Soest – „Die Reise wird ein Höhepunkt für uns. Sportlich wollen wir so weit kommen wie möglich!“ So blickt Mike Willems, Trainer der U14-Basketballer des BC 70 Soest, der Zwischenrunde der Deutschen Meisterschaft entgegen. Die Qualifikation dafür war schon ein riesiger Erfolg für die jungen Siebziger, die in eigener Halle in beeindruckender Manier mit zwei klaren Siegen die Westdeutsche Meisterschaft gefeiert haben. Nun geht es in Berlin um den Einzug in die DM-Endrunde – ein Unterfangen, bei dem Willems seine Mannschaft aber keineswegs unter Druck sieht. Die ersten beiden von vier Teams kommen zur Endrunde.
„Alle freuen sich, die Vorbereitung ist abgeschlossen“, sagt Willems. Am Freitagmorgen um 9 Uhr machen sich vier Bullys von Soest auf in Richtung Bundeshauptstadt, wo sie um 19.45 Uhr gegen den Nachwuchs von Bundesligist ALBA Berlin spielen. Weitere Gegner sind am Samstag um 13 Uhr die RheinStars Köln, die der BC 70 bei der „Westdeutschen“ klar geschlagen hatte. Zum Abschluss geht es am Sonntag gegen Ausrichter TuS Lichterfelde (12:15 Uhr), der die Norddeutsche Meisterschaft gegen ALBA gewonnen hatte. „Da kann ich keinen Favoriten benennen, wir sind mit unserem Acht-Spieler-Kader auch kein Favorit“, meint Willems, der auf jeden Fall ein höheres Niveau als bei der Westdeutschen Meisterschaft erwartet. Auch gegen Köln werde es sicher nicht so einfach wie beim Sieg in Soest, geht er davon aus, dass die Rheinländer ihre Lehren aus der Niederlage gezogen haben. Berlin und Lichterfelde auf der anderen Seite würden sich sicher fragen, was mit Soest auf sie zukommt.
So sicherte sich der BC 70 Soest die Westdeutsche Meisterschaft
Köln kennt Willems, der die Mannschaft zusammen mit Andreas Kayser trainiert, natürlich, über die beiden Berliner Teams hat er sich kundig gemacht beim Landestrainer Heimo Förster; zudem hat er Videomaterial gesichtet, sich also bestmöglich vorbereitet. „Das sind zwei Teams, die ähnlich intensiv und schnell spielen wie wir“, erklärt er zu ALBA Berlin und dessen Kooperationspartner TuS Lichterfelde. „ALBA hat im letzten Viertel noch klar geführt und dann noch klar verloren“, hat er zum direkten Duell der beiden Teams im Kampf um die Norddeutsche Meisterschaft gesehen. Gerade der „TuSLi“ sei eine hervorragende Talentschmiede. Diesen Verein kennt Willems im Übrigen noch aus seiner Zeit als Geschäftsführer beim TuS Herten und auch der Spielort in der Goetheschule ist ihm bekannt, spielte er doch mit Herten immer wieder dort gegen den TuS Lichterfelde.
22 Soester – Spieler, Betreuer, Coaches, Eltern und Geschwister – werden sich am Freitag auf den Weg nach Berlin machen. Für die Kinder sei es kein Problem gewesen, schulfrei zu bekommen: „Die Schulen stehen voll dahinter und sind stolz auf ihre Schüler“, sagt Mike Willems. „Wir hoffen, dass wir in Berlin eine Menge Spaß haben.“ Übernachtet wird in einer Jugendherberge.
Wie sein Team abschneiden kann, kann Mike Willems nicht prognostizieren. „Das hängt von vielen Faktoren ab. Wie verkraften wir die Anfahrt? Wir kommen wir ins erste Spiel? Wie ist die Tagesform? Wie kommen die Spieler mit der Kulisse zurecht und wie mit den Schiedsrichtern? Wie überbrücken wir die Zeit zwischen den Spielen?“, fragt er sich. Bei den Schiedsrichtern gebe es zwischen den Landesverbänden kleine Unterschiede. So werde beispielsweise in Berlin schnell eingeworfen, werden die Referees die Bälle nicht erst an den einwerfenden Spieler übergeben. „So ist alles viel unwägbarer als bei den Senioren“, sagt der Soester Trainer. „Entschieden wird auf dem Platz“, bemüht er eine Weisheit.
Seine Jungs sieht er auf jeden Fall voller Vorfreude und positiv gestimmt vor dem Highlight ihrer noch jungen Karriere. „Nur der Trainer ist ein wenig angespannt“, schmunzelt er, „ich bin ein Coach der alten Schule, bin in jedem Spiel drin.“