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Der eine ignoriert die Tabellenführung, der andere will im Kellerduell punkten

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Von: Frank Zöllner, Michael Rusche, Frank Düser

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Achter Spieltag für die heimischen Bezirksliga-Fußballer
Der eine ignoriert die Tabellenführung, der andere will im Kellerduell punkten
Die SF Ostinghausen, hier mit Friedrich Bömer Schulte, wollen in Heessen ihren guten Lauf fortsetzen. © Hoffmann, Thorsten

Die SF Ostinghausen, Tabellenführer der Bezirksliga 7, ignorieren ihren ersten Platz. Der SV Hilbeck sowie SG Oestinghausen wollen in Kellerduellen punkten. RW Westönnen erwartet ein Topteam, SW Hultrop muss sich kämpferisch steigern, der TuS Bremen will nach einer weiten Fahrt nicht ohne Punkte zurückkehren.

Bezirksliga 7: SVE Heessen – SF Ostinghausen, So, 15.15 Uhr Kunstrasen Marienstadion. Der frisch gekürte Spitzenreiter SF Ostinghausen fährt am Sonntag als Favorit nach Heessen. Schwer einzuschätzen ist der Gastgeber in dieser Saison. Nach glänzendem Start mit einem 5:0-Sieg gegen Oestinghausen gab es fünf Spiele ohne Sieg. Dann folgte in der Vorwoche ein 4:3 in Telgte. Ostinghausen sollte gewarnt sein. Doch der Spitzenreiter fährt als Favorit nach Heessen.

„Ob Favorit oder nicht. Ob Spitzenreiter oder Vierter.“ SFO-Trainer Julian Bober kann diese Dinge gut ausblenden, fokussiert sich einzig auf die kommende Aufgabe. „Wir haben einen sehr harten Oktober vor uns. Danach können wir mal auf die Tabelle schauen und bewerten, wie wir stehen. Vorher hat das wenig Aussagekraft“, bewertet er die Situation nüchtern.

„Wir spielen auf Kunstrasen. Eigentlich können wir auf gutem Geläuf noch besser spielen. Ich denke, der Platz müsste uns entgegenkommen“, sagt Bober, der eines der spielstärksten Teams der Liga trainiert. Ostinghausen will das eigene Spiel durchbringen, sich nicht nach den Gegnern richten. „Wir wollen das Spiel schnell machen und die Abwehr der Gastgeber vor Probleme stellen. Mit vier Siegen im Rücken kann das Team voller Selbstvertrauen auftreten und Torabschlüsse suchen“, sagt Bober, der den guten Lauf fortsetzen möchte.

Personal: SFO: Franke (5. Gelbe) ist gesperrt. Nouhi ist fraglich und Schröder leicht angeschlagen. Vorjahr: 2:5 in Heessen und 1:3 in Ostinghausen.

Welches Gesicht zeigt SW Hultrop beim TuS Freckenhorst?

Bezirksliga 7: TuS Freckenhorst – SW Hultrop, So, 15 Uhr, Sportplatz an der Feidikstraße. Bislang zwei verschiedene Gesichter gezeigt haben die Hultroper in dieser Saison: Ein kämpferisch geprägtes, so wie in den zweiten Halbzeiten gegen Wiescherhöfen (4:4 nach 1:4-Rückstand) und gegen Neubeckum (3:1-Sieg nach 0:1-Rückstand) und auf der anderen Seite ein schwaches, so wie zuletzt beim 0:3 gegen Beelen und beim 1:4 gegen Wolbeck.

„In den letzten beiden Wochen haben wir gezeigt, wie wir es nicht haben wollen“, sagt SWH-Trainer Tobias Edler deutlich, schließlich mangelte es an Lauf- und Kampfbereitschaft, aber auch an Willen, Durchschlagskraft und Zweikampfverhalten. Genau diese Dinge haben die Schwarz-Weißen unter der Woche trainiert und wollen damit gegen Freckenhorst wieder punkten. Leicht wird das aber nicht, denn: „Freckenhorst hat Qualität in allen Mannschaftsteilen.“ Zwar spielt der TuS bislang noch keine so starke Saison wie in der vergangenen Meisterschaftsrunde, die als Vizemeister hinter Aufsteiger SV Westfalia Soest abgeschlossen wurde, doch treffe man auf eine ballsichere Mannschaft. „Wir müssen die Räume eng machen – so, wie wir das schon gegen Wolbeck wollten“, erklärt der Spielertrainer. Ganz wichtig sei auch, „einfache Fehler abzustellen“, denn die waren Wegbereiter für die Gegner, um gegen Hultrop zu punkten.

Während Hultrop zuletzt zwei Niederlagen kassierte, gewann Freckenhorst beide Spiele mit 4:0, erst gegen Neubeckum, dann gegen Wiescherhöfen. Das 2:2 zuvor gegen Kellerkind Drensteinfurt zeige aber, „dass in dieser Liga jeder jeden schlagen kann“, betont SW-Spielertrainer Tobias Edler – und will das am Sonntag mit einem Sieg beweisen.

