22. Spieltag in der Kreisliga A: Zittern im Keller, Duell um Platz drei

Der 22. Spieltag in der Kreisliga A steht am Sonntag an. Dabei gibt es im Keller weiter das große Zittern und ein Duell um Platz drei.
BW Büderich – Höinger SV, So 15 Uhr, Fritz-Tönnies-Weg. Es war das Topspiel des fünften Spieltages, als der Höinger SV BW Büderich empfing. Büderich siegte glücklich und Höingen fand sich nach fünf Punkten aus fünf Spielen im unteren Drittel der Tabelle wieder. Die Entwicklung danach ist vor allem beim HSV rasant.
So liefen die Nachholspiele am Donnerstag.
Seit dieser Niederlage verlor Höingen nur noch ein Liga-Spiel (0:6 gegen den BV Bad Sassendorf), stürmte in der Tabelle auf inzwischen Platz vier – punktgleich mit dem sonntäglichen Gegner Büderich. „Höingen hat aktuell die Leichtigkeit, hat sich in einen Rausch gespielt“, sagt Büderichs Trainer Dominik Koch. Den Hinspiel-Sieg bezeichnet Koch als glücklich. „Da muss Höingen zur Pause eigentlich 3:0 führen“, blickt er zurück. Da habe sein Team in den entscheidenden Momenten die Tore gemacht.
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Apropos Tore: Die schießen beide Mannschaften in Hülle und Fülle. Büderich traf 75 Mal, Höingen netzte sogar 77 Mal ein. Im Schnitt liegen bei den gegnerischen Mannschaften die Bälle also über dreieinhalb Mal im Netz. Das verspricht für Sonntag ein Spektakel, zumal beide Abwehrreihen nicht sattelfest wirken: Büderich kassiert im Schnitt fast zwei Gegentore pro Spiel, Höingen gar zweieinhalb. „Defensiv haben wir Steigerungsbedarf“, sagt daher auch Höingens Interimstrainer Jan Gretenkort.
Dominik Koch ergänzt: „Wir wollen und müssen defensiv sicherer stehen.“
Dennoch werden beide Mannschaften ihr Heil wohl in der Offensive suchen. „Es wird sicher ein gutes Spiel, in dem beide nach vorne spielen“, ist sich Gretenkort sicher. Auch Koch weiß, „was auf uns zukommt“, und will mit seinem Team Platz drei behaupten. „Das Ziel wollen wir nicht aus den Augen verlieren“, so Koch. Gretenkort nimmt dagegen etwas Druck aus dem Kessel: „Wir können druckbefreit aufspielen.“ Den Titel „Best of the Rest“ (Gretenkort) würde man dennoch gerne mitnehmen.
SVW Soest II – SV Welver, So, 13 Uhr, Jahnstadion. Gegen den Vorletzten kann die Soester Landesliga-Reserve einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. „Wichtig ist für uns, dass wir nach dem Sieg gegen Scheidingen nachlegen“, sagt Soests Trainer Frank Petersmann.
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Er erwartet angesichts der Tabellensituation und der prekären Lage des Vorletzten einen hoch motivierten Gegner. „Wir müssen voll dagegenhalten. In der jetzigen Situation haben wir keinen Schönheitspreis zu gewinnen, es geht nur um die Punkte“, sagt Petersmann. Welche Taktik er wählt, hängt auch davon ab, welche Spieler aus dem Kader der ersten Mannschaft sein Team verstärken werden.
Gefühltes Endspiel
Dennis Hohn, Trainer des SV Welver, sagt unmissverständlich: „Jedes Spiel ist für uns gefühlt ein Endspiel.“ Dabei fehlen ihm allerdings 15 Spieler. „Das ist ein Wahnsinn. Wir hatten eine gute Trainingswoche, aber zum Wochenende kommt es aus unterschiedlichsten Gründen zu den Ausfällen“, ist Hohn bedient.
Dennoch: „Wir fahren nicht dahin, um die Punkte abzuschenken. Aber wir gehen schon davon aus, dass da von oben was runterkommt und es eine harte Nummer wird“, erklärt der Welveraner Trainer.
TuS Niederense – SC Neuengeseke, So, 15 Uhr, Rasen, Heuerwerth. Neun Spieltage vor dem Saisonende deutet sich ein sehr spannender Abstiegskampf an. Aktuell kann es noch zehn Mannschaften erwischen. Lediglich der SC Sönnern auf Platz fünf ist mit 38 Punkten gesichert. Alle Teams dahinter brauchen noch Punkte. Unter anderem auch beide Mannschaften, die sich am Heuerwerth gegenüberstehen.
