20. Spieltag in der Kreisliga A: Es wird immer enger im Keller - Verfolger Lippetal hat seine Leichtigkeit verloren

20. Spieltag in der Kreisliga A: Es wird immer enger im Keller - Verfolger Lippetal hat seine Leichtigkeit verloren.
SV Welver – SC Lippetal 0:3 (0:1). Tabellenzweite aus Lippetal hat sich eine Woche nach 1:4-Schlappe gegen Höingen rehabilitiert und beim Vorletzten in Welver einen klaren 3:0-Sieg eingefahren – doch die Leichtigkeit aus der Hinrunde ist vorerst weg. Welver präsentiert sich hingegen deutlich verbessert im Vergleich zur ersten Saisonhälfte.
Es waren 57 Minuten gespielt im Welveraner Buchenwaldstadion. Die Gäste führten durch ein spätes Tor in der ersten Halbzeit durch Daoud mit 1:0. Der SCL verlor einen Ball im Aufbauspiel, über Nick Zimbelmann landete der Ball bei Finkeldei, dem freistehend vor Keeper Rewer die Nerven einen Streich spielten. Der Ball landete knapp neben dem Tor, Lippetal atmete auf. Die Gäste hatten eine schlechte Phase, die Welver beinahe zum Ausgleich ausgenutzt hätte. Nur fünf Minuten später gelang Kühn per Kopf das 2:0 für die Herzfelder, die fortan wieder mehr Sicherheit in ihr Spiel bekamen. Es war insgesamt kein guter Auftritt des Spitzenteams, das Tempo wurde zu oft verschleppt, die Körpersprache passte nicht immer. Das wurde nach dem befreienden 2:0 besser. Geisler und Westkemper scheiterten am starken SVW-Keeper Dudek. Auch Wilczek und Daoud vergaben noch Möglichkeiten die Führung auszubauen. Besser machte es der eingewechselte Hagemann, der Dudek keine Chance ließ (84.). Es war ein Pflichtsieg, mehr nicht.
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Welvers Coach Dennis Hohn zeigte sich indes zufrieden, trotz der Niederlage. Zumal sein Team vor dem Spiel mächtig durcheinander gewürfelt wurde. „Wir wollten das Spiel kurzfristig verlegen, haben aber kein okay von der Staffelleitung bekommen“, so der Vorsitzende Jörg Rickert am Rande des Spiels. So standen drei A-Jugendliche in der Startelf, die ihre Sache allesamt gut machten.
Tore: 0:1 Daoud (42.), 0:2 Kühn (62.), 0:3 Hagemann (84.).
SuS Scheidingen – RW Westönnen II 4:1 (2:0). Erst in der Nachspielzeit fiel die Entscheidung im Kellerduell. Skirka und Brzozowski erhöhten entscheidend für den SuS. Dabei hatte die RWW-Reserve gut begonnen, beinahe davon profitiert, dass Scheidingens Keeper Sievert am Ball vorbei rutschte – der Winkel war für Brüssow jedoch zu spitz. Dann schlug Scheidingen zu: Haas schob zur Führung ein. Kurz vor der Pause Pech für die Gäste: Rienhoff beförderte den Ball ins eigene Tor.
Nur drei Minuten nach Wiederbeginn kehrte die Spannung zurück: Kersting hielt nach einer Ecke einfach mal drauf und traf zum Anschluss. Jetzt war Westönnen am Drücker, wollte noch die Punkteteilung. SuS-Keeper Sievert hielt durch seine Paraden die Führung fest. Und auf der anderen Seite bewahrte Andreas Rupp die Chance von RWW, indem er einen Elfmeter von Becker hielt. In der Nachspielzeit baute Rupp das Spiel mit auf; der eingewechselte Skirka nutzte das und traf aus 30 Metern ins leeren Tor. Rückkehrer Brzozowski sorgte für den Endstand gegen seine Ex-Verein.