Personal: SWH: Niklas Kirchhoff (Rippenprellung), Aryan Shekh Bzeni (leichtes Training), Sebastian Hamm (Knieüberdehnung) sowie Bastian Kux und Omid Nazari fehlen. Christian Gurtsching und Daniel Reder sind zurück im Kader. Vorsaison: 1:2 in Hultrop, 4:1 in Freckenhorst.

Vorletzter aus Hilbeck empfängt das Schlusslicht aus Neubeckum

Bezirksliga 7: SV Hilbeck – SV Neubeckum, So, 15 Uhr, Willi-Hafer-Stadion. Nach dem wilden 5:5 im Kellerduell beim SV Drensteinfurt, das von der schweren Verletzung von Keeper Matthias Grasse überschattet wurde, steht für den Neu-Bezirksligisten SVH ein weiteres Kellerduell an. Am Sonntag empfangen dabei die auf dem vorletzten Platz liegenden Schwarz-Gelben das Schlusslicht SV Neubeckum, das in der Vorwoche mit 0:5 gegen SG Oestinghausen unterlegen war.

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Der SV Hilbeck erwartet am Sonntag im Kellerduell das Schlusslicht SV Neubeckum. © Thomas Müller

„Wir wollen an die Leistungen aus unseren Heimspielen anknüpfen. Die waren bislang alle gut“, sagt Hilbecks Co-Trainer Kai Niggemann. Sein Team habe in der Trainingswoche gut gearbeitet, „da war ordentlich Dampf auf dem Kessel“, sagt er zu der hohen Intensität.

Der Gegner ist für ihn unbekannt – das soll aber auch kein Problem darstellen. „Das ist mir egal. Wir wollen das Spiel bestimmen“, stellt Niggemann unmissverständlich fest.

Er mahnt seine Spieler aber auch dazu, „nicht noch einmal so eine Halbzeit wie in Drensteinfurt“ zu zeigen, als sein Team 1:4 hinten lag und dennoch nach einer starken und dominanten zweiten Hälfte noch hätte gewinnen müssen.

Auch wenn es einige Ausfälle gibt, sei der Kader groß genug, um während des Spiels reagieren oder auch nachlegen zu können.

Der zuletzt mit einer Fingerverletzung fehlende Stammkeeper Silas Wiehoff ist zumindest ins Lauftraining eingestiegen. Wenn es bei ihm noch nicht reicht, wird Björn Friedrich ins Tor gehen. Der langjährige Hilbecker, der in der Reserve und Alte-Herren-Mannschaft gespielt hat, ist reaktiviert worden. Denn Matthias Grasse, der zuletzt im Tor stand, fällt nach seinem Wadenbeinbruch und weiteren Verletzungen aus dem Drensteinfurt-Spiel für lange Zeit aus.

Auch Mats Benecke wird fehlen. Der junge Verteidiger, der aus Rhynerns Jugend zurück zu seinem Heimatverein kam, überzeugte zuletzt, hat sich im Training aber eine Ellenbogenverletzung zugezogen.

Personal: SVH: Wiehoff (stark fraglich), Grasse (Wadenbeinbruch), Benecke (Ellenbogen), Tekin (gesperrt), Schnettker, Baetzel (bei aus gesundheitlichen Gründen fraglich), Friedrich als Torwart dabei.

SG Oestinghausen will im Heimspiel gegen Wiescherhöfen nachlegen

Bezirksliga 7: SG Oestinghausen – TuS Wiescherhöfen, So, 15 Uhr, Gemeinschaftshalle. Ist der Knoten geplatzt? Darauf hoffen die Fußballer von SGO, die vor einer Woche mit dem 5:0 beim SV Neubeckum den ersten Saisonsieg feierten und damit auch die Rote Laterne abgaben. „Mit einem weiteren Sieg sind wir schon im Mittelfeld“, hofft Co-Trainer Carsten Scholle auf den nächsten Dreier seiner Mannschaft.

Was ein Sieg bedeuten kann, zeigte sich unter der Woche beim Training. „Die Stimmung ist deutlich besser geworden“, hat Scholle beobachtet, „ich hoffe, dass wir wieder die nötige Sicherheit bekommen haben.“ Das deutete sich schon nach dem ersten Tor in Neubeckum an und setzte sich mit den zweiten Treffer fort – am Ende gab es den klaren Sieg, nachdem die Mannschaft zuvor „relativ verunsichert war“.

Jetzt gelte es, sich weiter auf die eigenen Stärken zu besinnen und weiter als Mannschaft aufzutreten, so Scholle, der nicht viel vom Gegner gehört hat. Nur so viel: „Von anderen Trainer habe ich gehört, dass Wiescherhöfen nicht zu den Topteams der Liga gehört.“ Die Gäste aus Hamm haben bisher nur einen Punkt mehr auf dem Konto als die Ahse-Kicker, würden mit einem Sieg also überholt.

