Wie kommen die heimischen Sportler mit der Allerheiligenkirmes zurecht?
Die Kirmes ist im vollen Gange. Und trotzdem finden viele Fußballspiele statt – auch Aktive in anderen Sportarten haben einen regulären Spieltag vor der Brust. Wie lässt sich das miteinander vereinbaren?
Soest – Die Kirmes steht vor der Tür und trotzdem finden viele Fußballspiele statt – auch Aktive in anderen Sportarten haben einen regulären Spieltag vor der Brust. Wie lässt sich das miteinander vereinbaren?
Eren Temiz, Trainer der ersten Mannschaft des TuS Bremen, erzählt von den Trainingsplänen seiner Fußballer: „Normalerweise ist bei uns dienstags, mittwochs und donnerstags Training. An Kirmes verkürzen wir das Training jetzt auf das am Dienstag“. Und das, obwohl für den TuS Bremen am Sonntag ein wichtiges Spiel ansteht. Doch der Trainer sieht die Kirmes auch als eine Art „Training“ für seine Mannschaft, denn am Freitag gehen die Teamkameraden alle gemeinsam auf die Kirmes: „Das hilft hoffentlich noch einmal bei dem Gemeinschaftssinn der Jungs“, bestätigt er und geht davon aus, dass es nicht an Spielqualität schaden wird.
Im Abstiegskampf geht es für die Mannschaft von Eren Temiz am Sonntag gegen den Tabellenführer. Kürzlich ist es ihr erst gelungen, gegen den Tabellenzweiten zu gewinnen, was neue Hoffnung im Team hervorgebracht hat. „Für uns sind diese letzten vier Spiele in der Hinrunde einfach nur Bonuspunkte, genau das macht uns jetzt gefährlich für unsere Gegner. Denn während sich viele von den Tabellenführern sicher sind zu gewinnen und sich nicht mehr richtig anstrengen, reißen sich meine Jungs noch den Arsch auf“, erzählt Temiz.
Co-Trainer Marvin Baum von RW Westönnen hingegen erzählt, dass seine Mannschaft auch über Kirmes hinweg ganz normal trainieren wird. Die einzige Ausnahme ist der Freitag, an dem das Training etwas früher stattfinden wird.
Für die Handballer des Soester TV stand am Mittwochabend natürlich auch der gemeinsame Kirmesbummel mit erster und zweiter Mannschaft sowie ehemaligen Spielern auf dem Trainingsplan. Viele Gesichter wird man sicherlich auch am Donnerstag auf dem Pferdemarkt sehen. Der Besuch dort wird für Reserve-Trainer Jens Schulte-Vögeling vom STV-Bezirksliga-Team Neuland sein. Er kennt als Hammer zwar die Kirmes, aber eher vom familiären Besuch am Wochenende, nun lernt er die Kirmes von einer anderen Seite kennen.
Durch den Feiertag stand für beide Mannschaften zunächst nur montags Training an, am Freitag aber bittet Max Loer seine Oberliga-Handballer dann zum Training/Ausschwitzen, ehe es am Samstagabend zum Auswärtsspiel nach Gevelsberg geht.
Ein echtes Kirmes-Heimspiel gibt es für die STV-Zweite am Sonntag gegen den HC Heeren (17.15 Uhr). „Mal sehen, wie wir dann drauf sind“, ist Schulte-Vögeling gespannt.
Fußball-Landesligist SV Westfalia Soest hat sein Trainingsprogramm ebenfalls der Kirmes angepasst und bittet am Samstag zur Trainingseinheit, um Karussellfahrten und Bullenaugen aus den müden Knochen zu befördern. Am Sonntag steht die Fahrt zum Auswärtsspiel in Schmallenberg an. Nach den zuletzt schwachen Vorstellungen blickt Trainer Ibou Mbaye den tollen Tagen mit gemischten Gefühlen entgegen: „Ich hatte ja gedacht, dass wir vielleicht an dem Wochenende Punkte verlieren können und das verschmerzen können, wenn uns das vorher nicht passiert.“ Doch nach dem 0:0 gegen Salchendorf am vergangenen Wochenende ist dieser Joker schon verbraucht.
Eine relativ normale Woche Kirmeswoche sieht Klaus Vatter, Trainer der Basketballherren des BC 70 Soest in der 2. Regionalliga. Allerdings wird zu anderen Zeiten als gewohnt trainiert. Am Mittwochabend ging es zusammen mit der zweiten Mannschaft in die Halle, am Freitag wird sich auf das Auswärtsspiel am Samstag um 19 Uhr beim Tabellenführer SVD Dortmund vorbereitet. Eine am Kirmessamstag sicherlich besonders schwere Aufgabe...