Bei Minus-Graden im Dezember stieß die Not-Lösung an ihre physikalischen Grenzen. „Bitte nur Flüssiges einfüllen“ forderte ein Schild im Toilettenwagen vor der Bördehalle auf. Das sorgte für eine Mischung aus Ärger und Heiterkeit – je nach Bedürfnis. Der Kreis reagierte: „Der Toilettenwagen war vor Kurzem nur eingeschränkt nutzbar, weil aufgrund des strengen Frosts eine Leitung eingefroren war und die Beheizung der Leitung nicht ausgereicht hat. Die vorhandene Rohrbegleitheizung wird gegen eine leistungsstärkere ausgetauscht.“ Eine Firma werde die Arbeiten kurzfristig ausführen.
„Wir können mit der Not-Lösung grundsätzlich gut leben“, sagt Rainer Wolfgarten, Geschäftsführer der Handballabteilung im Soester TV, dem Hauptnutzer der Halle neben dem Schulsport. Allerdings spielen Temperaturen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Denn sollte es vor Lösung des Problems noch einmal kalt werden, steht die Gesundheit der Sportler auf dem Spiel. „Im Winter ist es schlecht, bei Minusgraden verschwitzt die Hallen zu Fuß oder mit dem Auto zu wechseln“, meint Wolfgarten.
Eigentlich hatte sich die Lage seit Ende September/Anfang Oktober etwas beruhigt mit der Öffnung des Gebäudes, damit dort zumindest Sport getrieben werden kann. Gleichzeitig war klar, dass das Duschen in der benachbarten Halle des Schulzentrums und der Besuch des Toilettenwagens vor dem Foyer der Börde-Sporthalle nur eine Lösung von kurzer Dauer sein kann.
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Derweil ist der Kreis Soest als Betreiber der Halle der Lösung des Problems einen Schritt näher gekommen. „Die Ursache konnte durch weitergehende Beprobungen eingegrenzt werden: Danach befinden sich die Legionellen in der Kaltwasserleitung, nicht in der Warmwasserleitung. Wir vermuten, dass sich das Wasser in der Kaltwasserleitung durch die hohen Temperaturen im Sommer so erwärmt hat, dass sich die Legionellen bilden konnten“, erklärt Birgit Kalle vom Kreis Soest. Damit scheidet ein Vorschlag aus, der aus Sportlerkreisen kam: „Einfach kalt duschen!“ Das sei besser als gar nichts oder extra in die Nachbarhalle fahren zu müssen.
Wie geht es weiter? Laut Kreis werde nun geprüft, ob es reiche, „kleinere bauliche Veränderungen vorzunehmen“, beispielsweise an den Armaturen. Hier richte man sich nach den Empfehlungen eines Gutachters. Wann die Halle wieder voll normal einsatzfähig ist, dazu lasse sich zum aktuellen Zeitpunkt keine verlässliche Aussage treffen.
Allerdings spreche auch nichts gegen weitere Großveranstaltungen im Januar. Neben Oberliga-Handball-Spielen könnte am zweiten Januar-Wochenende die Bördehalle als Ausweich-Spielort für das Fußball-Turnier „Warsteiner Masters“ fungieren. „Aus unserer Sicht spricht nichts gegen die Durchführung des Turners, wenn die mit allen Beteiligten besprochenen Regelungen eingehalten werden“, sagt Kalle.
Unklar sind noch immer die Ursache und Verantwortung: „Die Ursachenforschung ist noch nicht komplett abgeschlossen. Rechtliche Schritte werden im Hause aber geprüft“, so Birgit Kalle vom Kreis.