Scheidingens Trainer Tim Brans sagte: „Bei einem Unentschieden hätten wir uns nicht beschweren dürfen. Wenn wir viele Situationen besser ausspielen, können wir das 3:0 nachlegen. Es war eine wilde zweite Halbzeit. Wir sind der glücklichere Sieger, aber nicht unverdient.“
Westönnens Trainer Klaus Borghardt war trotz der Niederlage stolz: „Wir haben unglücklich verloren, es war mehr drin. Wir haben am Ende alles auf Sieg gesetzt, haben den Ausgleich auf dem Fuß und viel Pech.“
Tore: 1:0 Haas (23.), 2:0 Eigentor Rienhoff (41.), 2:1 Kersting (48.), 3:1 Skirka (90.), 4:1 Foulelfmeter Brzozowski (90.).
Bes. Vork.: Rupp (RWW) hält Elfmeter von Becker (70.).
So lief das Spiel von Büderich in Bad Sassendorf am Samstag
SC Neuengeseke – SC Sönnern 1:2 (0:2). Die Lage spitzt sich für den SC Neuengeseke von Spiel zu Spiel weiter zu: Nach der eigenen Niederlage und den Siegen der Konkurrenz ist der SCN nun auf dem 14. Platz angelangt.
Da tröstet auch nicht, dass die zweite Hälfte im Rahmen der Niederlage gegen Sönnern für die Mannschaft von Pietro Peters spricht; Punkte gab es keine. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir haben das sehr gut gemacht. Wir hatten zahlreiche Chancen und müssen die einfach nutzen. So ein Spiel darf man einfach nicht verlieren. Aber wenn man da steht, wo wir stehen, fehlt auch das nötige Glück”, beurteilte Peters. „Ich bin trotzdem davon überzeugt, dass wir unsere Punkte holen werden. Nächste Woche gegen Günne haben wir die nächste Chance.”
Die Gäste hatten kurzfristig große Personalsorgen: „Mir haben vier Spieler wegen Grippe abgesagt und deshalb musste ich auch selber anfangen, damit wir zumindest zwei Spieler auf der Bank hatten”, berichtete Sönnerns Spielertrainer Frank Vollenberg. „Es war ein schmutziges Spiel und es war ein offener Schlagabtausch. Das Spiel hätte sich in beide Richtungen entwickeln können und wir hatten das nötige Glück. Letztendlich kann ich sagen, dass wir den dreckigen Sieg gerne mitnehmen.”
Tore: 0:1 L. Lohmann (6.), 0:2 Hardes (40.), 1:2 Italia (62.).
TuS Wickede – SuS Günne 6:0 (4:0). Für die Gäste war es ein rabenschwarzer Tag, für die Wickeder der perfekte Jahresauftakt. „So haben wir uns das vorgestellt. Wir waren von Beginn an da“, freute sich Wickedes Tobias Walter nach dem Abpfiff.
Die TuS war über 90 Minuten dominant, führte nach 19 Minuten mit 2:0 und hatte Chancen im Minutentakt. Seifried und Kretz sorgten vor der Pause für die Entscheidung. Nach dem Wechsel nahmen die Gastgeber einen Gang raus, ins Spiel fand Günne dennoch nicht. „Wir kamen zu keiner Sekunde hier für etwas in Frage. Das war sehr bitter“, sagte Günnes Trainer Jörg Fischer. Man könne verlieren, so der Coach weiter, aber die Art gefiel gar nicht. „Aber Mund abputzen, wir machen weiter“, so der SuS-Trainer.
Walter war dagegen begeistert, er lobte sein Team: „Vor allem spielerisch war das heute schon sehr gut. Günne hätte sich sogar nicht beschweren können wenn es zweistellig ausgeht.“
Tore: 1:0 Struwe (13.), 2:0 Marchese (19.), 3:0 Seifried (30.), 4:0 Kretz (36.), 5:0 Steinhoff (60.), 6:0 Keller (89.).
BV Bad Sassendorf – TuS Niederense 3:0 (2:0). Der neue Tabellenführer hielt seine Position an der Spitze, gewann nach dem Remis aus dem Hinspiel nun klar. „Insgesamt war es ein verdienter Sieg. Die erste Halbzeit war quasi nur auf ein Tor, wir hatten drei 100-prozentige Chancen und zwei Abseitstore. Die Gäste sind kaum gefährlich geworden. In der zweiten Halbzeit bot sich ein ähnliches Bild, nur haben wir das Tempo etwas herausgenommen und das Spiel plätscherte mehr vor sich hin”, fasste BVS-Trainer Luigi Brusciano das Spiel zusammen.
