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Borussia Dortmund: Geschichte, Stadien, Spieler, Trainer und Erfolge

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Echte Liebe lautet der Slogan von Borussia Dortmund, der besonders von der Gelben Wand ausgelebt wird.
Echte Liebe lautet der Slogan von Borussia Dortmund, der besonders von der Gelben Wand ausgelebt wird. © picture alliance/dpa

Borussia Dortmund steht für Emotionen. Wir verschaffen einen Überblick über die ersten Titel der Vereinsgeschichte, die Beinahe-Insolvenz und das Double in der Klopp-Ära.

Dortmund - Die Sehnsucht nach dem nächsten großen Titel ist groß beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. Erst recht, nachdem der BVB als Tabellenführer in der Saison 2018/19 ganze neun Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz nicht über die Ziellinie hat bringen können und letztlich dabei zusehen musste, wie sich der FC Bayern München zum siebten Mal in Folge zum Deutschen Meister krönte. Dementsprechend groß sind die Ambitionen beim Klub auf dem Ruhrgebiet, der mit den Fans im Rücken im größten Stadion des Landes nach Höherem strebt - und deshalb auf dem Transfermarkt personell nachlegte.

NameBallspielverein Borussia 09 e. V. Dortmund
Gründung19. Dezember 1909 in der Dreifaltigkeitsgemeinde
Vereinsfarbe:schwarz-gelb
StadionSignal Iduna Park
Kapazität81.365
Vereinsmitglieder154.000
TrainerMarco Rose
KapitänMarco Reus
Geschäftsführung:Hans-Joachim Watzke
SportdirektorMichael Zorc

Borussia Dortmund: Trainer Lucien Favre folgt auf Peter Stöger, Peter Bosz, Thomas Tuchel und Jürgen Klopp

Mit Lucien Favre stellte Borussia Dortmund zur Saison 2018/19 seinen Wunschkandidaten als neuen Trainer vor. Es war das Ende einer zuvor unruhigen Zeit auf der BVB-Bank, auf der zwar Peter Stöger den zuvor erfolglosen Peter Bosz nach nur wenigen Monaten im Amt ersetzt hatte, sich aber nie als adäquate Langzeitlösung empfehlen konnte. Dem 62-jährige Favre und seinen Co-Trainern Manfred Stefes und Edin Terzic bleib ein Titel verwehrt. Anfang 2021 wurde Favre entlassen und sein Assistent Terzic übernahm die Mannschaft.

Erfolgreicher lief es da für Thomas Tuchel und Jürgen Klopp. Während Tuchel 2017 mit dem BVB den DFB-Pokal nach Dortmund holte, prägte Klopp, der mittlerweile beim englischen Premier-League-Klub FC Liverpool tätig ist, eine ganze Ära.

Jürgen Klopp feierte mit Borussia Dortmund zwei meistertitel.
Jürgen Klopp feierte mit Borussia Dortmund zwei Meistertitel. © picture alliance / dpa

Als "Kloppo" im Juli 2008 den BVB übernahm, befand sich dieser noch immer im Umbruch. Ein Jahr später führte er die Schwarzgelben auf den 6. Tabellenplatz und damit beinahe zurück in das internationale Geschäft. Jürgen Klopp machte in nur wenigen Jahren aus einem ehemaligen Abstiegs- einen Meisterschaftskandidaten. Ganz oben mit der Borussia angekommen war der mittlerweile 53-jährige Ex-Profi in den Spielzeiten 2010/11 und 2011/12, als er erst die überraschende Deutsche Meisterschaft feierte und ihm im Folgejahr gar das Double glückte - nach einem 5:2-Erfolg im Finale des DFB-Pokals über den FC Bayern München.

Borussia Dortmund: Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc sind die Entscheider beim BVB

Wer an das Management beim schwarz-gelben Traditionsverein denkt, der wird sofort zwei Namen im Kopf haben: Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc. "Aki" Watzke bekleidet seit 2005 das Amt des Geschäftsführers bei Borussia Dortmund und ist dafür bekannt, auch mal in der medialen Öffentlichkeit kein Blatt vor den Mund zu nehmen. 

Michael Zorc wechselte nach dem Ende seiner aktiven Profi-Karriere 1998 ins Management. Seit 2005 ist der ehemalige deutsche Nationalspieler und Bundesliga-Rekordakteur der Borussia als Sportdirektor beim Revierklub tätig. Als Berater steht sein ehemaliger Teamkollege Matthias Sammer zur Verfügung. Sebastian Kehl ist für die Leitung Lizenzspielerbereich verantwortlich.

