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Topabwehr gegen Topsturm, ein Team, das zum Siegen verdammt ist

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Von: Benedikt Schulte, Sebastian Heinke, Frank Düser

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Der BV Sassendorf, hier im Spiel gegen Scheidingen, gastiert am Sonntag im Spitzenspiel beim SVW Soest II. © Hoffmann, Thorsten

Viele Experten sagten vor der neuen Saison in der Kreisliga A Soest einen Dreikampf um den Aufstieg voraus. Nach knapp einem Viertel der Saison bestätigen sich die Vorhersagen. Und zwei der drei Teams treffen am Sonntag im Topspiel aufeinander, wenn die Reserve des SVW Soest (Tabellendritter) den punktgleichen Tabellenführer Bad Sassendorf im Jahnstadion empfängt (13 Uhr). Es ist auch der Vergleich beste Abwehr gegen besten Angriff. Zudem ist ein Team am achten Spieltag zum Siegen verdammt.

SVW Soest II – BV Bad Sassendorf, So, 13 Uhr, Jahnstadion. Die Sassendorfer spielen bisher eine brillante Saison, rutschten nur beim 2:2 in Niederense aus. Das gleiche Schicksal ereilte die Soester Reserve, die gegen den gleichen Gegner daheim nicht über ein 0:0 hinauskam. Nun duellieren sich die Aufstiegskandidaten im Soester Jahnstadion.

Am Donnerstagabend gab es eine dicke Überraschung zum Start in den Spieltag.

„Es ist noch früh in der Saison, eine Meisterschaft wird jetzt sicher noch nicht gewonnen oder verloren“, sagt Soests Trainer Holger Bosmans und nimmt damit Druck aus dem Kessel.

Nach dem 3:2-Erfolg in Büderich erwartet den SVW die zweite dicke Herausforderung. Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist Bosmans zufrieden. „Ich ziehe den Hut vor meinen Jungs, die mit wenigen Ausnahmen fast alle unter 23 Jahre sind. Sie machen das schon souverän.“ Gegen Sassendorf werde vor allem die Defensive gefordert, sagt Bosmans, der dennoch von „einem Duell auf Augenhöhe spricht.“

Wahrscheinlich werden wieder ein oder zwei Spieler aus dem Kader der Landesliga-Mannschaft dazustoßen.

Beim BVS strotzt man vor Selbstvertrauen. Vor allem Yannick Wandzioch spielt derzeit wie im Rausch, traf zwölfmal in den vergangenen sechs Pflichtspielen und führt auch die Torschützenliste der Kreisliga A an. „Seine Quote ist überragend. Aber ohne seine Mitspieler geht es nicht“, sagt Trainer Luigi Brusciano zu seinem Torjäger. Doch auch Wandziochs Mitspieler sind in Form. Brusciano geht entsprechend optimistisch ins Spitzenspiel: „Wir wollen den Fokus hochhalten, gegen Soest wird das noch etwas mehr von uns verlangt“, weiß Brusciano. Aber er sei bei Soest auf Alles gefasst, auch auf personelle Verstärkungen von „oben“.

Dennoch überwiegt die Vorfreude: „Das Spiel kommt genau richtig, das Spiel ist das, was wir jetzt wollen“, so der Coach, der einige Ausfälle verkraften muss.

Personal: Soest: Woloszyn (verletzt); Sassendorf: Rohde, Sören und Björn Polzin, Grenz, Merscheim (alle Urlaub). Vorsaison: 3:1 in Soest, 2:1 in Bad Sassendorf.

Tobias Walter mit TuS Wickede zu seinem alten Team, das einen neuen Trainer hat

RW Westönnen II – TuS Wickede, So, 12.45 Uhr, am Bahndamm. Trainerwechsel am Bahndamm – und dann noch der „alte“ Trainer zu Gast. Dazu eine bescheidene sportliche Ausbeute bislang. Beide Mannschaften warten seit Wochen auf einen Sieg. Da geht es um Punkte, egal wie.

Klaus Borghardt
Klaus Borghardt © Müller

Klaus Borghardt ist zurück auf dem Platz. Der erfahrene Trainer und langjährige Spieler der Rot-Weißen will versuchen, die Mannschaft wieder in Form zu bringen. „Beim ersten Training waren viele da, auch die Verletzten. Ich glaube, dass es etwas Zeit braucht, doch ein paar Punkte werden wir noch holen“, krempelt der neue Trainer die Ärmel hoch. „Die Jungs müssen konditionell zulegen, damit wir 90 Minuten dagegenhalten können“, hat Borghardt sich ein erstes Ziel gesetzt. Am Sonntag gegen Wickede sei es wichtig, defensiv gut zu stehen und den Gegner vom Tor wegzuhalten. „Wir können keine Wunder erwarten, aber wir werden uns wehren“, erwartet der neue Trainer ein Team, das kämpft.

Nach fünf Spielen ohne Dreier will Tobias Walter drei Punkte mitnehmen. „Der neue Kader muss sich finden, das ist ein Prozess, der Wochen dauern kann. Doch Erfolgserlebnisse können dies auch beschleunigen“, hat der Trainer weiter die nötige Ruhe.

