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Bezirksliga: Hilbeck im Derby unter Druck - leistet Spitzenreiter SFO Schützenhilfe?

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Von: Thomas Müller, Frank Zöllner, Frank Düser

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SG Oestinghausen gewinnt Derby gegen SV Hilbeck
Im Hinspiel unter Flutlicht gewann SG Oestinghausen mit 4:1 gegen den SVH. Hilbecks Philipp Schnettker (links) ist wieder zurück im Team, hingegen fehlt bei Oestinghausen Nick Weber nach der 10. Gelben Karte. © Thorsten Hoffmann

Das Bezirksliga-Derby zwischen Hilbeck und SG Oestinghausen birgt Brisanz. Für Tabellenführer Ostinghausen geht es darum, die Spitze zu behaupten.

Kreis Soest – Der SV Hilbeck geht mit Druck ins Bezirksliga Derby gegen Oestinghausen, ein Sieg würde ungemein helfen im Kampf um den Klassenerhalt. Spitzenreiter Ostinghausen steht vor einer Pflichtaufgabe und kann Hilbeck Schützenhilfe leisten. Für RWW und SGO geht es nur noch um gute Platzierungen, für die Anbsteiger Hultrop und Bremen darum, sich gut zu verabschieden.

Bezirksliga 7: SV Hilbeck – SG Oestinghausen, 15 Uhr, Willi-Hafer-Stadion.

Der SV Hilbeck steht vor nervenaufreibenden drei Spieltagen. Denn die Schwarz-Gelben liegen auf dem ersten Abstiegsrang mit einem Punkt Rückstand auf SV Drensteinfurt und zwei auf BW Beelen. Mindestens ein Team muss noch überholt werden, dafür gibt es bei zwei Heimspielen im Derby gegen Oestinghausen und nächste Woche gegen Beelen sowie einer Auswärtspartie Gelegenheit.

Das Hilbecker 1:6 in Freckenhorst und der 1:0-Sieg von Beelen gegen Oestinghausen hat die Situation noch einmal verschärft. Dabei konzentrieren sich die Gastgeber auf sich: „Ich gucke bis zur 90. Minute nullkommnull darauf, was andere machen. Die Ergebnisse der letzten Wochen zeigen, dass alle Teams unten weiterhin punkten werden. Trotzdem hoffe ich natürlich, dass alle Mannschaften, für die es um nichts mehr geht, weiterhin Gas geben und Spiele gegen Teams aus dem Aufstiegs- und Abstiegskampf nicht herschenken im Sinne des Wettbewerbs“, sagt SVH-Trainer Uwe Beck.

„Wir wollten eigentlich Beelen schlagen. Das hat nicht geklappt, auch weil wir drei Spieler durchschleppen mussten“, bedauert Meincke die in diesem Falle nicht geleistete Schützenhilfe. Auch wenn der SGO-Trainer dem SV Hilbeck den Klassenerhalt gönnt und wünscht; geht es nach ihm, muss der Gastgeber das in den anderen beiden Spielen für sich regeln. Denn: „Wir haben den sportlichen Ehrgeiz, die drei Punkte zu holen. Wir wollen uns mit Anstand und einer vernünftigen Leistung präsentieren.“

Allerdings stehe dem erneut eine angespannte sportliche Situation mit neun Ausfällen entgegen, darunter die Top-Torjäger Niklas Senk (verletzt) und Nick Weber (gesperrt).

Angst vor dem Fehlstart: Viele Langzeitverletzte bei Oestinghausen

„Oestinghausen fand ich im Hinspiel mit ihrer Spielanlage, dem Ballablegen und Umschalten, extrem stark. Sie machen konsequente Laufwege in die Tiefe, haben Spieler mit hoher Qualität nach vorne. Im Defensivverbund sind sie aber immer für ein Gegentor gut. Wir brauchen Mut, auch aufgrund unserer Situation. Wenn wir es schaffen, in beide Spielrichtungen unseren Plan umzusetzen, bin ich zuversichtlich, dass wir Sonntag Punkte holen“, sagt Hilbecks Trainer.

