Dass die Rot-Weißen jeden Gegner in der Liga schlagen können, haben sie nicht zuletzt mit den Siegen beim VfL Kamen, dem aktuellen Tabellenführer, und gegen den Dritten, ASK Ahlen, unter Beweis gestellt. Auf der anderen Seite gab es aber auch einige schwache Vorstellungen mit unnötigen Niederlagen und nach acht Siegen in Folge in der Meisterschaft das Aus im Kreispokal-Viertelfinale am vergangenen Samstag...
Bezirksliga 7: TuS Wiescherhöfen – SF Ostinghausen, So, 14.45 Uhr auf Kunstrasen an der Wielandstraße. Abstiegs- erwartet Aufstiegskandidat. Die Rollen in diesem Spiel sind klar verteilt. Der Gastgeber gewann in dieser Saison nur eins seiner sieben Heimspiele (gegen Drensteinfurt) und ist die Mannschaft mit dem schlechtesten Torverhältnis auf eigenem Geläuf (30 Gegentore in sieben Heimspielen). Dagegen reist Ostinghausen als beste Auswärtsmannschaft an. Doch Achtung, am letzten Spieltag setzte Wiescherhöfen ein Ausrufezeichen, gewann in einem turbulenten Spiel 4:3 in Telgte.
Julian Bober, der wieder selber an der Linie stehen wird, blickt nicht auf die Tabelle. „Die Mannschaft scheint sich immer mehr zu finden, das wird kein Selbstläufer“, glaubt er, dass Wiescherhöfen nach dem Rückzug aus der Landesliga durchaus in der Bezirksliga bleiben kann. So erwartet er einen tief stehenden Gastgeber, der wenig für das Spiel machen wird. „Grundsätzlich müssen wir nicht so sehr auf den Gegner schauen, wenn wir unser Potenzial auf den Platz bringen. Unsere Marschroute ist klar. Wir wollen mit viel Tempo nach vorne spielen“, will der SFO-Trainer drei Punkte zum Ende der Hinrunde einfahren.
„Die Jungs haben nach einem kleinen Hänger in der letzten Woche jetzt wieder richtig Gas gegeben im Training und wenn ein, zwei der angeschlagenen Spieler am Sonntag dabei sind, bin ich ganz zuversichtlich. Wir wollen dieses Jahr mit zwei Siegen beenden“, sagt Bober der mit SFO zum Start der Rückrunde am 2. Advent nach Hultrop muss.
Bezirksliga 7: SG Telgte – SW Hultrop, So, 15 Uhr, Takko-Stadion Kunstrasen, Am Stadion 1, Telgte. Nur ein Pünktchen holten die Schwarz-Weißen aus Hultrop in den vergangenen neun Spielen – damit steht die Mannschaft auf dem drittletzten Platz, hat sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. 60 kassierte Tore und eine Tordifferenz von minus 34 – das sind jeweils die zweitschlechtesten Werte in der Staffel 7. Gelingt es beim Tabellen-Siebten, die Bilanz aufzupolieren?
Die Münsterländer stehen im sicheren Mittelfeld, haben sieben Siege auf dem Konto, haben dabei gegen die Topteams Ahlen und Kamen jeweils nur knapp verloren. Von den Zahlen her steht die Mannschaft von Spielertrainer Tobias Edler also vor einer weiteren schweren Aufgabe.
„Aber wie man bei der WM sieht, sind immer Überraschungen möglich“, sagt Edler, der ein ganz einfaches Rezept ausgibt: „Der Fokus liegt darauf, dass wir uns in das Spiel reinkämpfen. Wir hatten eine gute Woche, haben das 1:11 in Kamen aufgearbeitet, haben an Stellschrauben gedreht“, ist er sich sicher, dass seine Mannschaft gut vorbereitet ist und punkten kann. Seine Truppe hätte gegen den SVE Heessen und andere Mannschaften gewinnen können, wenn die Chancenverwertung besser gewesen wäre. „Wir können mithalten, das beruhigt“, ist er sich trotz der prekären Lage sicher, „wir arbeiten ruhig weiter.“
Chancenverwertung auf der einen Seite, Chancenverhinderung auf der anderen Seite: Insgesamt leiste sich seine Mannschaft im Moment zu viele Fehler. „Wir verteidigen als ganze Mannschaft und wir greifen als ganze Mannschaft an“, so Edlers Devise. In Telgte möchte er erst einmal defensiv sicher stehen, um nach vorne Nadelstiche zu setzen.