A-Kreisligist SV Welver muss länger auf seine Umkleide und Duschen verzichten.
TuS-Trainer Michael Gerbracht freut sich: „Ich habe ein halbes Jahr darauf gewartet. Jetzt haben wir nach der schwachen Leistung im Hinspiel unsere zweite Chance.“ Niederense ist aktuell gut drauf, hat kaum personelle Probleme und will mit dem guten Lauf dem Abstiegskampf entkommen. Ein Sieg gegen den SCN wäre ein wichtiger Schritt. Doch Gerbracht hat Respekt vor dem Aufsteiger.

„Die nächsten vier Spiele geben die Richtung vor. Holen wir sieben bis zehn Punkte, sollten wir auf einem guten Weg sein. Weniger könnte bitter werden“, rechnet SCN-Trainer Pietro Peters. Mit Möhnesee, Westönnen und Scheidingen folgen Spiele gegen weitere Kandidaten aus dem Abstiegskampf. Gegen den TuS will Peters punkten, ohne Wenn und Aber. Dabei kann der SCN-Coach personell nicht aus dem Vollen schöpfen.
SuS Scheidingen – BV Bad Sassendorf, So, 15 Uhr, Bispingwald. Die Scheidinger stehen nach wie vor auf einem Abstiegsplatz und haben Sonntag die nächste Chance, diesen zu verlassen. Das Problem ist nur, dass die Mannschaft von Tim Brans und David Pyka den Tabellenführer empfängt, der natürlich seinen Abstand auf den Tabellenzweiten SC Lippetal halten will.
Pyka hat hohe Meinung vom Bad Sassendorf
Die Bilanz in den Spielen nach der Winterpause sieht bei den Gastgebern ordentlich aus. So kassierte der SuS am vergangenen Sonntag in Soest die erste Niederlage, hat bisher fünf Punkte aus vier Spielen und schaffte es, gegen direkte Konkurrenten wie Westönnen II und Welver zu punkten. Scheidingens Trainer David Pyka spricht von einem „komplett einfachen Spiel“ gegen den Spitzenreiter. Denn: „Sie wollen Lippetal weiter auf Abstand halten. Sie sind schon sehr fokussiert und stabil. Auch der Trainer macht nicht den Eindruck, dass er irgendetwas auf die leichte Schulter nimmt“, sagt Pyka über den BVS. Die Gastgeber setzen auf eine stabile Defensive. „Wir wollen uns schadlos halten. Um etwas mitzunehmen, muss schon eine Menge Spielglück zusammenkommen“, weist Pyka dem Gast klar die Favoritenrolle zu.
Nachdem Verfolger Lippetal am Donnerstag im Derby in Hovestadt siegreich war, steht die BVS-Mannschaft von Luigi Brusciano weiter unter Druck. „Nach dem Sieg von Lippetal müssen wir natürlich wieder gewinnen. Aber insgesamt sind die Resultate von Lippetal zweitrangig und wir müssen uns auf unser Spiel fokussieren. Wir sind Stand jetzt vier Punkte vor und wollen alles geben, dass das auch so bleibt. Dafür müssen wir am Sonntag nachlegen und mit voller Konzentration an die Sache gehen”, sagt der Trainer des BVS.
SuS Günne – SC Lippetal, So, 15 Uhr, Sportplatz Möhnetalsperre. Nach wie vor steht die Mannschaft von Jörg Fischer aus Günne unter Zugzwang. Und nach der Niederlage gegen den Höinger SV wird es gegen den Tabellenzweiten SC Lippetal sicherlich nicht einfacher.
„Da treffen Gegensätze aufeinander. Lippetal hat jetzt in Hovestadt gewonnen, wird mit klarem Kopf kommen und will weiter Anschluss an den Tabellenführer halten. Wir stehen unten drin und müssen Punkte mitnehmen, um da rauszukommen. Es wird sehr schwierig werden und wir müssen die Punkte eigentlich gegen andere Gegner holen. Dennoch wollen wir überraschen und dagegenhalten”, so Fischer.
