BV Sassendorf gewinnt Topspiel in Soest, Remis im Enser Derby, Hovestädter Reaktion

Das Spitzenspiel in der A-Kreisliga Soest war eine klare Sache, ebenso das erste Spiel von Germania Hovestadt nach der Trennung von Trainer Christian Klotz. Ein Remis und Bierchen gab es im Enser Derby.
Kreis Soest – Tabellenführer BV Bad Sassendorf hat auch die Hürde bei der bis dahin punktgleichen Reserve des SV Westfalia Soest genommen und damit ein eindrucksvolles Statement gesetzt. Der 3:0-Erfolg der Badeortler war hochverdient und zeigt spätestens jetzt, dass der BVS ein gehöriges Wort um den Bezirksliga-Aufstieg mitsprechen wird.
SVW Soest II – BV Bad Sassendorf 0:3 (0:0). Auch wenn der Start der Gäste in Soest etwas holprig war, spätestens, als Tyrala eine Wandzioch-Hereingabe nur knapp am SVW-Tor vorbeispitzelte (10.), war es der Auftakt zu einer dominanten Vorstellung des Teams von Luigi Brusciano. Ob Dietz per Kopf (19.), Martens mit einem Rechtsschuss (31.) oder ein Pfostenkracher von Wandzioch (39.) – Tore gelangen dem BVS im ersten Durchgang zwar nicht, spielerisch war der Gast aber besser. Soest hatte durch Degner seine beste Möglichkeit, doch er vergab aus zu spitzem Winkel (37.).
Die Gäste kamen fast schon wütend aus der Kabine und legten los wie die Feuerwehr. Erst stach Foerster über links durch, legte quer und Wandzioch musste nur noch zur 1:0-Führung einschieben (47.). Dann eröffnete Dietz drei Minuten später mit einem Traumpass den Raum, diesmal war Martens blank und bediente Schrader in der Mitte – 0:2 nur kurz nach dem ersten Tor.
Trainerstimmen
Holger Bosmans (SVW Soest II): „Aufgrund der zweiten Halbzeit ist der Sieg verdient. Es ist das Ergebnis von sechs Mann beim Training bei uns gegen 18 Mann beim Training beim Gegner. Das zieht sich seit Beginn so durch. Wir sind froh, überhaupt schon 19 Punkte zu haben. Aber die Saison ist noch lang, wir geben nicht auf.“
Luigi Brusciano (BV Bad Sassendorf): „In der ersten Halbzeit haben wir es versäumt, das Tor zu machen. Wir sind nicht so ins Spiel gekommen wie gewohnt, sind aber ruhig geblieben. Es war das erwartet schwere Spiel. Das Ergebnis ist wichtig für den Kopf, wir haben eine gute Mentalität. Ich bin stolz auf die Jungs.“
Von diesem Schock erholte sich Soest nicht mehr. Das Bosmans-Team enttäuschte, fand keine Mittel gegen willensstarke Gäste. Adams vergab noch die beste Möglichkeit (55.). Auf der Gegenseite brachte der eingewechselte Nöcker frischen Wind, holte zehn Minuten vor Ende einen Elfmeter raus, den Hölscher zum 3:0-Endstand verwandelte.
SVW Soest II: Sievert, Brieger, Degner (85. Kastien), Gißel, Adams (70. Merkel), Reipöhler, Köthschneider, Arnold (80. Herbe), Völkel (65. Steinhoff), Gottwald (70. Köster), Ponomarenko.
Bad Sassendorf: Kunert, Hermstein (25. B. Polzin), Martens, Foerster, Tyrala (65. Nöcker), Dzioba (75. Lupp), Hölscher (85. Wazik), Wandzioch, Dietz, Schrader (65. Walsh-Trick), Moßler.
Tore: 0:1 Wandzioch (47.), 0:2 Schrader (50.), 0:3 Hölscher (80./Foulelfmeter).
Germanen spielen sich in Günne Frust von der Seele
SuS Günne – Germana Hovestadt 2:8 (0:5). Blockade gelöst. Die Germanen schossen sich Frust von der Seele, deklassierten sonst so heimstarke Günner. Diese Reaktion hatte sich das Trainer-Quartett Horstschäfer, Schmidt, Wintjes und Kola erhofft. Dass es letztlich so einfach kam, nahm Daniel Horstschäfer gerne mit: „Die Jungs haben alles umgesetzt. Wir haben Günne nicht atmen lassen.“ Sein Gegenüber, Michael Knobloch, war fassungslos: „Das war ein Offenbarungseid. So darf man nicht spielen“, rang er um Fassung.

