon öfters gut ausgesehen“, hofft er auf einen oder sogar drei Zähler.
Für den Gast gilt es, sich weiter schadlos zu halten, um im Titelrennen kräftig mitmischen zu können. „Wir haben keinen Druck, aber uns etwas erarbeitet. Wir sind aber in der Rolle des Jägers und wenn wir oben dabei bleiben wollen, müssen wir die drei Punkte mitnehmen“, erklärt TuS-Trainer Eren Temiz, der von einer anspruchsvollen Aufgabe ausgeht: „Möhnesee ist zwar in einer schwierigen Phase. Normalerweise ist die Mannschaft aber gut organisiert, hat genügend Qualitätsspieler, gerade auswärts ist das eine Herausforderung.
SV Westfalia Soest II – SuS Scheidingen, So, 13 Uhr, Kunstrasen Jahnstadion. „Wenn es gut läuft, bekomme ich ein paar Minuten“, scherzt SVW-Trainer Ralf Butterweck angesichts einer nicht so prickelnden personellen Lage.
So will er sich mit der ersten Mannschaft kurzschließen, ob da Hilfe möglich ist. „Das Hinspiel haben wir mehr als glücklich gewonnen, das war ein 50:50-Spiel. Scheidingen braucht jeden Punkt, da müssen wir uns gut vorbereiten“, sagt er und ergänzt: „Es war ja nicht alles schlecht in Herzfeld“, bei der Niederlage im Spitzenspiel und schließlich gehöre angesichts des bisher sehr guten Abschneidens mit der Reserve auch etwas Demut dazu. Auf jeden Fall müsse seine Mannschaft Vollgas geben.
„Das wird ein dickes Brett, aber mit einer guten Leistung ist etwas drin“, sagt SuS-Trainer Sriram Sivaraj, der trotz Corona-Problemen auf jeden Fall spielen will, hat er doch keine Lust auf viele Nachholspiele. „Soest ist mehr unter Druck, darf sich im Aufstiegskampf nichts mehr erlauben. Wir werden uns nicht nur hinten reinstellen, das geht auf Dauer nicht, auch wenn wir um die Offensivstärke der Soester wissen.“