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Derbys der Gegensätze in der Bezirksliga 7 zum Rückrundenstart - Bremen hofft auf „Bonus-Punkte“

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Von: Frank Zöllner, Frank Düser

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Kreispokal-Viertelfinale: SV Hilbeck - RW Westönnen 7:6 (3:3, 1:1) n. 11m-Schießen.
Vor 14 Tagen trafen der SV Hilbeck und RW Westönnen im Kreispokal-Viertelfinale aufeinander. Nun folgt ein schnelles Wiedersehen an gleicher Stelle zum Jahresabschluss. © Zöllner

Zum Rückrundenstart und Jahresausklang stehen eigentlich zwei Derbys auf dem Spielplan, in der die Voraussetzungen kaum unterschiedlicher sein können. Eines wurde nun bereits abgesagt.

Kreis Soest – Diametraler können Verlaufskurven kaum sein. Der SV Hilbeck hat zuletzt sechsmal in Folge in der Meisterschaft verloren, RW Westönnen neunmal in Folge gewonnen. Dazwischen lag vor 14 Tagen ein Vergleich im Kreispokal-Viertelfinale, in dem Hilbeck nach Elfmeterschießen mit 7:6 (3:3) gegen Westönnen gewonnen hat und den Titelverteidiger in diesem Wettbewerb die erste Niederlage nach über fünf Jahren zugefügt hat.

Bezirksliga 7: SV Hilbeck – RW Westönnen, So, 14.30 Uhr, Willi-Hafer-Stadion. „Ich habe letzte Woche schon vor dem Lohauserholz-Spiel gesagt, dass das zwei unterschiedliche Wettbewerbe sind“, erklärt Hilbecks Trainer Uwe Beck und erwartet gleichzeitig, dass „Westönnen die Pokalniederlage vergessen machen will“.

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Entsprechend der beiden Serien in der Meisterschaft sind auch die tabellarischen Voraussetzungen unterschiedlich. „Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen. Wir brauchen die Punkte“, sagt Beck angesichts des Abstiegskampfes seines Teams.

Für Westönnens Trainer Christoph Linstaedt ist es eine „schöne Aussicht, mit dem zehnten Sieg den Kontakt zur Spitze zu halten und mit einer guten Stimmung zu unserem Weihnachtsmarkt und Weihnachtsfeier zu gehen“. Es wäre auch ein perfekter Jahresabschluss.

SVH-Trainer Uwe Beck fordert Konsequenz

Was sein Team besser machen muss, um eine unliebsame Überraschung zu vermeiden, weiß er genau: „Wir müssen konsequenter durchspielen. Und wir müssen die Chancen, die wir haben, in Tore ummünzen.“ Genau das gelang vor 14 Tagen nicht in dem Maße, trotz der drei Treffer.

Der jüngste Aufwärtsauftritt im Derby in Oestinghausen dient Linstaedt als Blaupause. „Es wird ein Derby auf tiefem Rasen. Wir sind in Oestinghausen mit einem gewissen Selbstbewusstsein und breiter Brust aufgetreten. Das wollen wir auch in Hilbeck, auch wenn wir ganz genau wissen, dass sie ein paar gute Kicker in ihren Reihen haben.“

Die Gastgeber wollen sich nicht verstecken und Trainer Beck spricht gebetsmühlenartig die Punkte an, die sein Team besser machen muss, um wieder in die Erfolgsspur zu finden: „Zwischen den Strafräumen ist alles okay. Aber in puncto Effektivität vor dem Tor und beim Verteidigen mit aller Konsequenz müssen wir eine Schüppe zulegen.“

Es sei ein Prestigeduell gegen eine gute Mannschaft und Beck hofft, dass mit einer guten Tagesform sein Team mithalten kann.

Beim Gast gibt es allerdings einige personelle Veränderungen. So sind Tobias Schumacher und Sandro Osterhoff nach ihren fünften Gelben Karten gesperrt, einige weitere Spieler krank. Beim Gastgeber ist Finn Baetzel nach seiner Gelb-Roten Karte aus dem Pokalderby wieder dabei, dafür ist Philipp Schnettker mit einer Fußprellung fraglich.

Bezirksliga 7: SW Hultrop – SF Ostinghausen, So. 14.30 Uhr auf dem Rasenplatz An der Windmühle abgesagt.

Das „Duell der Gegensätze“ wurde am Sonntagmorgen kurzfristig abgesagt.