Der Start der Gäste war rasant. Angetrieben von den lautstarken Trainern, brannte Hovestadt ein Feuerwerk ab. Zuzaku, Sehrbrock und Masuku stellten früh auf 3:0. Erneut Zuzaku und Bölter machten schon vor der Pause das Spiel zu. Auch die Pause nützte Günne nichts. Hovestadt machte einfach weiter; zweimal Masuku und Plaßwilm schraubten das Ergebnis auf 8:0. Erst dann wechselte Hovestadt durch, schaltete etwas runter. Günne betrieb in den Schlussminuten noch ein wenig Kosmetik, kam durch Schlüter und Puppe noch zum 2:8. Dennoch: „Das war die schlechteste Leistung seit langem. Wir haben Alibifußball gespielt, sind aber auch auf einen Gegner getroffen, der richtig gut eingestellt war“, so Knobloch. Horstschäfer hofft, dass der Schwung mitgenommen wird. „Auch hier gab es nur drei Punkte. Die Reaktion wollten wir sehen. Nächste Woche müssen wir das bestätigen“, blickte er voraus.
SuS Günne: Flegler, Coskunoglu (30. Schlüter), Ford, de Jesus Diniz, Teixeira, Puppe, Martinovic, Werthschulte (46. Maas), Schönmeier (46. Verse), Bajrami, Arabaci.
Germania Hovestadt: Einhoff, Wenderoth (60. Cargill), Tieke, Bellenhaus, Zuzaku, Kola, Masuku, Brede, Köhne (78. Göbel), Sehrbrock, Bölter (46. Plaßwilm).
Tore: 0:1/0:4 Zuzaku (6./35./Foulelfmeter), 0:2 Sehrbrock (11.), 0:3/0:6/0:8 Masuku (20./49./59.), 0:5 Bölter (42.), 0:7 Plaßwilm (51.), 1:8 Schlüter (82.), 2:8 Puppe (85.)
Später Elfmeter rettet Höinger SV einen Punkt
TuS Niederense – Höinger SV 2:2 (1:1). Nur wenige Minuten haben den Spielern des TuS zum Derbysieg gefehlt. Dass es anders kam, passte zum Derbycharakter wie die vielen kleinen Nickeligkeiten, umkämpfte Duelle und zwei Strafstöße in der Schlussphase. „Es war ein geiles Derby, jetzt trinken wir ein Bierchen zusammen“, meinte TuS-Spielertrainer Michael Gerbracht.

Dabei hatten die Gastgeber in der ersten Hälfte noch viel Glück, denn Höingen kam zu guten Abschlüssen. Sam Diekmann verwertete hingegen eine von nur zwei TuS-Chancen mit einem Sonntagsschuss aus 16 Metern zur überraschenden 1:0-Führung (31.). Höingen steckte nicht auf, glich durch Fabian Becker verdient aus (40.)
Im zweiten Durchgang war Niederense stärker, das 2:1 erneut durch Diekmann per Strafstoß (73.) war die Folge. Erst kurz vor Schluss probierte Höingen noch einmal alles. Alex Lange verwandelte einen Elfer. „Wir wollten in der zweiten Hälfte genauso engagiert wie zuvor auftreten, durch Umstellungen von Niederense hat das aber nicht mehr so gut geklappt“, sagt HSVer Jan Gretenkort.
TuS: Hinne-Schneider; Hering, Schulte (66. Köhler), Schott, Beilenhoff, Klaus, Kleine (71. Ahlers), Diekmann (76. Barakat), Tropmann, Bankamp, Balko (79. Gerbracht).
HSV: C. Schlütermann; Krekel (68. Risse), Dunker, Lange, Hochstein, Pingel, Reinsch, T. Gretenkort, Barnbeck (86. Schlütermann), S. Becker, F. Becker.
Tore: 1:0 Diekmann (31.), 1:1 F. Becker (40.), 2:1 Diekmann (73./Strafstoß), 2:2 Lange (90./Strafstoß).