Borussia Dortmund: Das Westfalenstadion ist das größte Stadion Deutschlands und Heimat der Gelben Wand

Ganze 81.360 Zuschauerplätze bietet das Westfalenstadion in Dortmund und ist damit das größte Stadion Deutschlands. Die Geschichte der Heimstätte von Borussia Dortmund begann bereits im Jahr 1965, als sich der Dortmunder Sportausschuss mit der Neuerrichtung eines neuen Fußballstadions befasste. Rund sechs Jahre später und mit der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland im Rücken erfolgte der erste Spatenstich für die ursprünglich zum Mehrzweck gedachte Sportstätte. Aufgrund hoher Kosten wurde daraus ein reines Fußballstadion ohne Laufbahn, welches ein Fassungsvermögen von 54.000 Plätze besaß.

81.360 Zuschauer finden im Dortmunder Westfalenstadion Platz.
81.360 Zuschauer finden im Dortmunder Westfalenstadion Platz. © picture alliance / dpa

In mehreren Ausbaustufen bis ins Jahr 2004 wurde die Zahl der Besucher stetig aufgestockt. Allerdings brachte die Aufstockung den Verein in eine schwere finanzielle Krise, weshalb der BVB im Rahmen des auf den Weg gebrachten Sanierungsprogramms eine Vermarktung des Stadionnamens in Kauf nahm. Im Herbst 2005 erwarb das Versicherungsunternehmen Signal Iduna die Namensrechte am Stadion. Das Westfalenstadion ist zudem die Heimat der Gelben Wand, die Südtribüne der Fußball-Arena. Auf ihr finden rund 35.000 Menschen Platz und ist damit die größte Stehplatztribüne Europas.

Borussia Dortmund: Stadion Weiße Wiese, Rote Erde und Trainingsgelände 

Die Weiße Wiese war der erste Sportplatz von Borussia Dortmund. Die ursprünglich als städtischer Ballspielplatz geplante Fläche in der Nähe des Borsigplatzes in der Dortmunder Nordstadt wurde im Jahr 1910 als offizieller Austragungsort auserkoren. Den Namen erhielt die Rasenfläche angeblich aufgrund der umliegenden Pappeln, die im Frühjahr mit ihren abgeworfenen Blüten das Spielfeld in eine "Weiße Wiese" verwandelten.

Vom Norden der Stadt zog Borussia Dortmund 1937 in den Süden in die Kampfbahn Rote Erde um. Das Stadion bot Platz für mehr als 30.000 Zuschauer, hatte für den Verein anfangs allerdings einige Nachteile. So musste Borussia Dortmund zunächst auf eine eigene Trainingsanlage für die Jugendmannschaften verzichten. Dennoch war die Beziehung zwischen Schwarz-Gelb und Rote Erde eine Erfolgsgeschichte, war die BVB-Heimstätte bis zur WM 1974 doch Anlaufpunkt für tausende Anhänger.

Im Schatten des Westfalenstadions: Bis zur WM 1974 war das Stadion Rote Erde die Heimstätte des BVB
Im Schatten des Westfalenstadions: Bis zur WM 1974 war das Stadion Rote Erde die Heimstätte des BVB © picture-alliance

Der Abzug der britischen Streitkräfte im Jahr 1995 war gleichbedeutend mit dem Umzug von Borussia Dortmund auf das neue Trainingsgelände auf dem ehemaligen Flughafen Dortmund-Brackel. Aufgrund der finanziellen Probleme des Vereins sprangen die Dortmunder Stadtwerke als Investor für den Umbau ein. Das Trainingsgelände in Dortmund-Brackel umfasst vier Rasenplätze, zwei sind davon beheizt, Flutlichtanlagen und einem Funktionsgebäude, in welchem mehrere Umkleiden, Entmüdungsbecken, Saunen und einem Presseraum untergebracht sind. Sowohl die Profi-Abteilung als auch die Jugendmannschaften des BVB verwenden die Anlage.

Borussia Dortmund: BVB-Fanwelt, Fanshop, Tickets und das Borusseum

Fan-Artikel des BVB können jederzeit online erworben werden. Wer jedoch das begehrte Stück genauestens und mit eigenen Augen vor dem Kauf begutachten möchte, hat gleich mehrere Möglichkeiten. In der Dortmunder Innenstadt sind gleich zwei Fanshops zu finden. Die BVB-Fanwelt jedoch, die nicht nur an Spieltagen geöffnet hat, befindet sich in unmittelbarer Nähe des Westfalenstadions an der Strobelallee 54. Neben Trikots, Schals und alles rund um den BVB können dort auch Tickets erworben werden.

Tickets für den BVB zu bekommen ist nicht immer einfach. 55.000 Plätze sind mit Dauerkarten vergeben. Speziell bei Top-Spielen sind die Karten, die in den freien Verkauf gehen, sehr schnell vergeben. Noch schwieriger ist es an eine Dauerkarte zu kommen. Viele Fans stehen Jahre auf der Warteliste.