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Auf Nick Weber baut SG Oestinghausen auch im Sonntag im Heimspiel gegen den TuS Wiescherhöfen. © Rusche, Michael

Die Marschroute ist, erst einmal defensiv sicher zu stehen – womöglich mit Nick Weber wie in Neubeckum als „Sechser“. „Unsere Tore schießen wir immer“, hofft Scholle dann auf den Start einer Siegesserie…

Personal: SGO: Kampschulte fehlt, Limbrock, Scholle, Riese und Heinrich waren unter der Woche krank, Schröder ist leicht angeschlagen, Brinker ist aus dem Urlaub zurück.

Vorsaison: 3:1 in Wiescherhöfen, 1:4 in Oestinghausen.

Welches Gesicht zeigt RW Westönnen gegen Topteam ASK Ahlen?

Bezirksliga 7: RW Westönnen – ASK Ahlen, So, 15 Uhr, Bahndamm. Eine der stärksten Mannschaften der Liga ist zu Gast in Westönnen. Aufsteiger ASK Ahlen verlor erst in der Vorwoche das erste Saisonspiel, war mit 16 Punkten und 16:1 Toren (1.) in die Saison gestartet, ist auswärts bei 9:1 Toren noch ohne Punktverlust. Bei den schwankenden RWW-Leistungen scheint aber alles möglich zu sein.

„Wir suchen noch die Konstanz“, sagt Trainer Christoph Linstaedt, der nach seiner Sperre wieder zurück an die Linie darf. „Mit Leistungen wie gegen Heessen, Kamen oder im Pokal können wir das Spiel sicher offen halten. Mit Leistungen wie in der Vorwoche oder gegen Telgte und Lohauserholz können wir die Punkte auch verschenken. Das 0:5 in Ostinghausen tat richtig weh, zumal wir einen Matchplan hatten, an den sich keiner gehalten hat“, muss Linstaedt Rätsel lösen. Auch, weil sich die personelle Lage noch nicht wesentlich verbessert hat.

Aber: „Eigentlich ist egal, wer auf dem Platz steht. Die Jungs müssen nur Leistung abrufen. Warum dies im Pokal gelingt und dann wieder nicht, bleibt ein Rätsel“, so Linstaedt, der Respekt vor Spitzenteam Ahlen hat. Doch unlösbar ist die Aufgabe nicht. Kompakt stehen, Nadelstiche setzen, das könnte ein Mittel sein. Immerhin hat auch der Gast nicht Bestbesetzung zur Verfügung, verlor beim 1:3 in Lohauserholz zudem zwei Spieler durch Gelb-Rot. „Abends ist die 100-Jahr-Feier. Welcher Spieler will da schon mit gesenktem Haupt die Schützenhalle betreten?“, fragt sich Linstaedt, der darauf setzt, dass RWW das „Pokalgesicht“ zeigt.

Personal: Brylka, Chronz, Clarysse, Schlund und Gließner fehlen. Topcu fraglich. Heinz und Bauer zurück. Hamidovic wieder im Training.

TuS Bremen vor weiterer weiter Reise - und die soll Punkt(e) bringen

Bezirksliga 4: SF Birkelberg – TuS Bremen, So, 15 Uhr, Kunstrasenplatz, An der Mehrzweckhalle, Erndtebrück. 90 Minuten beträgt die Fahrtzeit in den Erndtebrücker Ortsteil im Kreuztal im Siegerland. „Wir werden früh losfahren und ein bisschen spazieren gehen, um die Beine aufzulockern“, erklärt TuS-Trainer Eren Temiz die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel.

Und nach dem wichtigen 5:2-Sieg gegen den BC Eslohe steht für Aufsteiger Bremen ein weiteres Kellerduell in der in der unteren Tabellenhälfte eng beieinanderliegenden Bezirksliga 4 an.

„Gott sei Dank“, sagt Temiz, der darüber froh ist, dass die Teams von der Punkteausbeute her bislang so nah zusammen sind. „Gegen Eslohe haben wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wir haben uns reingekniet und gewonnen, weil wir es mehr wollten“, erinnert sich der Trainer gerne an Saisonsieg zwei zurück. Genau so müsse sein Team bei den heimstarken Birkelbergern – die haben zwei Siege zuhause geholt, aber auch 0:7 gegen Sundern verloren –, auftreten, um etwas holen zu können. Dazu müsse aber weiter die Fehlerquote minimiert werden, denn gegen Eslohe hatte der TuS eine Vielzahl an Chancen zugelassen.

Optimistisch stimmt Temiz, dass seine Stürmer am Sonntag trafen und sich so Selbstvertrauen geholt haben. Er erwartet ein kampfbetontes Spiel und will erst einmal abwarten, wie der Gastgeber auftritt. „Wir müssen geduldig bleiben“, fordert Temiz.

Personal: TuS: Wagner muss nach seinem Platzverweis (Handspiel auf der Torlinie) eine Partie zuschauen; Feldhaus (Oberschenkel) fraglich, Solga (nicht im Kader), J. Kaulmann ist aus dem Urlaub zurück.

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