1:0 als Dosenöffner für den SC Lippetal
BW Büderich – SC Lippetal 0:3 (0:1). Im Mittelmaß wird BW Büderich vorerst versinken. Die Elf von Trainer Dominik Koch verlor ersatzgeschwächt gegen das Spitzenteam aus dem Lippetal. Damit bleibt das Team von Trainer Ralf Butterweck oben dran und Büderich fällt mit elf Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze auf Platz sieben.
„Das 0:1 war der Dosenöffner“, sah SCL-Trainer Ralf Butterweck die eine vorentscheidende Spielszene in der 41. Minute – Mustafa Daoud traf für die Gäste. Bis dahin war Büderich noch im Spiel, trotz personellem Engpass. „Wir waren gezwungen, nach dem Rückstand Druck zu machen, haben das auch 15 Minuten nach dem Wechsel gut gemacht, doch nach dem 0:2 war die Partie gelaufen“, bewertet BWB-Trainer Dominik Koch das zweite Tor als Vorentscheidung.
Danach hatten beide Teams noch Chancen, doch gewann am Ende die bessere Mannschaft. „Wir haben das ganz ordentlich gemacht, haben wenig zugelassen“, befand Ralf Butterweck.
Dominik Koch bemängelte, dass sein Team zu wenig Chancen kreierte in den 90 Minuten.
BW Büderich: Kleine, Fronz, D. Koch, S. Koch, Wrede, Ruhrmann, Bücker, Günes, Hammer, Elias, Kampmann (46. Granseuer).
SC Lippetal: Schwartze, Kourouma (86. Söhnholz), Willenbrink, Westkemper, Onyedinma, Daoud (86. Geisler), Platzek (82. Sandknop), Gottwald, Ut, Durucan (78. Karimani), Wilczek.
Tore: 0:1 Daoud (41.), 0:2 Ut (64.), 0:3 Karimani (84.).
Beide Trainer mit dem Remis unzufrieden
RW Westönnen II – TuS Wickede 1:1 (0:0). Schlusspfiff am Bahndamm ohne Jubel. Beide Teams waren mit dem Punkt nicht zufrieden. Westönnen nicht, weil das Gegentor erst in der Nachspielzeit fiel, und Wickede nicht, weil bei der TuS nach 25 guten Minuten der Faden riss.

Schön war das Spiel nicht, das hatte aber auch niemand erwartet. Westönnen kämpfte um jeden Ball und machte es Wickede schwer. Der Gast begann gut, ließ den Ball gegen verunsicherte Westönner gut laufen, machte Tempo und schien das Spiel im Griff zu haben. „Nach 25 Minuten riss bei uns der Faden, da haben wir Tempo rausgenommen und unsere Linie verloren“, bemängelte TuS-Trainer Tobias Walter. „Wir haben eine Weile gebraucht, um ins Spiel zu finden, haben es dann lange offen gestaltet“, war Klaus Borghardt, neuer Trainer bei RWW II, froh über einen ordentlichen Start seiner Mannschhaft.
RWW ging in der 61. Minute in Führung. Luis Schiermeister versenkte einen Freistoß aus 24 Metern. Wickede hatte in der Folge mehr Ballbesitz, aber wenig Ideen. Im Gegenteil, mit etwas Glück hätte Westönnen auf 2:0 stellen können. Doch Alexander Schröer vergab zwei große Chancen. Während bei Westönnen zusehends die Kräfte schwanden, belohnte sich Wickede am Ende doch noch. Eine Linksflanke köpfte Samir Fazel zum 1:1 ein.
Zufrieden mit dem Ergebnis waren beide Trainer am Ende nicht, doch sagte Borghardt, dass der Einsatz seiner Elf stimmte. Walter bemängelte dagegen, dass seine Elf das Tempo nicht lange genug hoch gehalten habe.
RWW II: Theophile, Becker, Schmitt, Mohr, Adrian, Schiermeister, Brüssow (79. Müller), Kersting, Karayaka, Luig (77. Heisener), Schröer (84. Vakifli).
TuS: Kolter, Gehrke (76. Fazel), Steinhoff, Marchese, Bektas (71. Bornemann), Keller (56. Regenhardt), Verletis, Dogru, Wrede, Lopes (71. Arslan), Struwe.
Tore: 1:0 Schiermeister (61.), 2:0 Fazel (90.+1).