Mit "Tradition Erleben" wirbt das Borusseum - das Borussia-Dortmund-Musuem. Neben der sportlichen Entwicklung von Borussia Dortmund können Fans und Interessierte dort auch ein Loblied auf sich selber anstimmen. Denn: Die Geschichte der Fans spielt eine besonders große Rolle.

Borussia Dortmund: Auftstieg zur Spitzenmannschaft, finanziell schwierigen Zeiten und größte Erfolge

Der Aufstieg der heutigen Bundesliga-Spitzenmannschaft Borussia Dortmund ist ein langsamer aber stetiger. 1911/12 in der C-Liga gestartet, fand sich der Verein nach mehreren Aufstiegen im Jahr 1933 in der Bezirksklasse wieder. nach dem Umzug in die Kampfbahn Rote Erde etablierte sich der BVB mehr und mehr in der Gauliga, wo er hinter dem Rivalen aus Gelsenkirchen gleich mehrfach die Vizemeisterschaft feierte. 

Überschattet wurden die Erfolge jedoch vom zweiten Weltkrieg und der Diktatur des Nationalsozualismus. Vom Wiederaufbau in der Nachkriegszeit waren ebenso die deutschen Sportvereine betroffen. 1946 stieg die Borussia in den Spielbetrieb der neu gegründeten Landesliga West ein, die aus den Vereinen der ehemaligen Gauliga bestand. Es war der Auftakt für den Aufstieg zur deutschen Spitzenmannschaft.

Borussia Dortmund: Deutsche Meisterschaften und Endspielteilnahmen des BVB bis 1995/96

1948/491:3-Endspielniederlage um die deutsche Meisterschaft (VfR Mannheim)
1955/56Deutscher Meister nach 4:2-Endspielsieg über den Karlsruher SC
1956/57Der BVB macht mit einem 4:1-Sieg über den Hamburger SV die Titelverteidigung perfekt 
1960/610:3-Endspielniederlage um die deutsche Meisterschaft gegen den Hamburger SV
1962/63Deutscher Meister nach 3:1-Sieg über den 1. FC Köln, Endspielniederlage im DFB-Pokal
1994/95Deutscher Meister vor Werder Bremen
1995/96Ein 2:2 gegen TSV 1860 München reicht für den zweiten Titel in Folge

Borussia Dortmund: Champions-League-Sieger 1997 und Deutscher Meister 2002

Den wohl größten Erfolg der Vereinsgeschichte feierte Borussia Dortmund im Jahr 1997, als der BVB im Münchner Olympiastadion den italienischen Rekordmeister Juventus Turin mit 3:1 besiegte und Sieger der Champions League wurde. Lars Ricken sorgte nur 30 Sekunden nach seiner Einwechslung für den Siegtreffer. Im Dezember des selben Jahres gewann die Borussia zudem den Weltpokal nach einem 2:0-Erfolg über Cruzeiro Belo Horizonte. 

Im Jahr 2000 sorgte Jung-Trainer Matthias Sammer für einen erneuten sportlichen Aufschwung beim BVB. Dank kostenintensiver Neuverpflichtungen wie Tomás Rosicky, Jan Koller und Marcio Amoroso qualifizierte sich die Borussia erneut für die Champions League. Im Mai 2002 errang der BVB dank eines fulminanten Saisonendspurts, in dem er drei Siege aus drei Spielen feierte, die deutsche Meisterschaft.

Borussia Dortmund: Fast-Insolvenz, Jürgen Klopp und erfolgreiche Ära 

Sportlicher Misserfolg und unternehmerische Fehlentscheidung führten in der Folgezeit zur Fast-Insolvenz des Traditionsklubs. Der damalige Präsident Gerd Niebaum hatte 2004 eingeräumt, dass der Verein bis zu 98 Millionen Euro Schulden angehäuft hatte. Dank einer deutlichen Senkung des Spieleretats und einer wirtschaftlichen Konsoldierung wurde der Absturz des Vereins gerade noch verhindert.

Der sportliche und finanzielle Umbruch war der Startschuss für die wohl erfolgerichste Ära des Vereins. Jürgen Klopp wurde zu Beginn der Saison 2008/09 als neuer BVB-Trainer vorgestellt - und mit ihm begann der sportliche Aufstieg. 2010/11 sicherte sich eine beeindruckend junge Dortmunder Mannschaft bereits am 32. Spieltag die siebte deutsche Meisterschaft. In der Folgesaison stellte die Borussia mit 81 Punkten einen neuen Bundesligarekord auf. Zuvor gelang nur dem FC Bayern 1972/73 eine ähnliche erfolgreiche Punktausbeute. 

Höhepunkt war dann der 5:2-Sieg über die Münchner im DFB-Pokalfinale. Damit erreichte der BVB erstmals in seiner Vereinsgeschichte das Double aus deutscher Meisterschaft und DFB-Pokalsieger.

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