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Verdi ruft zu Streiks an deutschen Flughäfen auf

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Von: Stefan Krieger

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Flugreisende in Deutschland müssen sich auf massive Behinderungen einstellen. Grund dafür ist ein Streikaufruf von Verdi, unter anderem auch für die Flughäfen Frankfurt am Main und München.

Frankfurt am Main – Tausende Flugpassagiere müssen sich am Freitag (17. Februar) in Deutschland auf Ausfälle und Verspätungen gefasst machen. Die Gewerkschaft Verdi kündigte in der Nacht an, dann die Flughäfen in München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen ganztägig bestreiken zu wollen. Damit wird der Tarifstreit im Öffentlichen Dienst auf Flughäfen ausgeweitet. Hintergrund ist, dass die Beschäftigten der Betreibergesellschaften häufig nach den Tarifverträgen der Kommunen bezahlt werden.

An all den bestreikten Airports soll der Arbeitskampf am Freitag in den frühen Morgenstunden beginnen und in der Nacht zum Samstag enden. Es handele sich um einen gemeinsamen Streik von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, der Luftsicherheit und der Bodenverkehrsdienste, kündigte Verdi in einer Mitteilung an.

Streiks an Flughäfen: Gewerkschaft fordert verhandlungsfähiges Angebot

Hintergrund für die Streiks sind der Gewerkschaft zufolge die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen sowie örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste und die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit. Für alle drei Beschäftigten-Gruppen werden zurzeit Tarifverhandlungen geführt.

Warnstreik am Düsseldorfer Flughafen
Beschäftigte an Flughäfen streiken für bessere Löhne. © Roberto Pfeil/dpa

„Die Beschäftigten machen gemeinsam Druck auf die jeweiligen Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen keine Ergebnisse erzielt werden konnten“, erklärte Verdi-Vizechefin Christine Behle. Unter anderem solle erreicht werden, dass die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst bei der nächsten Verhandlungsrunde in der kommenden Woche ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen. Zu den von diesen Verhandlungen betroffenen Beschäftigten gehören beispielsweise die Flughafen-Feuerwehren.

Streiks an Flughäfen: Verdi wirbt um Verständnis

Auch die Arbeitgeber der Bodenverkehrsdienste und der Luftsicherheit müssten mehr Geld auf den Tisch legen, forderte Behle. So herrsche bei den Bodenverkehrsdiensten, die unter anderem das Be- und Entladen sowie Betanken der Flugzeuge sichern, nach wie vor ein katastrophaler Arbeitskräftemangel. Die Auswirkungen hätten viele Reisende vor allem im vergangenen Sommer deutlich gespürt. Um dies nicht noch einmal zu erleben, sei eine „attraktive Lohnerhöhung“ nötig, forderte die Verdi-Vizechefin. Die Beschäftigten der Luftsicherheit wiederum hätten Anspruch auf eine Erhöhung der Zuschläge in den Manteltarifverträgen, was ihnen die Arbeitgeber bislang verwehrt hätten.

Die Gewerkschafterin warb zugleich um das Verständnis der Fluggäste, die durch den Streik „leider“ getroffen würden. Um die Belastungen für sie möglichst gering zu halten, sei der Arbeitskampf bereits jetzt angekündigt worden. Dies solle Reisenden das Umstellen auf Alternativen ermöglichen.

Nicht beeinträchtigt werden sollen laut Verdi durch die Streiks die Hilfslieferungen ins türkisch-syrische Erdbeben. Dafür werde die Gewerkschaft den Arbeitgebern Notdienstvereinbarungen anbieten. (afp/dpa/skr)

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