Beim Gast sind weiter Carsten Scholle und Thomas Wellie für die Mannschaft verantwortlich – Cheftrainer Dierk Meincke ist krank und wird noch einige Wochen ausfallen. „Wir haben die letzten beiden Wochen intensiv und konzentriert trainiert“, sagt Scholle, auch wenn es krankheitsbedingt einige Ausfälle gab. So sind auch für Sonntag einige Spieler fraglich.
„Unser Kader ist aber groß genug. Wir wollen unsere Serie fortsetzen“, möchte der Co-Trainer mit seiner Mannschaft an die jüngsten Siege beim SV Neubeckum und gegen den TuS Wiescherhöfen anknüpfen. Denn: „Wir wollen uns weiter an das Mittelfeld herankämpfen.“ Zudem habe seine Truppe aus den letzten Derbys noch etwas gutzumachen. Und: „Wir wissen jetzt wieder, wie sich Siege anfühlen.“
Dennoch sind die Schwarz-Gelben natürlich vor den Schwarz-Weißen gewarnt. „Die kommen über ihre mannschaftliche Geschlossenheit, gerade im Derby werden sie noch einmal zehn Prozent drauflegen“, weiß Scholle um die kämpferische Stärke des Gastgebers. „Sie haben mit Tobias Edler und Simon Bonk erfahrene Spieler, dazu kommt vielleicht Alex Ronneburg. Wir nehmen das schon extrem ernst“, sieht er dabei nicht nur kämpferische Qualitäten in Hultrop.
„Wir sind als Team wieder viel geschlossener. Unsere Fehlerquote müssen wir aber weiter reduzieren“, geht Scholle das Derby beim Nachbarn an.
Bezirksliga 7: SF Ostinghausen – VfL Kamen, So, 15 Uhr, Waldweg. Das Topspiel der Liga steigt am Waldweg. Der Spitzenreiter erwartet den Zweiten. Zwei punktgleiche Mannschaften treffen aufeinander. Beide haben eine enorme Qualität in der Offensive. 35 und 34 Tore schossen die Teams in den ersten acht Spielen, ein Schnitt von über vier Toren pro Spiel. Da die Sportfreunde zudem noch eine bärenstarke Abwehr – mit nur sechs Gegentoren – stellen, gehen sie als Tabellenerster in das Spiel. Und es trifft die beste Heimmannschaft auf die stärkste Auswärtsmannschaft. Da sind die Erwartungen hoch.
Spitzenspiel ist auch ein Duell der Torjäger.
Der Gast aus Kamen spielt als Aufsteiger eine sehr gute Rolle in der Liga. Das Team war rund zwei Jahre ungeschlagen, verlor dann daheim gegen Westönnen (2:5), kassierte da die bislang einzige Saisonniederlage. Zudem gab es ein 3:3 in Oestinghausen. Teams aus dem Kreis Soest sind bislang für Kamen kein gutes Pflaster.
Der Verein hat sich nach seinem souveränen Aufstieg gut verstärkt, verpflichtete unter anderem Rene Lindner von RW Ahlen, der dort in der Innenverteidigung spielte und auch torgefährlich ist. Vorne ist das Team gut und breit aufgestellt. Demir (10 Tore), der ehemalige Profi Kara (7), Duman (6) und Gohr (5) erzielten 28 der bislang 34 Tore. Auch Lindner traf schon zweimal.
Ich habe nicht vor, abzuwarten, was der Gegner macht, sondern plane, selber die Akzente zu setzen und unser Spiel durchzubringen. Wir wollen ein hohes Tempo gehen, um Kamen zu Fehlern zu zwingen.
Doch bei aller Qualität des Gegners richtet SFO-Trainer Julian Bober den Fokus darauf, das eigene Spiel durchzubringen. „Ich habe nicht vor, abzuwarten, was der Gegner macht, sondern plane, selber die Akzente zu setzen und unser Spiel durchzubringen. Wir wollen ein hohes Tempo gehen, um Kamen zu Fehlern zu zwingen“, sagt Bober, der personell aus dem Vollen schöpfen kann. „Es gibt zwar einige Spieler, die angeschlagen sind, doch glaube ich, dass am Sonntag alle bereit sind. Die Motivation ist hoch, das ist schon beim Training zu spüren. Alle sind heiß auf das Spitzenspiel“, sagt Bober, der sich, wie der ganze Verein, auf das Spitzenspiel freut.
Bezirksliga 7: TuS Wiescherhöfen – SV Hilbeck, So, 15.15 Uhr, Kunstrasen Wielandstr. Der Vergleich der Landesliga-Absteiger steht am Sonntag an. Während Hilbeck unglücklich abgestiegen war, war bei Wiescherhöfen der Gang eine Etage tiefer bereits im Winter klar, anschließend wurde die Mannschaft zurückgezogen.
Entsprechend groß war der Umbruch beim TuS, natürlich hatte sich auch einiges in Hilbeck geändert. Dass es ein Duell zwischen dem Tabellen-14. und -Elften ist, lag auch daran, dass der SVH zu Saisonbeginn viel Verletzungspech hatte und einige Zeit brauchte, um sich einzuspielen. Mit dem zweiten Saisonsieg beim 4:1 gegen Schlusslicht SV Neubeckum begann die Klettertour in der Tabelle, die nach Möglichkeit am Sonntag mit dem ersten Auswärtssieg der Saison fortgesetzt werden soll.
Dafür muss sich der SV Hilbeck gegenüber der Leistung beim Sieg gegen Neubeckum steigern, so Trainer Uwe Beck. „Wir haben das Spiel aufgearbeitet. Wir haben bislang gut trainiert und uns dabei wie immer auch spezifisch auf den Gegner vorbereitet“, sagt er. Er hat sich Video-Sequenzen des Gegners angeschaut und festgestellt, dass der seine Stärken im Umschaltspiel hat und ein „offensiv angelegtes System“. Ob das Team aber nach drei Niederlagen in Serie und angesichts von fünf sieglosen Partien so mutig auftreten werde, sei dabei abzuwarten. „Ihre Schwächen haben wir auch erkannt und sind auf alles vorbereitet“, sagt Hilbecks Trainer. So sei augenscheinlich, dass Wiescherhöfen zum Spielende die Puste ausgeht, wie die vielen späten Gegentore gegen Hultrop beim 4:4 und beim 2:5 gegen Oestinghausen zeigen.