Den Gastgeber hält Meincke für stärker, als es die aktuelle Tabellensituation aussagt. „Hilbeck hat eigentlich die Qualität, alle bis auf die Top 3 zu schlagen.“ Wie sein Team mit dem tiefen Rasenplatz umgehen wird, sollen die Spieler situativ entscheiden. „Schlimmer als auf dem Acker mit dem hohen Rasen in Beelen kann es nicht werden. Die Spieler werden entscheiden, welche Spielweise die sinnvollste ist.“ Natürlich erwartet Meincke einen Gastgeber, der „alles in die Waagschale werfen wird. Wenn sie sich einigeln, haben wir Lösungen, wenn sie pressen, auch.“

Beck wünscht sich Unterstützung von außen: „Gegen Oestinghausen brauchen wir ein Top-Heimspiel und ich hoffe, dass viele Hilbecker da sind, um uns zu unterstützen. Das gibt den Jungs ein besseres Gefühl.“ Spannung ist auf jeden Fall garantiert.

Personal: SVH: Es fehlen: Schröder, Amoev, Bösl, Moor, wieder dabei: Schnettker. SGO: Es fehlen: Scholle (Fuß), Schröder (Schulte), Nillies, Eickelberg (beide privat), Metzig (krank), Senk (Knie), Pipers (Knie), Weber (10. Gelbe Karte), fraglich: Jakym, Lahm (beide angeschlagen). Hinspiel: 4:1 für SGO. Tendenz: SVH: S/S/S/U/N – SGO: U/S/N/U/N.

Bezirksliga 7: SF Ostinghausen – SV Drensteinfurt, So, 15 Uhr, Am Waldweg.

Nach einer schwachen Hinserie haben die Gäste noch einmal Anschluss an das rettende Tabellenufer gefunden und kämpfen noch um den Klassenerhalt. 18 Punkte holte Drensteinfurt in den zwölf Spielen der Rückrunde. Da sollte der Spitzenreiter – gerade nach dem letzten knappen 4:3-Heimsieg gegen Beelen – gewarnt sein.

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Drei Spiele stehen noch auf dem Programm und vier Punkte Vorsprung muss Spitzenreiter SF Ostinghausen verteidigen. Eine lösbare Aufgabe für den Spitzenreiter, der „nur“ seine beiden Heimspiele gewinnen muss. Da aber das Gastspiel beim Schlusslicht und Absteiger Neubeckum auch keine große Hürde ist, kann das Spiel als „Joker“ gewertet werden.

Die Tabelle der Bezirksliga 7

Personell wird Trainer Julian Bober sein Team etwas umstellen müssen, denn mit Friedrich Bömer Schulte und Achim Gärtner fallen zwei Stammspieler aus.

„Ich bin noch nicht ganz sicher, doch wird wahrscheinlich ein Innenverteidiger vorrücken auf die Sechs. Ob wir dann mit einem oder zwei Sechsern spielen, kann ich noch nicht sagen. Auf jeden Fall wollen wir defensiv gut stehen, nicht wieder drei Gegentore zulassen“, legt der Coach seinen Fokus auf eine stabile Defensive. Vorne muss sich Bober wenig Gedanken machen, denn nicht nur mit Top-Torjäger Lars Schröder, sondern auch mit den starken Außen oder dem offensiven Mittelfeld sind die Sportfreunde torgefährlich und daheim immer im Schnitt für mehr als vier Tore gut.

„Wir werden die Aufgabe sehr konzentriert angehen und wollen den Vorsprung auf Kamen auf jeden Fall halten“, macht Bober deutlich, dass er einen Dreier von seinem Team fordert.

Personal: SFO: Bömer Schulte (10. Gelbe) und Gärtner fehlen. Koch ist erneut sehr fraglich. Tendenz: SFO S/S/S/S/S - SVD N/N/S/N/S - Hinspiel: 5:2 für Ostinghausen.

Bezirksliga 7: RW Westönnen – VfL Wolbeck, So. 15 Uhr am Bahndamm.

Hinter den beiden Spitzenteams aus Ostinghausen und Kamen stellen Wolbeck und Westönnen die besten Rückrundenteams. Beide holten in diesen zwölf Spielen 24 Punkte. Jetzt wird sich zeigen, ob sich die Rot-Weißen den dritten Tabellenplatz verdienen. Sie werden noch einmal gefordert.

