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Es wird kuschelig im Kreisliga-Keller: Sieben Teams im Abstiegskampf

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Von: Benedikt Schulte

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Fußball, Kreisliga A, SV Welver, TuS Niederense
Nach dem 1:3 gegen das Mit-Kellerkind TuS Niederense ist der SV Welver (grüne Trikots) ganz unten in der Tabelle angekommen. © Hoffmann

Sechs Punkte sind es von Platz 10 bis 16 in der Kreisliga A: Sieben Teams müssen sich gegen Ende der Hinrunde ernsthaft Sorgen machen um den Klassenerhalt.

Kreis Soest – Die Karten im Abstiegskampf der Kreisliga A haben sich nach dem vorletzten Spieltag der Hinrunde neu gemischt. War in der Vorsaison der Abstieg des sieglosen TuS Schwefe frühzeitig klar, geht es in dieser Saison deutlich enger und spannender am Tabellenende zu.

Nach zehn Spieltagen als Tabellenschlusslicht gelang es am Sonntag der Westönner Reserve, durch das 6:2 gegen SuS Günne den 16. Tabellenplatz zu verlassen und durch ein besseres Torverhältnis die „Rote Laterne“ an SV Welver weiterzureichen.

Robert Preker, Trainer SV Welver.
Robert Preker, Trainer SV Welver. © Heinke, Sebastian

Die Grün-Weißen unter Trainer Robert Preker beobachten die momentane Situation noch ohne allzu große Sorgen. „Wir wussten bereits vor der Saison, dass es schwierig werden wird, da wir einige Spieler abgeben mussten und gerade unsere Offensive darunter gelitten hat“, ordnet Trainer Preker ein: „Unser aktueller Kader ist in der Breite und Qualität deshalb anders besetzt und wenn so etwas wie Verletzungen dazukommt, müssen wir Ausfälle von Spielern kompensieren, die wir eigentlich nicht kompensieren können.“

Zudem sei sein SVW eine sehr junge Mannschaft, die einfach Zeit brauche, um ihr volles Potenzial entfalten zu können. „Die Zeit haben wir jedoch gerade nicht wirklich“, sagt Preker, der hofft, dass sein Team in der Rückrunde in den Spielen, die jetzt noch knapp verloren gingen, wie gegen Günne oder Niederense, punkten werde. „Zudem sieht auch der Vorstand die momentane Situation und im Blick auf die Winterpause wird da vermutlich auch der ein oder andere Neuzugang möglich sein“, erklärt Preker.

Die zweite Westönner Mannschaft hat unter der Leitung von Klaus Borghardt in den vergangenen Wochen den Aufschwung geschafft, gewann gegen Günne (6:2) und davor gegen Hovestadt (5:2) – auch dank der Hilfe der ersten Mannschaft. „Natürlich profitieren wir von der Unterstützung von einigen Spielern aus der ersten Mannschaft. Jedoch muss man auch hervorheben, dass gegen Günne Andreas Fuchs vier Tore erzielte, was mich natürlich besonders freut, dass auch einer unserer Spieler so erfolgreich ist“, sagt Borghardt, der die vereinsinterne Zusammenarbeit lobt.

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Klaus Borghardt (links) und Jan Döbel. © Düser, Frank

„Das ermöglicht es uns, sehr viele verschiedene Spieler für uns auflaufen zu lassen, so habe ich schon mehr als 30 Spieler spielen lassen können“, sagte Borghardt, der seit Ende September Trainer der Bezirksliga-Reserve ist, und: „Mit Blick auf den Winter wollen wir natürlich den Anschluss halten und uns dann gut vorbereiten, damit auch unsere verletzten Spieler wieder fit werden. Auf lange Sicht muss man natürlich sehen, dass aus der Bezirksliga einige Mannschaften wieder absteigen könnten und es für uns daher ungemütlich unten werden könnte”, blickt der erfahrene Trainer voraus.

Auch die TuS Wickede unter Tobias Walter steht vor der Winterpause nicht da, wo sie eigentlich stehen wollte: Aktuell auf Platz zwölf, knapp vor der Abstiegszone. Doch am vergangenen Sonntag gelang es den Rot-Weißen gegen Aufsteiger SC Neuengeseke 5:1 der zweite Saisonsieg und sich somit vor Günne zu schieben.

„Vor dem Spiel haben wir uns ausgesprochen und sind motiviert ins Spiel gegangen”, blickt Walter zurück. „Natürlich ist das ein guter Anfang und wir hoffen, dass wir in den kommenden Spielen daran anknüpfen können, zumal man auch sah, dass wir bisher in keinem Spiel chancenlos waren und immer mithalten konnten.“ Vor dem Spiel gegen Neuengeseke war ein „Teamspirit“ zu spüren. „Den wollen wir auch in die Winterpause mitnehmen, in der wir auch hoffentlich wieder unsere verletzten Spieler fit bekommen werden”, blickt Walter positiv in die Zukunft.

Tim Brans, Trainer beim SuS Scheidingen.
Tim Brans. © Groener

Zwei Punkte vor den letzten beiden Plätzen steht der SuS Scheidingen unter Trainerduo Tim Brans und David Pyka. Die beiden knappen Niederlagen gegen Hochkaräter Sönnern 0:2 und Lippetal 0:1 machen dabei Mut.

„Wir stehen hinten immer sehr gut und haben neben Niederense unten mit Abstand die beste Defensive, jedoch schießen wir einfach zu wenig Tore. Ein gewisses fehlendes Spielglück ist da offensichtlich, so trafen wir in den letzten beiden Spielen das Aluminium, doch hatten wir dennoch genug Chancen da zu punkten“, sagt Trainer Tim Brans.

Personalsorgen ziehen sich auch durch die gesamte Hinrunde und schränkt auch das Training ein. „Mit Blick auf die nächsten Spiele in Günne und gegen Niederense wollen wir wieder angreifen und auch in Büderich sind wir, denke ich, nicht chancenlos”, blickt Brans voraus.

Michael Gerbracht, bislang Co-Trainer und Sportlicher Leiter, ab Sommer 2022 Trainer TuS Niederense.
Michael Gerbracht. © Thomas Müller

Der TuS Niederense brachte sich zuletzt gegen direkte Konkurrenten Günne 2:2 und Welver 3:1 in eine gute Lage. „Wir machen eigentlich die ganze Saison bereits eine Entwicklung durch und in den letzten Spielen hat sich das Ganze gezeigt. In den Spielen davor hatten wir ein bisschen Pech. Dennoch war in vielen Partien unsere Leistung gut und dazu will ich auch hervorheben, dass wir auch die jüngste Mannschaft der Liga sind”, sagt Trainer Michael Gerbacht: „Mit Blick auf das nächste Spiel denke ich, dass wir auch Zuhause gegen Möhnesee gut etwas mitnehmen können und auch gegen Westönnen II und Scheidingen wollen wir punkten.“

Der SuS Günne, der nach dem 2:6 in Westönnen und der Entlassung von Trainer Michael Knobloch vor der Partie reagierte, hat nur vier Punkte Vorsprung und ist weiter auf der Suche nach einem Nachfolger – hat aber nun angesichts des spielfreien Wochenendes auch etwas mehr Zeit.

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