Mitten im Bezirksliga-Abstiegskampf: Darum geht der Kapitän von Bord

Linus Hampel ging immer vorweg, warf sich als Abwehrchef immer in alle Zweikämpfe und versuchte, den Laden hinten beim abstiegsbedrohten Bezirksligisten SW Hultrop zusammenzuhalten - nun ist er weg.
Hultrop – So wurde jetzt der überraschende Wechsel des Kapitäns bekannt. Der 29-Jährige, der seit 2020 an der Heintroper Mühle spielt, wechselt in der Winterpause zurück zu seinem Heimatverein RW Mastholte, der sich in der Parallel-Staffel 13 als Vorletzter ebenfalls in größter Abstiegsgefahr befindet, aber nur zwei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer aufweist. Im Gespräch mit Frank Zöllner erklärt Hampel seine Beweggründe.
Warum wechseln sie von einem abstiegsbedrohten Bezirksligisten zu einem anderen?
Mastholte ist mein Heimatverein. Da bin ich sportlich groß geworden. Zudem wohnen meine Eltern nur 200 Meter vom Platz entfernt. Der Kontakt dorthin ist nie abgerissen. Als mein früherer Trainer Fox (Dirk Sellemerten, Anm. d. Red) im November in Mastholte wieder Trainer wurde, hat er zu mir den Kontakt aufgenommen.
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RW Mastholte ist also ein besonderer Verein für Sie?
Ich hätte es für keinen anderen Verein gemacht. Fox Sellemerten war nicht nur mein Trainer, sondern mein Förderer. Er hat mich damals aus der A-Jugend in die Landesliga zu den Senioren hochgeholt. Ich habe immer noch ein besonderes Verhältnis nach Mastholte. Alte Mitspieler von mir von früher sind nun im Vorstand aktiv und andere spielen in der zweiten Mannschaft. Da bewegt sich was und der Verein will auch bald wieder in die Landesliga.
Wie lief der Wechsel ab?
Fox Sellemerten hat mit Tobi Edler (Spielertrainer SW Hultrop) gesprochen und ihn um gesagt, dass er mich fragen möchte, ob ich nach Mastholte zurückkommen möchte. Sie sind ja auch befreundet aus der Zeit, als Fox Trainer in Hultrop war und Tobi unter ihm gespielt hat. Ich habe mir das in Ruhe überlegt. Ich wohne ja in Bad Waldliesborn und arbeite in Rietberg. Da komme ich immer durch Mastholte durch.
Nach Hultrop zum Training oder Spiel kommen noch 35 Minuten Fahrzeit ins Lippetal dazu. Ich habe auch öfter mit Tobi und Sascha (Roreger, Sportlicher Leiter, Anm. d. Red.) gesprochen und mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Wir haben ehrliche Gespräche geführt und ich gehe im Reinen und mit einem absolut ruhigem Gewissen. Ich trainiere auch schon in Mastholte und die Vereine haben sich auf die Freigabe geeinigt. Ich habe auch jeden Mitspieler privat angerufen und ihnen meinen Entschluss mitgeteilt. Alle konnten es verstehen und haben mir nur das Beste gewünscht.
Es hat sie also auch die Perspektive gereizt?
Die Zeit in Hultrop war schön, es sind Freundschaften entstanden und ich drücke der Mannschaft die Daumen, dass sie den Klassenerhalt schafft. Ich bin ja auch nach dem Abgang von Dirk Sellemerten unter Trainer Alex Pahl in Hultrop geblieben und wir haben in der vergangenen Saison, als ich verletzt war, als Trainerteam noch den Klassenerhalt geschafft. Aus den Gesprächen habe ich nun herausgehört, dass ein Neuanfang geplant ist. Mastholte will hingegen mit aller Macht in der Liga bleiben. Mein alter Förderer hat mich zu meinem Heimatverein gerufen. Und vielleicht geht es zum Ende meiner Karriere ja noch einmal hoch in die Landesliga.