„Heute hatten wir personell ganz andere Möglichkeiten als im Hinspiel und der Platz war auch gut bespielbar, was uns in die Karten gespielt hat.” Der TuS Niederense rutscht nach der Niederlage auf Platz 13 ab, da Scheidingen punktete. Doch sei diese Niederlage kaum abzuwenden gewesen. „Die ersten 30 Minuten waren wir komplett unterlegen. Sassendorf hatte viele Chancen. Die Tore waren etwas unglücklich und wir hatten auch unsere Chancen, durch einen Freistoß und nach einem Konter waren wir einmal frei durch. Dennoch ist die Niederlage insgesamt verdient. Die zweite Hälfte war besser, aber heute war es dennoch schwierig”, sagte Gästetrainer Michael Gebracht.
Nächste Woche empfängt der TuS die Sassendorfer Reserve, bei der die Chancen sicherlich besser stehen, während Sassendorf bei Möhnesee zu Gast ist.
Tore: 1:0 Foerster (30.), 2:0, 3:0 Walsh-Trick (42., 87.).
Höinger SV – Germania Hovestadt 3:2 (0:1). Der HSV hat momentan einen beachtlichen Lauf, bescherte am vergangenen Spieltag dem Tabellenführer Lippetal die erste Saisonniederlage. Am Sonntag sah es zwar lange nicht gut aus, doch in den letzten Minuten schaffte das Team von Frank Jesse-Verletis noch die Wende. „In der ersten Halbzeit waren wir einfach nicht richtig drin und schenken dem Gast das 1:0. In der Halbzeit haben wir die Probleme angesprochen und sind danach ganz anders herangegangen. Wir waren deutlich konzentrierter und aggressiver, haben uns unsere Chancen erspielt”, bewertete Jesse-Verletis das Spiel.
„Kurz vor Schluss kassieren wir den Ausgleich zum 2:2, schaffen es aber direkt im Anschluss, den Siegtreffer zu schießen. Insgesamt denke ich: Ein verdienter Sieg und eine gelungene Revanche für das Hinspiel.” Die Gäste waren natürlich gezeichnet von der Last-Minute-Niederlage. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe und wir hatten das nötige Spielglück einfach nicht. Nach dem späten Ausgleich kassieren wir direkt das 2:3. Ich denke, ein Punkt wäre verdient gewesen”, beurteilte Gästetrainer Kai Wintjes das Spiel. „Trotzdem konnten wir dem Spiel unseren Stempel aufdrücken und wir wollen so weiterspielen.”
Tore: 0:1 Köhne, 1:1; 2:1 Reinsch (63., 68.), 2:2 Masuku (87.), 3:2 Radon (88.).
SV Westfalia Soest II – SpVg. Möhnesee 2:1 (1:0). „Das war ein echter Brustlöser.“ Die Erleichterung war groß bei Trainer Frank Petersmann von der Soester Reserve. Nach elf Spielen ohne Sieg feierte der SV Westfalia wieder einen Dreier und zog mit Möhnesee gleich. Dort herrschte nach Spielende große Enttäuschung.
Im ersten Spielabschnitt waren die Soester das bessere Team und gingen durch Reipöhler in Führung (23.). Möhnesee wachte nach der Pause auf, belohnte sich mit dem Ausgleich durch Ruth (68.) und war auch danach am Drücker – doch Zählbares sprang nicht dabei heraus.
Als vieles schon auf ein Remis hindeutete, gelang Nsengiyumva der umjubelte Siegtreffer. Petersmann nahm den Sieg gerne mit, auch wenn nach dem großen Kaderumbruch noch nicht alles funktionierte: „Es war ein wenig glücklich, weil Möhnesee dem 2:1 näher war. Aber vielleicht nimmt das jetzt allen ein wenig den Druck“, so Petersmann weiter.
Sein Gegenüber Christopher Horstmann war mächtig frustriert: „Die Enttäuschung ist riesig, gepaart mit Entsetzen. Wir laufen unseren Erwartungen hinterher und bekommen es momentan nicht auf den Platz.“
Tore: 1:0 Reipöhler (23.), 1:1 Ruth (68.), 2:1 Nsengiyumva (84.).