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So fand ein Erstliga-Spieler seinen Weg nach Soest

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Von: Frank Zöllner

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2. Regionalliga 2: BC 70 Soest - SG Telgte-Wobeck Baskets 94:84 (51:33).
Jeremy Lewis spielte erstmals für BC 70 Soest - und traf nach Belieben. © Zöllner

Ein unbekanntes Gesicht gab es für die Fans und auch Spieler des Zweitregionalligisten BC 70 Soest am Samstagabend zu sehen.

Soest - Erst zwei Stunden vor Spielbeginn kam Jeremy Lewis in Soest an – und drückte dem Spiel der Gastgeber durch seine herausragende individuelle Klasse gleich den Stempel auf, kam zu langen Einsatzzeiten. Der 36-jährige US-Amerikaner spielte bis zuletzt bei einem Erstregionalligisten in Potsdam. Dort kam er nach einem Trainerwechsel nicht mehr zum Zug.

So fragte ihn sein Kumpel, der an der Schulter verletzte Soester Spielmacher Jordan Rose, ob er nicht in die Bördestadt kommen wolle. Die Soester Verantwortliche fanden die Idee gut – und so wird Lewis bis Weihnachten für den BC 70 auflaufen – im Herbst seiner Karriere stellte sich der mit 37 Punkten beim 94:84-Erfolg gegen Schlusslicht SG Telgte-Wolbeck gleich überragende Spielmacher quasi ins Schaufenster für Engagements bei anderen Vereinen. „Es war Zufall, dass wir ihn bekommen haben“, sagte Trainer Klaus Vatter. Ab Januar soll dann der Kanadier Rose wieder fit sein und das Soester Spiel lenken.

Lewis sagte, dass er gleich gut aufgenommen wurde von der Mannschaft. „Die Chemie stimmt in der Truppe“, sagte der zweite Neuzugang, denn Rückkehrer Mauro Gerszke gab ebenfalls am Samstag sein Comeback.

Erstliga-Spieler bei den Telekom Baskets Bonn

Der Texaner spielt seit sechs Jahren in Deutschland. Dabei war er in der Saison 2020/21 in der Corona-Saison sogar Erstliga-Profi bei den Telekom Baskets Bonn. Für die spielte er auch in der Reserve in der 1. Regionalliga, genau wie für die Giants Düsseldorf und SV Hagen-Haspe sowie für den tschechischen Erstliga-Klub Kotin.

2. Regionalliga 2: BC 70 Soest - SG Telgte-Wobeck Baskets 94:84 (51:33).
Trainer Klaus Vatter im Gespräch mit Jeremy Lewis © Zöllner

Lewis wird in seiner Zeit in Soest bei Jordan Rose unterkommen und hat nun 14 Tage Zeit bis zum nächsten seiner insgesamt noch vier Partien, sich an die Mannschaft zu gewöhnen. „Es war oft zu erkennen, dass seine Mitspieler gar nicht wussten, was er vorhat. Als er nicht wusste, wohin mit dem Ball, hat er sich in der Not einen Dreier mehr genommen“, sagte Vatter.

 „Ich habe ein Problem damit, wenn ein Verein für vier Wochen einen Amerikaner holt. Jordan hat ihn angeboten.

Klaus Vatter, Trainer BC 70 Soest.

Das gelang ihm achtmal von jenseits der Drei-Punkte-Linie - meist traumwandlerisch. Die Versuche, ihn im Eins-gegen-Eins zu stellen, waren selten von Erfolg gekrönt – zu wendig und trickreich war das Spiel des athletischen Texaners. Speziell mit Danko Popovic hatte er aber schon einige gute gemeinsame Aktion beim ungefährdeten Sieg gegen SG Telgte-Wolbeck. Kurz vor Ende etwa spielte er etwa einen scharfen Pass durch die gesamte Abwehr auf Popovic, der frei unter dem Korb stand und den Ball nur noch versenken musste.

Trotz der Freude über die immense Qualitäts-Aufstockung im Kader ist es für Klaus Vatter wichtig, Folgendes zu betonen: „Ich habe ein Problem damit, wenn ein Verein für vier Wochen einen Amerikaner holt. Jordan hat ihn angeboten.“ Bis Weihnachten werden die Soester nun viel Freude an ihrem Neuzugang haben.

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