Dennoch sieht er das Spiel am Bahndamm als sehr wichtig an: „Das darfst du nicht verlieren, da ist schon etwas Druck zu spüren beim Blick auf die Tabelle“, sagt Walter, der aber sicher ist, dass sein Team bei der Rückkehr der Verletzten eine ordentliche Rolle spielen wird.

Personal: RWW: Kader nach Trainerwechsel noch offen; TuS: Seifried und Schneider fehlen. Dogru, Struwe und Keller zurück im Kader. Vorjahr: 2:1 in Westönnen und 4:1 in Wickede.

Germania-Spieler ohne Alibi, SuS Günne ohne Ahnung, wer da kommt

SuS Günne – Germania Hovestadt, So, 15 Uhr, Sportplatz Möhnetalsperre. Nach der Entlassung von Christian Klotz als Hovestadt-Trainer sind die Günner ahnungslos, wie der Gegner auftreten wird. „Wir haben uns auf das Spiel vorbereitet und dann hört man diese Nachricht und hat keine Ahnung, wer da jetzt kommt”, so Trainer Michael Knobloch. Aber gerade in einem Heimspiel will er trotzdem, dass sein Team das Geschehen bestimmt, um eine positive Reaktion der Germanen auf den Trainerwechsel zu unterbinden. „Wir wollen offensiv herangehen, wie gegen Höingen“, so Knobloch.

Fußball, Daniel Horstschäfer, Sportlicher Leiter Germania Hovestadt.
Daniel Horstschäfer, Sportlicher Leiter bei Germania Hovestadt. © Hoffmann

Bei den Gästen übernahm in dieser Woche der Sportliche Leiter Daniel Horstschäfer mit die Mannschaft. Die Entlassung von Klotz sei ein Warnschuss an die Mannschaft: „Ja, wir warten auf die Reaktion. Günne ist eine gute Mannschaft, die aus meiner Sicht auch hinter ihren Möglichkeiten geblieben ist.“

Personal: SuS: Die Langzeitverletzten, Augustin, Martinovic; Germania: Maghames. Vorsaison: 3:0 in Günne, 4:0 in Hovestadt.

SpVg. Möhnesee will gegen Neuengeseke „big Points“ holen

SpVg Möhnesee – SC Neuengeseke, So, 15 Uhr, Kunstrasen. „Big Points“ könnte ein Sieg für Möhnesee bedeuten, so Trainer Christopher Horstmann. Denn nachdem Sönnern gegen den SV Welver gepatzt hat, wäre ein Dreier gut, um am Spitzentrio dranzubleiben. Der vierte Platz ist für die Gastgeber „eine schöne Momentaufnahme, aber auch nicht mehr. Das ist alles eine große Entwicklung“, will Horstmann das Team einfach immer besser machen. „Wir nehmen niemanden auf die leichte Schulter“, so Horstmann, der im 5:1 von Neuengeseke gegen Niederense ein „kleines Ausrufezeichen“ sieht.

Punkte vor dem Winter sammeln will Aufsteiger Neuengeseke. „Wie ein Eichhörnchen“, meint Trainer Pietro Peters. Zwischen Hovestadt auf Platz acht (8 Punkte) und Scheidingen auf Platz 15 (5) liegen nur drei Zähler. Mit sechs Punkten muss auch der SCN kämpfen, glaubt aber an eine Chance. „Bis auf Bad Sassendorf und Lippetal kann in der Liga jeder jeden schlagen“, ist sich Peters sicher. „Spielerisch ist noch Luft nach oben, aber wenn wir 100 Prozent geben, über Kampf und Leidenschaft kommen, ist ein Punkt gegen Möhnesee drin – besser noch drei“, so der Trainer. rw

Personal: SpVg: Es fehlen Markus, Müller, Schröder, Mackenroth, Stefan Bügler. SCN: Schulte, Tews, Hennemann, Hoffmann, van den Berg, Koschorreck fehlen, fraglich sind El Abdi, König, Schnier.

BW Büderich – SC Lippetal, So, 15 Uhr, Fritz-Tönnies-Weg. Vor der Saison hatten viele Insider gedacht, dass dies ein echtes Spitzenspiel werden könnte. Auch wenn die Qualität der beiden Mannschaften das immer noch erwarten lässt, sagt die Tabelle jedoch etwas anderes. Hier versucht Büderich den Anschluss an die Spitze nicht ganz zu verlieren, liegt schon acht Zähler hinter dem Spitzentrio mit dem SCL.

BW Büderich kämpft gegen SC Lippetal um den Anschluss

„Beim Blick auf die Tabelle ist ein Punkt in diesem Spiel fast schon zu wenig“, sagt BWB-Trainer Dominik Koch, der mit seiner Mannschaft gerne oben mitspielen wollte. Doch „verschenkte“ Punkte in mindestens zwei Spielen sorgen aktuell für den großen Rückstand. So redet Koch auch nicht um den heißen Brei herum: „Wir sind zum Siegen verdammt“, sagt der Coach, der anfügt: „Wir haben im Pokal gegen Oestinghausen gut gestanden. Eine ähnliche Leistung müssen wir am Sonntag bringen, dann haben wir eine Chance.“ Dabei stöhnt der Coach über die personelle Lage, fallen doch neben den Verletzten auch noch Urlauber und drei Leute aus, die einen Kurztrip über den Feiertag unternehmen.