SuS Scheidingen gibt läuferisch alles und gewinnt 4:2
SuS Scheidingen – BV Bad Sassendorf II 4:2 (3:1). Nachdem in den vergangenen Wochen die Mannschaft des Trainerduos Tim Brans und David Pyka gegen starke Gegner verloren hatte, war sie Sonntag auf der Mission Sieg. Bereits früh ging der SuS in Führung. „Die ersten beiden Tore waren fast geschenkt, Fehler in der Hintermannschaft nutzten wir sofort aus”, sagte Pyka. „Die ersten Tore waren Fehler und dann läufst du eigentlich nur noch hinterher”, beklagte sich Eddy Gerard vom BVS II, der den fehlenden Trainer Jens Gieseke vertrat. Dennoch sei nicht alles perfekt gelaufen für die Hausherren; sie mussten nach dem Anschluss schon bangen. „Aber dann hatten wir das Spielglück, dass wir auch nach dem Anschluss sofort wieder treffen”, sagte Pyka zum 3:1 nach 37 Minuten. Nach etwa 60 Minuten fiel die Vorentscheidung, bevor der Gast noch zum 2:4 traf. „Insgesamt war die Leistung heute einfach besser und wir haben gerade läuferisch alles gegeben”, zog Pyka sein Fazit. „Heute hat uns der Zugriff gefehlt, wir waren in jeder Szene diesen einen Meter zu spät”, gab Gerard zu Protokoll.
SuS: Stephan, Griewel (86. N. Schulte), Dröger (57. Hansner), Becker, Konrad (53. Lietz), Hilsmann, J. Stratmann (70. Avdullahi), T. Schulte (75. Ibisi), Haas, M. Stratmann, Volmer.
BVS II: Lipphardt, Krampe, S. Inoks (46. Ahmed), Pommerening, Mey (68. Eckhoff), Hoffmann, Rupprath (40. D. Inoks), R. Tyrala, Langesberg, Hamann (72. Suggemeier), Wandzioch.
Tore: 1:0 Hilsmann (11.), 2:0 Konrad (14.), 2:1 Wandzioch (33.), 3:1 T. Schulte (37.), 4:1 M. Stratmann (58.), 4:2 Hoffmann (82.).
SpVg. Möhnesee verbucht Arbeitssieg gegen SC Neuengeseke
SpVg. Möhnesee – SC Neuengeseke 2:0 (0:0). Schweres Spiel, 45 Minuten kein Spielfluss und ein Arbeitssieg für die SpVg. Möhnesee. So das Fazit dieser Partie. Neuengeseke überzeugte mit starkem Stellungsspiel, musste zehn Minuten in Unterzahl spielen. Möhnesee rief die erwartete Leistung nicht ab.
In der 48. Minute prüfte Ruth das Gehäuse und den Torwart der Gäste. Er traf die Latte, der Ball prallte vor der Linie auf. Dann war es zweimal Bernhardt, der allein auf das Tor der Gastgeber zulief, aber nicht zu einem starken Abschluss kam. Besser machte es der eingewechselte Mataj, der in der 76. Minute einen Freistoß ins lange Eck setzte. So musste Neuengeseke aufmachen, das nutzten die Matrosen mit einem Bilderbuchspielzug über außen, so musste Schulte nur noch zum 2:0 einschieben.
Jörg Hanowski stand an der Linie der Gäste aus Neuengeseke, lobte seine Mannschaft, die bis zur 70. Minute ein gutes Spiel machte. „Möhnesee hatte zwar 70 Prozent Ballbesitz, hatte aber keine Lösung. Dann ist es ein Standard, der dazu führt, dass wir umstellen mussten. Dann spielen wir die letzten zehn Minuten in Unterzahl, weil sich Peters verletzt hat.“
Möhnesees Christopher Horstmann sagte: „Der Sieg bestätigt unsere Entwicklung. Wir gewinnen, obwohl es nicht unser bestes Spiel war. Unterm Strich ein Sieg, wir sind zufrieden.“
SpVg. Möhnesee: Gemerling, Eickhoff, Risken, Ruth (90. Behle), Heimbring (82. Schaffrath), Schauer (64. Mataj), D. Moor (45. Schulte), Alke, Heuke, Schröder, G. Moor.
SC Neuengeseke: Koschorreck, Zemella, Lange, El Abdi, Bernhardt, Bilke, Italia (76. Wischnewski), Senger (70. Schnier), Peters, Kaminski, Wunderlich (58. Wunderlich).
Tore: 1:0 Mataj (76.), 2:0 Schulte (90.).