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Große Anteilnahme im Kreis nach Erdbeben - Fatihspor initiiert Hilfstransport

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Von: Frank Zöllner

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Schweigeminute für Erdbebenopfer bei Landesliga-Spiel des SVW Soest gegen SC Drolshagen.
Auch beim Landesliga-Spiel des SVW Soest gegen Drolshagen gab es eine Schweigeminute für die Erdbebenopfer. © Thomas Müller

Die Erdbeben-Katastrophe in Syrien und in der Türkei lässt auch die Fußballer im Kreis Soest nicht kalt.

Werl – Die Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Nordsyrien, die unendliches Leid über die Betroffenen mit vielen Todesopfern und Obdachlosen gebracht hat, lässt natürlich auch die im Kreis Soest lebenden Menschen nicht kalt. Auf vielen Fußballplätzen gedachten die Menschen am Sonntag die Sportler mit einer Schweigeminute der Erdbebenopfer in der Türkei.

So hatte sich Fatihspor Werl mit einer Spendenaktion direkt Anfang vergangenen Woche engagiert. „Wir haben Sachspenden gesammelt. Es hatten sich zwei Spediteure aus der Türkei gefunden, die die Sachen kostenlos transportiert haben“, sagt Nedim Yigit, Vorsitzender von Fatihspor und auch Vorsitzender der türkisch-islamischen Gemeinschaft Werl.

Anteilnahme und Werler Hilfsaktion: Zwei LKW vollgepackt

Junge Spieler aus der ersten und zweiten Mannschaft hatten am Dienstag die Sachspenden, vorwiegend Hygieneartikel, Winterkleidung, Decken und auch Zelte, in Kartons und auf die zwei LKW gepackt. Die türkischen Spediteure stellten ihre Fahrzeuge zur Verfügung, die gerade ohnehin hier warteten.

„Die jungen Leute haben den ganzen Tag Kartons gepackt. Auch viele Deutsche haben uns unterstützt und ich bedanke mich ganz herzlich bei allen dafür. Das ist alles so traurig. Wir versuchen zu helfen“, sagt Yigit, der auch Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Werl ist. Allerdings sei das eine einmalige Aktion gewesen. „Wir machen das nicht noch mal. Das ist bürokratisch viel Arbeit.“

Yigit berichtet, dass von den Spielern „glücklicherweise niemand direkt betroffen ist“. Aber die Betroffenheit sei durch das Ausmaß der Katastrophe gegeben. „Egal, ob Erdbeben in der Türkei oder Haiti, Hochwasser an der Ahr. Wir sind alle Menschen“, sagt Yigit.

Geldspenden werden aber weiter gesammelt, auch im Rahmen der Heimspiele soll das erfolgen. Das nächste Liga-Heimspiel bestreitet Fatihspor am 26. Februar gegen SuS Scheidingen II.

Tyrala und Türkspor mit schwerer Woche

Die gesammelten Spenden werden an die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad weitergeleitet. Angesichts des riesigen Ausmaßes des Leides mit vielen Millionen Obdachlosen müsse die Hilfe entsprechend längerfristig erfolgen. „Auch Gedenkminuten wollen wir vor den nächsten Meisterschaftsspielen machen. Da haben die Gegner schon zugestimmt.“

Auch Sebastian Tyrala, aus Bad Sassendorf stammender Trainer des Westfalenligisten Türkspor Dortmund, war mit seinen Spielern unter der Woche auch in einer emotionalen Ausnahmesituation. So stammt der Vater des Torhüters aus einer Erdbebenregion, der Vereinsvorsitzende Dr. Akin Kara leistet dort ärztliche Hilfe, wie die Ruhr Nachrichten berichten.

Bei der Schweigeminute am Sonntag zum Ligastart im Verfolgerduell beim SC Neheim standen die Spieler Schulter an Schulter. Die Gastgeber beteiligten sich an einer Spendenaktion von Türkspor. Nur am Rande und der Vollständigkeit halber: Ex-Profi Tyrala gewann sein erstes Pflichtspiel als neuer Trainer von Türkspor: „Nach dieser Woche, den Emotionen, der Kraftanstrengung und Hilfe, hatten die meisten Jungs noch 90 Minuten Kraft für Fußball.“

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