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BW Büderich (in blau) zeigte im Pokal gegen Oestinghausen (Szene) eine gute Leistung trotz der Niederlage und will an diese Leistung gegen den SC Lippetal anknüpfen. © Nitsche, Thomas

„Wir wollen etwas mitnehmen“, ist auch SCL-Trainer Ralf Butterweck klar in seiner Aussage. „Doch manchmal ist auswärts ein Remis nicht schlimm“, sagt der Coach des aktuellen Tabellenzweiten, der Büderich zu den besten Teams der Liga zählt. „Wir werden gut vorbereitet in das Spiel gehen, müssen fokussiert auf dem Platz bleiben“, sagt Butterweck, der ein intensives Spiel erwartet.

Personal: BWB: Elf Spieler fehlen verletzt oder sind im Urlaub. SCL: Rewer (Rot), Kühn und Moktri fehlen. Geisler zurück im Kader. Vorjahr: 1:2 in Büderich, 3:2 in Lippetal.

Nach dem Enser Derby zusammen ein Bierchen trinken...

TuS Niederense – Höinger SV, So, 15 Uhr, Am Heuerwerth. Viel Spannung verspricht das Derby in Ense, zu dem – auch aufgrund des Feiertags am Montag – viele Zuschauer erwartet werden, für die unter anderem sogar extra ein VIP-Bereich eingerichtet wird. „Zuhause fühlen wir uns wohl, wir haben schließlich aus den ersten drei Heimspielen zwei Siege und das Unentschieden gegen Bad Sassendorf geholt“, sagt TuS-Trainer Michael Gerbracht und geht mit entsprechend viel Selbstbewusstsein in die Partie.

Besonders sei dieses Derby, weil „zwei richtig junge Teams aufeinandertreffen“, sagt Gerbracht und spricht von einem Spiel „auf Augenhöhe.“ 90 Minuten lang würden sich die beiden Enser Teams bekämpfen, danach hoffe man aber darauf, „bei einem Bierchen zusammenzukommen.“

Das zweite Derby in wenigen Tagen ist es für den Höinger SV, der im Kreispokal gerade erst den Bezirksligisten TuS Bremen aus dem Wettbewerb geworfen hat. „Wir wollen das Positive aus dem Bremen-Spiel mitnehmen“, sagt Justin Schlütermann, der den im Urlaub weilenden Trainer Frank Jesse-Verletis vertritt. Dass der eigentliche Trainer nicht vor Ort sei, soll kein Nachteil sein. Der Coach würde sich sicher freuen, wenn sich sein Team nach zuletzt vier Niederlagen in der Liga nacheinander endlich wieder belohnen würde.

Personal: TuS: Christian Clarysse (Urlaub) fehlt, Schulte ist zurück; HSV: Sauer fehlt, fraglich sind Hochstein, Radon, T. Risse und Kersting. Vorsaison: 2:4 in Niederense, 2:0 in Höingen.

Aufsteiger BV Sassendorf II will auch gegen Scheidingen punkten

BV Bad Sassendorf II – SuS Scheidingen, So, 15 Uhr, Kunstrasenplatz. Nach dem 6:0-Kantersieg des Aufsteigers BV Bad Sassendorf II gegen RW Westönnen II will die Mannschaft um Trainer Jens Gieseke sich auch am Sonntag gegen den abstiegsgefährdeten Gast aus Scheidingen gut schlagen, trotz einiger Probleme. „Die Personallage ist kaum zu verkraften, eigentlich stehe ich jedes Spiel mit einem neuen Team am Platz”, so Gieseke. Obwohl die Gäste auf dem 15. Platz stehen, soll sein Team sie nicht unterschätzen. „Das Spiel wird schwierig, ist jedoch auch sehr wichtig, weil wir da noch etwas mitnehmen könnten”, so Gieseke. Mit Blick auf die nächsten Partien gegen SVW Soest II und die eigene Erste sei dies realistisch betrachtet die letzte Möglichkeit, zu punkten.

Auch die Gästetrainer David Pyka und Tim Brans beklagen viele Verletzte. „Genau wie der Gegner haben wir um die 14 bis 15 Spieler zur Verfügung, ansonsten müssen wir in der zweiten Mannschaft schauen, was aber auch schwierig ist, weil die vor uns spielt”, so Pyka. „Ich habe Sassendorf II gegen Westönnen II gesehen und da haben die schon sehr stark gespielt, auf der anderen Seite müssen wir gegen solche Gegner punkten”, so Pyka.

Personal: BVS II: Al Nasir, S. Tyrala, Beckmann, Merscheim, Mattheisen, Müller, Brinkmann, Hinzmann, Gerdesmeier, Teiner fehlen. SuS: Die Langzeitverletzten fehlen.

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