Am Donnerstag war es eine zittrige Partie für den SCL, da das Spiel in Hovestadt lange offen war und erst in der Nachspielzeit der Siegtreffer gelang, um in Reichweite von Sassendorf zu bleiben. „Zu dem Spiel unter der Woche kann ich gar nicht viel sagen. Es ist einfach wichtig, dass wir den Anschluss an Sassendorf halten und den Blick auf das kommende Spiel richten. Günne steht unter Druck und muss punkten, wir allerdings auch und daher müssen wir wieder alles bringen, um bestehen zu können”, sagt SCL-Trainer Sebastian Kuilder.
SpVg Möhnesee – TuS Wickede, So, 15 Uhr, Kunstrasen Berlingser Str. Nach der unglücklichen Niederlage am Donnerstag in Sönnern (2:3) hofft die TuS am Möhnesee auf eine Trendwende. Allerdings haben auch die Gastgeber nach dem 0:7-Debakel vom vergangenen Sonntag gegen Aufsteiger BV Bad Sassendorf II einiges gutzumachen.
TuS-Trainer Tobias Walter sagt: „Sonntag wollen wir unbedingt in die Erfolgsspur zurück, da wir gegen Niederense und in Sönnern unnötige, vermeidbare Niederlage einstecken mussten. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen und uns für unseren Aufwand belohnen.“

Christopher Horstmann, Trainer der SpVg., will trotz des jüngsten Rückschlages und des schwachen Starts ins Jahr mit nur einem Zähler die Trendwende: „In der letzten Woche haben wir versucht, die Spiele aufzuarbeiten. Jedem muss klar sein, dass wir die guten Leistungen aus der Hinrunde verspielt haben. Wichtig ist nun, dass die Einstellung und die Motivation wieder stimmen.“ Horstmann verweist ebenfalls auf das Hinspiel, welches sehr schwer gewesen sei. Außerdem erwartet er einen Gegner, der unbedingt punkten möchte. Zurzeit trennen die Mannschaften drei Zähler.
SC Sönnern – Germania Hovestadt, So. 15 Uhr, Türkenplatz. Beide Teams waren noch am Donnerstag in Nachholspielen im Einsatz und gingen dabei mit komplett unterschiedlichen Gefühlen vom Platz. Während Sönnern das Spiel gegen Wickede nach Rückstand drehte, passierte Hovestadt das Gegenteil.
Die 1:2-Derbyniederlage gegen Lippetal war „ein Stich ins Herz“, wie Hovestadts Trainer Kai Wintjes sagt. Er blickte aber schon nach dem Schlusspfiff nach vorne, lobte sein Team für den vollen Einsatz. Gegen Sönnern erwartet Wintjes ein ähnliches Spiel auf einem ähnlichen Platz: „Sönnern spielt immer kampfbetont. Schönspielerei wird das sicher nicht“, hofft er nun auf ein besseres Ende als im Derby gegen den SCL.
Sönnerns Spielertrainer Frank Vollenberg musste sich am Donnerstag wegen seiner Gelbsperre schonen, rückt nun wieder in die Mannschaft. Die Donnerstagspartien und deren Ausgang sieht er als kleinen Vorteil für sein Team. „Wir wollen natürlich gewinnen. Und ich bin mir auch sicher, dass wir das werden“, ist er optimistisch.
RW Westönnen II – BV Bad Sassendorf II, So, 13 Uhr, Sportplatz am Bahndamm. Schlusslicht RWW unterlag zuletzt 0:3 gegen Spitzenreiter Sassendorf I. Diesmal geht es gegen die BVS-Zweite – und um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
„Sassendorf II hat gegen Möhnesee gezeigt, was sie draufhaben. Das wird ein heißer Kampf. Obwohl es schwer wird, müssen wir drei Punkte holen, weil uns das Wasser bis zum Hals steht. Wir müssen über eine sichere Abwehr unser Spiel entwickeln”, sagt RWW-Trainer Klaus Borghardt.
Auch dank Hilfe aus der ersten Mannschaft gelang es Sassendorf II, Möhnesee 7:0 zu schlagen. Dies sollte den Gästen eine breite Brust verschaffen, doch warnt Trainer Jens Gieseke. „Auch dieses Spiel wird eine Herkulesaufgabe für uns. Wir haben auswärts gerade einmal drei Punkte geholt und bei einer Mannschaft, die so im Abstiegskampf steckt, wird das eine sehr schwere Aufgabe. Am wichtigsten ist, dass wir von Minute eins an wach und fokussiert sind, was uns letzte Woche sehr gut gelungen ist”, so Gieseke.