Christoph Linstaedt hat eine hohe Meinung vom Gast: „Wolbeck hat eine gute Mannschaft, gegen die es unangenehm ist. Sie sind nicht nur fußballerisch stark, sie scheuen auch die Zweikämpfe nicht. Das wird eine echt harte Aufgabe.“ Dabei wird der RWW-Trainer erneut improvisieren müssen, da zahlreiche Spieler angeschlagen sind oder verletzt fehlen. „Im Moment kann ich oft nach dem Abschlusstraining noch keine Aufstellung machen, oft bekomme ich erst sonntags vorm Spiel letzte Infos, ob es geht oder nicht.“

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So sieht Linstaedt der Partie mit einer gewissen Gelassenheit entgegen. „Wir werden eine ordentliche Mannschaft auf den Platz bringen und werden zu Hause alles geben, um die Punkte zu behalten. Ich denke, dass ich mindestens zwölf Akteure aus unserem Kader zur Verfügung haben werde, zur Not gehen Marvin und ich wieder auf die Bank“, sagt der Trainer.

Personal: N. Bäcker, Franke und Bettenbrock fraglich. Schröer, Schwarze, Nicolai, Hamidovic und Schneider fehlen. Schumacher wieder im Kader. Tendenz: RWW: S/S/S/S/S - VfL: U/U/S/N/S. Hinspiel: 3:1 für Westönnen.

Bezirksliga 7: SVE Heessen – SW Hultrop, So, 15.15 Uhr, Kunstrasenplatz Marienstadion.

Auf der Abschiedstour wollen die Hultroper nicht zu viele Geschenke verteilen, gerne selbst noch den ein oder anderen Punkt einfahren.

„Wir müssen schauen, dass wir unsere Spiele ordentlich durchbringen. Wir haben noch drei Spiele, wollen uns da gut verkaufen. Gegen Kamen wird es sicherlich sehr schwer. Aber gegen Telgte und an diesem Sonntag gegen Heessen können wir noch Punkte holen“, sieht Tobias Edler sich und sein Team nicht chancenlos, auch wenn der Hultroper Trainer puzzeln muss angesichts dünner Personaldecke. Er selbst fehlte zuletzt krank, es könnte sein, dass er selbst nur „Rechtsdraußen“ spielt.

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Die Erinnerung an das 2:5 im Hinspiel ist noch da, Heessen sei kein unschlagbarer Gegner, der obendrein noch nicht ganz gesichert ist. „Einen Punkt brauchen die noch“, während sein Team gar keinen Druck mehr spüren müsse, so Edler. Er verordnet seinem Team ein praktisches Konzept: Aggressiv gegen den Ball, kompakt stehen. Und mal Spielglück: „Wir brauchen einen fast perfekten Tag, dann können wir etwas mitnehmen.“

Personal: Hultrop: Es fehlen: Dieckmann, Hamm, Bonk, Fröhlich (alle langzeitverletzt) und Hammelbeck (verletzt). Tendenz: SVE N/N/N/S/N – SWH N/N/N/N/N. Hinspiel: 5:2 für Heessen.

Bezirksliga 4: TuS Sundern –TuS Bremen, So, 15 Uhr, Röhrtalstadion.

Wenn alles wie erwartet läuft, wird es wohl gegen 17 Uhr neidische Blicke des seit einer Woche feststehenden Absteigers TuS Bremen zur Gegenseite geben. Denn der TuS Sundern hat sechs Punkte Vorsprung auf Verfolger Meschede und ein um 22 Treffer besseres Torverhältnis. Bei einem eigenen Sieg und dann noch zwei Spielen wäre dem Gastgeber der Landesliga-Aufstieg nicht mehr zu nehmen.

Die Tabelle der Bezirksliga 4

Die seit Anfang Dezember sieglosen Bremer wollen noch einmal zeigen, dass zwischen den beiden Teams – wie wohl in zwei Wochen – keine zwei Klassen Unterschied liegen. „Das ist natürlich für uns ein ungünstiger Zeitpunkt. Spielerisch sind sie die beste Mannschaft, vom Kader her das Maß der Dinge. Es ist zwar nicht schön, eventuell einer Meisterfeier beizuwohnen, aber wir kennen es auch vom vergangenen Jahr“, sagt Trainer Eren Temiz, der zu allem Überfluss auf wichtige Defensivspieler verzichten muss. Sundern verteidigte zuletzt beim dramatischen 2:2 bei Verfolger Meschede mit zwei Toren in der Nachspielzeit seinen Vorsprung, stellt den besten Angriff und die beste Abwehr.

Personal: Es fehlen: Wagner (Urlaub), Demirgencioglu (privat), S. Giannotto (Leiste), Kemper (Bänder), N. Kaulmann (Schulter); Hinspiel: 5:0 für Sundern; Tendenz: Sundern: U/S/U/S/U – Bremen: N/U/U/N/N.

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