Bezirksliga 7: SV Hilbeck – TuS Lohauserholz, So, 14.30 Uhr, Willi-Hafer-Stadion. Ihren Mutmacher für den Jahresendspurt mit noch zwei ausstehenden Partien holte sich der abstiegsbedrohte SV Hilbeck in einem anderen Wettbewerb. Die Schwarz-Gelben siegten am vergangenen Samstag im Kreispokal-Viertelfinale nach großem Kampf mit 7:6 (3:3) nach Elfmeterschießen gegen den Titelverteidiger, Liga- und Ortsrivalen RW Westönnen – und das trotz zehnminütiger Unterzahl.
Auch TuS Germania Lohauserholz hatte am vergangenen Wochenende keine Pause, war im Kreispokal beim B-Ligisten SV Afferde gefordert. Dass sich der Fußball-Bezirksligist dort nicht mit Ruhm bekleckert hat, weil er erst im Elfmeterschießen das Halbfinale gegen den Liga-Konkurrenten SVE Heessen erreichte, haben die Germanen aber abgehakt – der Fokus liegt auf der Meisterschafts-Partie am Sonntag (14.30 Uhr) beim SV Hilbeck im Willi-Hafer-Stadion. „Wir sind zwar eine Kunstrasenmannschaft und wissen, dass uns in Hilbeck kein Teppich erwartet. Trotzdem wollen wir da was mitnehmen“, sagt Irfan Uzungelis, spielender Co-Trainer des TuS, der auf Adem Burnic und Nico Breitländer verzichten muss. „Wir wollen, wenn möglich, in den beiden Spielen bis zur Winterpause sechs Punkte holen, ein bisschen Ruhe reinbekommen und dann, wenn die Verletzten wieder da sind, die Rückrunde angehen.“
„Die Grundstimmung war vorher auch gut. Aber die Jungs haben den Sieg gefeiert und genossen“, sagt der SVH-Trainer Uwe Beck im Nachgang.
Er hofft, dass sein Team den Schwung aus dieser Partie in die letzten beiden Heimspiele des Jahres mitnimmt. Und Punkte müssen her, denn der erste Abstiegsplatz mit dem weiteren Landesliga-Absteiger TuS Wiescherhöfen ist nur noch zwei Punkte entfernt. Um entspannter in die Winterpause zu gehen, sind nach vier Niederlagen in Folge in der Liga Punktgewinne Pflicht.
„Wir stecken mitten im Abstiegskampf. Wir wollen die Hinrunde mit einem Erfolgserlebnis abschließen. Dann hätten wir mit 17 Punkten immer noch zu wenig, aber angesichts der Verletzungen, Erkrankungen und Sperren sowie des Umbaus im Kader gibt es dafür Gründe“, sagt Trainer Uwe Beck.
Er erwartet mit Lohauserholz eine „harte Nuss und ein enges Spiel“, setzt aber auf die Heimstärke. Dazu setzt er auf eine gute Defensive und hofft auf eine große Effektivität beim Nutzen der Torchancen.
Bezirksliga 4: TuS Bremen – VfL Bad Berleburg, So, 14.30 Uhr, Husarenstadion. Die Partie gegen den Landesliga-Absteiger und Tabellenfünften bezeichnet TuS-Trainer Eren Temiz als „Bonusspiel“ – genau wie den Rückrundenstart in einer Woche gegen Türkgücü Meschede. Auch wenn die Gäste bereits elf Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter Sundern aufweisen, zählt Eren Temiz sie zu den „Topteams der Liga“. Das beweist auch die jüngste Berleburger Serie von sieben Punkten aus drei Partien.
„Wir wollen eine gute Ausganglage für die Rückrunde und der Rückstand zum rettenden Ufer soll nicht so groß werden. Im Idealfall können wir ja sogar zum rettenden Ufer aufschließen, wenn wir etwas Zählbares holen“, erklärt der Bremer Trainer.
Die 14-tägige Pause verlief nicht so ideal, denn durch eine Erkältungswelle war die Trainingsbeteiligung doch arg eingeschränkt. Um erfolgreich sein zu können, muss Bremen aber an der defensiven Stabilität arbeiten. „Wir sind leider sehr anfällig“, sagt Temiz mit Blick auf die 48 Gegentore, die Liga-Höchstwert sind. Dazu müssen sein Team immer wieder versuchen, mutig die Umschaltmomente zu nutzen.
Bei dieser Spielweise ist es von Nachteil, dass der Kapitän und Mittelfeld-Abräumer Johannes Kaulmann wegen einer Reise nach New York fehlt. Dafür ist David Wagner nach seinem Urlaub wieder zurück.