Bezirksliga 7: SG Oestinghausen – SVE Heessen, So, 14.30 Uhr, Kunstrasen/Rasen an der Gemeinschaftshalle. Beide Mannschaften hatten zum Ende der Hinrunde einen guten Lauf mit Siegesserien. Doch beide Serien wurden in der Vorwoche beendet. Oestinghausen verlor nach vier Siegen in Folge gegen Westönnen und Heessen musste sich nach fünf Erfolgen in Freckenhorst geschlagen geben. Beide Teams sind Tabellennachbarn im sicheren Mittelfeld. Da sollte einem guten Spiel zum Jahresabschluss nichts im Wege stehen.

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SG Oestinghausen hat noch etwas gutzumachen. © Michael Rusche

Zudem haben die Gastgeber noch etwas gutzumachen, denn im Hinspiel gab es eine 0:5-Klatsche, die bereits nach 54 Minuten besiegelt war. Übrigens war am Freitag noch nicht klar, ob auf Rasen oder Kunstrasen gespielt wird.

Thomas Wellie, Co-Trainer der Gastgeber, stuft den Gegner stark ein, rechnet mit einem spannenden und interessanten Spiel. „Heessen ist spielstark und hatte zuletzt auch einen guten Lauf“, erwartet Wellie einen starken Gast. „Wir haben gegen Westönnen eine schwache erste Halbzeit gespielt, der zweite Durchgang war schon wesentlich besser. Davor haben wir vier Spiele gewonnen und da wollen wir wieder anknüpfen“, sagt Wellie, der die erste Hälfte dieses Spiels und auch das Aus im Kreispokal beim A-Ligisten Höingen in der Vorwoche ausblenden will.

„Wir müssen daheim selbstbewusst auftreten und dem Gegner zeigen, dass wir die Punkte bei uns behalten wollen“, fordert Wellie, der mit der bisherigen Heimbilanz (zehn Punkte aus acht Spielen) nicht zufrieden ist. Personell wird das Co-Trainer-Duo mit Wellie und Carsten Scholle sich etwas einfallen lassen müssen. Denn zwei Stammspieler fallen gesperrt aus.

Bezirksliga 4: TuS Bremen – FC Fatih Türkgücü Meschede, So, 14.30 Uhr, Husaren-Sportplatz. Zum Jahresausklang und Rückrundenstart steht für den Aufsteiger ein weiteres „Bonus-Spiel“ an – so nennt TuS-Trainer Eren Temiz die Partien gegen die Spitzenmannschaften. Sein Team steht zwar auf dem ersten Abstiegsplatz, hat aber durch das jüngste 2:1 gegen den VfL Bad Berleburg nach Punkten mit Birkelbach auf dem ersten Nichtabstiegsplatz gleichgezogen.

Fußball, Bezirksliga: TuS Bremen - VfL Bad Berleburg 2:1
Der TuS Bremen hofft auf weitere Bonus-Punkte © Thomas Müller

Und trotz der schwierigen Ausgangslage gegen den Tabellenzweiten als Außenseiter und durch den Ausfall wichtiger Spieler will der Trainer mehr: „Warum sollen wir am Sonntag nicht über dem Strich stehen?“, fragt Temiz.

Er erinnert sich an das Hinspiel, als sein Team beim Bezirksliga-Comeback völlig chancenlos war. „Das Spiel hat uns komplett die Grenzen aufgezeigt. Die Türken haben uns mit Ruhe und Gelassenheit zerlegt. Aber wir haben ein bisschen daraus gelernt und unser System umgestellt“, erklärt der Trainer. Er ist zudem froh, dass er mit seinem Team noch in diesem Jahr gegen den nach einer Schwächephase wiedererstarkten Gegner spielt. „Sie haben sich für die zweite Saisonhälfte noch einmal verstärkt, u.a. mit Burak Yavuz vom SC Neheim“, erklärt Temiz. Er weiß, dass sein Team auch Spiele dabei hatte wie das 0:5 gegen Spitzenreiter Sundern, hofft aber, dass eben die Positivbeispiele gegen Bad Berleburg und Hüsten dafür sorgen, dass „wir mit breiterer Brust auftreten“.

Husaren wollen die Räume eng machen

Das Spiel seiner Mannschaft ist darauf angelegt, dass Türkgücü nicht gefährlich in den Bremer Strafraum kommt. „Es wird definitiv schwierig. Aber wir wollen die Räume eng machen, sie in jeder Aktion stoppen und uns durch Umschaltmomente selber belohnen“, nennt Temiz seine Grundidee.

Fehlen wird allerdings Top-Torschütze Massimo Giannotto, bei dem die Schwere der Sprunggelenksverletzung noch nicht feststeht. Dafür ist Kapitän Johannes Kaulmann aus seinem Urlaub zurück; das ist auch wichtig, weil der in dieser Saison so stark auftrumpfende Defensivspieler Tugay Degirmencioglu gesperrt fehlt.

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